Knickgelenkter Sechzigtonner kommt gut an

Mit einer umfassenden Road-Show an verschiedenen Standorten in Deutschland und Polen stellt Bell Equipment Deutschland noch bis Januar 2017 seinen neuen knickgelenkten Sechzigtonner Bell B60E im realen Live-Einsatz vor. Schauplatz der Demos in Zusammenarbeit mit den jeweiligen Bell-Gebietshändlern sind jeweils Hartsteinbrüche, wo das neuartige 4×4-Konzept im direkten Vergleich zu Starrkippern sowie konventionellen Großdumpern begutachtet werden kann.

Entwicklung nahe am Markt

„Es ist nicht das erste Mal, dass wir ein neues Modell im Steinbruch vorstellen“, schickt Andreas Reinert, Verkaufs- und Marketingleiter Bell Deutschland, bei der Maschinenpräsentation Anfang November im Steinbruch der Kalkwerke Oetelshofen bei Wuppertal voraus. „Bereits vor zwölf Jahren tourten wir mit dem damals brandneuen Bell B50D durch den deutschen Hartstein. Für viele Experten war damals noch klar: Der gehört nicht hierher“, beschreibt Reinert die anfängliche Skepsis der Gewinnungsexperten vor dem Einsatz hochkapazitiver Knicklenker in der Förderkette. „Nach der langen Erfolgsgeschichte unseres Fünfzigtonners, den wir gerade auch in Deutschland vor allem in Gewinnungsunternehmen platzieren konnten, haben wir es heute bedeutend leichter. Unsere Technologie hat sich im harten Gewinnungsalltag bewährt, und auch optisch signalisiert unser neuer Sechzigtonner, dass wir uns eingehend mit den Bedürfnissen stationärer Betriebe beschäftigt haben.“ Über sechs Jahre arbeitete Bell Equipment an der Entwicklung seines neuen knickgelenkten B60E. Bereits frühzeitig entschied man sich für das Konzept eines allradgetriebenen Zweiachsers. „Im klassischen Erdbausegment mit seinen überwiegend temporären Baustellen erfüllen unsere Großdumper nach wie vor den Bedarf an hochgeländegängigen schweren Transportfahrzeugen. Nutzlasten um 45 Tonnen lassen sich noch gut in bestehende Ladeflotten integrieren – alles darüber hinaus schaff­t neue Herausforderungen an die Logistik, die wie die extrem hohen Anforderungen an die 6×6-Fahrzeugtechnik zunächst einmal die Wirtschaftlichkeit infrage stellen,“ erklärt Andreas Reinert. Ganz anders die überwiegend stationäre Gewinnung: Hier spielen ultimative O­ffroad-Qualitäten und niedriger Bodendruck eine eher untergeordnete Rolle, hier zählen hohe Umlaufchargen, wie sie klassische 4×2-Starrrahmenkipper leisten.

Ausgereifte Fahrzeugtechnik

Zunehmend auch unter internationaler Beobachtung trieb der Knicklenkerspezialist die Entwicklung voran. Die Übernahme der E-Serien-Großdumperbasis brachte ein attraktives Design, neue Antriebs- und Steuerungstechnologien sowie Komfort- und Sicherheitslösungen auf Höhe der Zeit. Die Strukturen von Hinterwagen und Gesteinsmulde wurden weiter optimiert, die anfangs starre Hinterachse zugunsten besserer Fahreigenschaften mit einer federnd aufgehängten 70-Tonnen-Achse des Herstellers Kessler versehen. Zur Bauma-Weltpremiere trat der neue Bell B60E mit den beeindruckenden Kenndaten von 55,0 t Nenn-Nutzlast bei 35 m² Muldeninhalt (SAE 2:1) und einem Leergewicht von rund 42,5 t an. Im einschließlich des Dreh-/Knickgelenks weitgehend zum Bell B50E baugleichen Triebkopf arbeitet ein 15,6-l-Reihensechszylinder des Motorenpartners Mercedes-Benz/MTU. Das 430 kW starke Aggregat liefert ein maximales Drehmoment von 2750 Nm und erfüllt EU Stufe IV/Tier 4nal, durch ein kombiniertes EGR-/SCR-Verfahren auch ohne wartungsintensive DPF-Nachbehandlung. Eine Allison-Siebengang-Automatik leitet die Kraft über ein Kessler-Verteiler-Getriebe an Vorder- und zwillingsbereifte Hinterachse (vorne: 875/65 R29: hinten: 24.00R35). Wie in den großen Bell-6×6 übernehmen Ölbadlamellenbremsen an allen Rädern mit separat gekühltem Bremsölkreislauf die automatische, vorwählbare Retarderfunktion. Dank Dreh-/Knickgelenk halten am Bell B60E alle Räder jederzeit Bodenkontakt, was sowohl den wirtschaftlich-kraftvollen Vortrieb als auch die sichere und schonende Verzögerung gewährleistet. Bis auf die aufgrund der Muldenbreite deutlich nach außen gerückten Außenspiegel erwartet den Fahrer der ergonomisch optimierte und übersichtliche mittige Arbeitsplatz der Kabine. Der B60E besitzt das vollständige Set an Diagnosefunktionen und Assistenz-Systemen, die der Hersteller bereits seit langem als serienmäßige Unterstützung bietet. Allen voran die Onboardwaage, über deren Echtzeitdaten die adaptive Comfort-Ride-Frontfederung gesteuert wird und die in Zusammenarbeit mit weiteren Sensoren (Nick-/Rollsensor) das produktive und sichere Laden, Fahren und Kippen mit dem bei 97,5 Tonnen Gesamtgewicht maximal 47 km/h schnellen Knicklenker gewährleistet. „Im schweren Gelände wird der 4×4 konventionellen Großdumpern immer hinterherfahren. Gibt es jedoch ausreichend gepflegte Fahrwege – wie z .B. im Lockergesteinsabbau – kann er mit höherer Tonnage bei geringeren Personalkosten punkten.“ Stimmen die Voraussetzungen, prognostiziert Reinert sogar direkte Einsparungen durch niedrigere verschleißbedingte Wartungskosten für Antriebsstrang und Reifenausstattung. „Gerade auf hartem Untergrund zeigen Dreiachser schnell Reifenverschleiß an Mittel- und Hinterachse, was nicht zuletzt bei den exotischen Sondergrößen neuer Groß-6×6 zu erheblichen Mehrbelastungen gegenüber unserer Steinbruch-Standardbereifung führen kann.

Als wichtigste Vorteile gegenüber konventionellen Starrkippern führt Reinert die geringere Witterungsanfälligkeit dank besserer Traktion des knickgelenkten 4×4 an: „Bei Regen oder Schnee fährt man einfach sicherer und länger. Wir sind zuversichtlich, dass wir nach dem Produktionsstart des Bell B60E in unserem Stammwerk Richards Bay schon bald die ersten Maschinen im Markt platzieren können“, kommentiert Andreas Reinert optimistisch die ersten Kundenreaktionen bei der angelaufenen Roadshow, zu der Bell Deutschland insgesamt rund 100 Vertreter von Unternehmen aus seiner gesamten mittel- und nordeuropäischen Vertriebsregion erwartet.

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