Themenmix lockt immer mehr Fachleute an

Berlin. Als einen vollen Erfolg wertete der Deutsche Abbruchver­band seine 24. Fachtagung, die kürzlich in Berlin stattfand. Zu Europas größtem Branchenereignis für Abbruch kamen in diesem Jahr über 900 Experten aus 15 Ländern. Begleitet wurde die Veranstaltung von einer Ausstellung, wo 115 Unternehmen ihre Erzeugnisse und Leistungen präsentierten.

Für Andreas Pocha, Geschäftsführer des deutschen Abbruchver­bandes (DA), war das erneut ein Beweis für eine zunehmende in­ternationale Bedeutung dieser traditionsreichen Veranstaltung. So verzeichnet der Organisator Jahr für Jahr ein Wachstum der Teil­nehmerzahlen von etwa zehn Prozent. Darauf baue man auch im bauma-Jahr 2019 zur 25. Tagung auf. Pocha hoffe, dass trotz der Münchner Weltmesse für Baumaschinen die Aussteller und Fachleu­te wiederum so zahlreich zum Jubiläumstreffen nach Berlin kom­men werden. Der DA-Geschäftsführer sieht die große Resonanz der Tagung auch durch den anspruchsvollen Themenmix begründet. So werde sein Verband auch künftig den technischen und fachlichen Anspruch beibehalten, damit sich weiterhin zahlreiche Praktiker und Fachleute von der Veranstaltung angesprochen fühlen.

 

Groschek hält Eröffnungsvortrag

Zum Thema „Die Zukunftsideen für Wohnen und Bauen – eine Chan­ce für den Abbruch“ leitete Michael Groschek, ehemaliger Staatsmi­nister in Nordrhein-Westfahlen und aktueller SPD-Landesvorsitzen­der, die Fachtagung ein. In seiner Keynote machte er deutlich, dass ohne die Abbruchbranche die Baureifmachung für brachliegende Flächen und Gebäude und damit die Chance auf städtebauliche Er­neuerung gar nicht möglich wäre. Wie viel Potential in diversen Brü­cken- und Liegenschaftssanierungen in Deutschland für die Branche aktuell stecke, zeigte Groschek eindrucksvoll auf und sprach vielen der anwesenden Fachleuten und Unternehmer damit aus der Seele.

 

Viel Lob für Themenvielfalt

Themen zur Umwelt- und Sprengtechnik sowie Arbeitssicherheit, Rechts- und Erfahrungsberichte über besondere Baustellen standen auch in diesem Jahr wieder auf der Tagesordnung. So sprach Rainer Veerst von der Firma Ettengruber über „Abbruch extrem im Herzen von München“. Hierbei galt es, bei fortdauernder Nutzung durch Mieter in knapp drei Jahren zeitgleich in vier mehrgeschossigen Häusern einer Passage die einzelnen Untergeschosse zu vertiefen, zu vergrößern und in einen einheitlichen großzügigen Baukörper zusammenzufügen. Eine Mammutaufgabe, die nur durch das per­fekte Zusammenwirken vieler Akteure gelöst werden konnte. Der Präsident des französischen Abbruchverbandes SNED, Nathanaël Cornet-Philippe, berichtete über die Demontage eines Schaufel­radbaggers auf der Seine. Dieser Vortrag zeigte einmal mehr die Vielfältigkeit der Abbruchbranche und wie sie sich auf sämtliche Gegebenheiten immer wieder flexibel einstellen muss und oft vor neuen Herausforderungen steht. Mit dem Titel „300 t Spritzasbest – Umfangreiche Sanierung am Beispiel des Deutsche Welle-Hoch­hauses“ zeigte Michael Maurer von der Firma BST Becker auf, wie aufwendig es heutzutage ist, die in den sechziger und siebziger Jahren mit Spritzasbest als Feuerschutz ummantelten Hochhäuser in Stahl-Konstruktion fachgerecht zu sanieren. In diesem Falle ganz besonders schon wegen der Größe, denn die Gesamtkubatur der drei Hochaustürme sowie des dreigeschossigen Basisbauwerks läge bei geschätzten 350 000 Kubikmeter umbautem Raum.

 

Künftig alles unter einem Dach

Auf die wachsende nationale und internationale Bedeutung der Fachtagung angesprochen, äußerte sich der DA-Vorstandsvorsit­zende Johann Ettengruber gegenüber „Treffpunkt.Bau“ zur Jubilä­umsveranstaltung im kommenden Jahr. Dafür werde der Verband durch den Wechsel der Lokalität erstmals die komplette Tagung – einschließlich Dialogabend – unter einem Dach haben. Die Fach­tagung Abbruch 2019 (25. Februar) werde in der „Station Berlin“ stattfinden, wo größere Räume vorhanden sind. Damit seien die Weichen auf weiteres Wachstum gestellt.

 

DA-Innovationspreis 2018

Erstmalig verlieh der Deutsche Abbruchverband im Rahmen der Fachtagung einen Innovationspreis. Den mit 2.000 Euro dotierten Preis erhielt Felix Dubrau für seine Bachelorarbeit im Studiengang Umweltingenieurwesen zum Thema „Entwicklung eines Vollziegels unter Verwendung von RCM-Sanden aus Mauerwerksbruch“ an der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg. Die Arbeit zeuge von einem hohen Maß an Verständnis dafür, an­fallende Abfälle in den Kreislauf zurückzuführen, lobte der DA-Ge­schäftsführer bei der Preisverleihung.

 

 

Text: Rainer Oschütz

Bilder: Rainer Oschütz, Manfred Zwick, Franz Nieberle, www.cosmo-online.de

 

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