Maschinenbauer mit Leib und Seele

Feuchtwangen. Das Team der Klöckner Siebmaschinen GmbH & Co. KG, das sind passionierte Maschinenbauer in zweiter Generation: 1980 als Schlosserei- und Stahlbaubetrieb gegründet, hat man sich im Bereich der Siebtechnik längst einen sehr guten Ruf erarbeitet. Die Liebe zum Metallhandwerk und die Begeisterung für anspruchsvolle Projekte begleitet die erfahrenen Ingenieure, Schlosser und Schweißer seit der ersten Minute. Fünf Jahre Garantie auf Stahlbau und Motoren bestätigen den Anspruch der Firma Klöckner an sich selbst. Auf dem Baumaschinentag 2018 in Feuchtwangen beantwortete Geschäftsführer Alexander Klöckner der Redaktion einige Fragen zur Geschichte des Unternehmens, den Produktionsbedingungen sowie zukünftigen Projekten.


Die Klöckner Siebmaschinen GmbH & Co. KG fand ihren Anfang vor mittlerweile 38 Jahren als Schlosserei- und Stahlbaubetrieb. Wie kam das Unternehmen zum Thema „Siebtechnik“?

Alexander Klöckner: Ehrlich gesagt haben wir das dem Zufall zu verdanken. In den späten 80er Jahren kam das Unternehmen Zeppelin mit der Bitte auf uns zu, ein Vorbrechsieb für sie zu bauen. Als Lösung haben wir das 3012 in Standardausführung entwickelt. Begünstigt durch diesen ersten Erfolg wurde die Siebtechnik ab 1990 zu einem festen Teil des Unternehmens. Aber erst Anfang 2006, mit meinem Eintritt in die Firma, haben wir den Wandel vom Schwerpunkt Schlosserei bzw. Stahlbau hin zum Schwerpunkt Siebtechnik vollzogen. 2008 hat unser Unternehmen dann die 2015 auf den Markt gebracht. Eine Anlage, und so weit würde ich mich aus dem Fenster lehnen, die seither Standard in diesem Bereich geworden ist. 2011 haben meine Frau und ich die Firma Klöckner dann auch käuflich erworben, woraufhin wir richtig durchstarten konnten. Der Sondermaschinenbau im Bereich Siebtechnik wurde ab diesem Zeitpunkt immens erweitert und wir haben uns mit Anlagen, beispielsweise für General Electric und für die Euromulch-Gruppe, einen sehr guten Ruf erarbeitet.

 

Ihre Produkte werden getreu dem Motto „Made in Germany“ entwickelt, produziert und zum Teil sogar handgefertigt. Wieso weicht Klöckner nicht, wie viele andere Hersteller, auf die günstigere Produktion im Ausland aus?

Alexander Klöckner: Ich bin mir nicht sicher, ob unsere Produktionsstandards im Ausland gehalten werden können, und Qualität ist für uns nun mal das A und O. Hier kann ich die Fertigung kontrollieren und den TÜV damit beauftragen, den gesamten Prozess zu überwachen. Zudem gibt es, zumindest im europäischen Ausland, nicht mehr viele versierte Facharbeiter. Viele von ihnen kommen nach Deutschland, denn hier herrscht akuter Fachkräftemangel und Arbeitsbedingungen sowie Lohn sind häufig attraktiver. Wir beobachten im Moment sogar den Trend, dass viele Unternehmen die Fertigung aus dem Ausland nach Deutschland zurückholen. Denn recht viel preiswerter ist die Produktion dort gar nicht mehr und die Hersteller können nachts ruhig schlafen, weil sie sicher sein können, dass die Qualität zu 100 % stimmt. Deutschland ist Ingenieursland und unsere Produktionsstandards rechtfertigen einen angemessenen Preis. Deshalb kann ich, ohne mit der Wimper zu zucken, fünf Jahre Garantie auf Motor und Stahlbau geben.

 

Hersteller von Siebmaschinen gibt es mittlerweile viele. Welche Alleinstellungsmerkmale sprechen für die Klöckner Siebe?

Alexander Klöckner: Wir bieten echtes „Made in Germany“, kein getrickstes. Wir können für jedes Bauteil, das für die Anlagen verwendet wird, einen Herkunftsnachweis erbringen. Das ist speziell für den Export in Nicht-EU-Staaten enorm wichtig.

Darüber hinaus sind wir ein urdeutsches Unternehmen, das viel Wert auf eine respektvolle und solidarische Unternehmenskultur legt. Der Vertriebler in mir möchte dem Kunden natürlich möglichst kurze Lieferzeiten bieten, aber manchmal muss ich mich da als Geschäftsführer ein wenig zurücknehmen. Unsere hochqualifizierten Fachkräfte, darunter Ingenieure, Schlosser und Schweißer, beherrschen ihr Fach zur Perfektion und wissen selbst am besten, wie viel Zeit sie brauchen, um eine qualitativ hochwertige Anlage zu fertigen.

Eines unserer Alleinstellungsmerkmale ist zudem, das behaupte ich, unsere Erfahrung bzw. unser Know-how. Wir erkennen die Beschaffenheit des Aufgabematerials und empfehlen im Anschluss die richtige Maschine. Unser Team ist wirklich mit Herzblut bei der Sache und wenn wir die Aufgabenstellung, unserer Einschätzung nach, mit unserem Portfolio nicht (wirtschaftlich) lösen können, dann raten wir auch mal von der Anschaffung ab. Denn wir wollen nicht irgendeine Siebanlage verkaufen, sondern eine Lösung für ein konkretes Problem. Und das registrieren und wertschätzen unsere Kunden.

 

Welchen Unternehmen würden Sie Ihre Anlagen empfehlen?

Alexander Klöckner: Im Prinzip können die 2015 und die 3012 nahezu jedes Material in verschiedenen Leistungsstufen verarbeiten. Besonders Straßenbauunternehmen, Galabauunternehmen, aber auch städtische Betriebshöfe profitieren von unseren Standard-Produktreihen.

 

Wie wichtig sind Ihnen der Kundenkontakt sowie Service-Aspekt?

Alexander Klöckner: Kundenkontakt und Service stehen bei uns über allem. Wir nutzen die Not unserer Kunden nicht aus, denn bei uns steht der Hilfeaspekt ganz klar im Vordergrund. Wir leben durch unseren guten Ruf und die Weiterempfehlung seitens unserer Kunden, deshalb legen wir besonders großen Wert auf Ehrlichkeit und Transparenz. Potentielle Kunden brauchen auch kein schlechtes Gewissen zu haben, wenn ich beispielsweise 300 km zu ihnen gefahren komme, um das Material in Augenschein zu nehmen, und sie kaufen nicht oder nicht sofort. Es kann auch sein, dass ich zum Kunden fahre und selber feststelle, dass unsere Maschine nicht passt. Das ist mein Job.

 

Gehen Sie auch auf individuelle Kundenwünsche ein?

Alexander Klöckner: Ja, wir gehen auch auf Kundenwünsche ein. Wir sind Maschinenbauer mit Leib und Seele und gerade der Sondermaschinenbau ist für uns das Salz in der Suppe. Bei uns gilt „Erfahrung ist durch nichts zu ersetzen“, deswegen gehen wir jedes Projekt mit Leidenschaft und einer gewissen Portion Instinkt an. Wenn Sie etwas beruflich machen, woran Sie wirklich Spaß haben, dann bringen Sie einen Wissensvorsprung mit, bei dem unheimlich viel auch aus dem Bauch heraus passiert.

 

Was bereitet Ihnen in Ihrem Arbeitsalltag die meiste Freude?

Alexander Klöckner: Eigentlich zu gleichen Teilen der Umgang mit den Menschen sowie das Tüfteln bzw. die Ingenieurstätigkeit. Gerade im Vertrieb ist die Gewinnermentalität noch weit verbreitet. Das heißt, wenn man den Auftrag nicht bekommt, ist man ein Verlierer. Aber es gibt auch die amerikanische Art zu vertreiben, die viel näher am Menschen orientiert ist. Einen Auftrag nicht zu kriegen ist dort kein Gesichtsverlust. Ganz im Gegenteil: Man hat miteinander gesprochen, es passt in dem Fall nicht und man kann sich nach dem Gespräch noch in die Augen sehen. Und vielleicht empfiehlt der Kunde einen sogar weiter, weil er sich gemerkt hat, dass man realistische Einschätzungen vorgenommen hat und nicht einfach nur sein Produkt an den Mann bringen wollte. Diese Ehrlichkeit ist unsere Stärke und bereitet uns viel Freude. Außerdem hören wir nicht auf zu tüfteln, uns neue Mittel und Wege auszudenken und unsere Produkte immer weiter zu optimieren. Unser Ehrgeiz ist es, den Kunden die beste Lösung für ihre individuelle Aufgabenstellung anzubieten.

 

Gibt es ein Zukunftsprojekt, über das Sie uns heute schon etwas erzählen möchten?

Alexander Klöckner: Es sind tatsächlich ein paar Projekte in der Pipeline, insbesondere eine kleine Brech-Sieb-Kombination. Wir kämpfen noch mit den Materialien, denn die Anlage muss robust, kompakt, leicht und zugleich bezahlbar werden. Da kommt wieder der Anspruch an mich selbst als Maschinenbauer. Wenn ich eine Anlage baue, möchte ich, dass sie gut wird und dass sie entsprechend lange, d.h. mindestens 15 – 20 Jahre hält. Aber bis die Brech-Sieb-Kombination fertig ist, dauert es sicherlich bis übernächstes Jahr.

 

 

Text: Gloria Schaffarczyk

Bilder: Gloria Schaffarczyk, Manfred Zwick

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