Trendthemen der Baumaschinenbranche im Fokus

Hannover. „Baumaschinen der Zukunft: Die Innovationsagenda 2025“ – dies war Leitthema des Construction Equipment Forums (CEF18), das kürzlich erstmals in Hannover stattfand. Veranstaltet wurde die Wissensbörse vom Institut für Produktionsmanagement gemeinsam mit den Gründungspartnern der Wacker Neuson Gruppe, der Robert Bosch GmbH sowie der Ammann Gruppe.

Während der zweitägigen Konferenz diskutierten über 290 Teil­nehmer Themen wie „Alternative Antriebe“, „Automatisierung“, „Di­gitalisierung“, und „internationaler Wettbewerb“. 13 Vorträge, vier Workshops und eine Podiumsdiskussion hatten die wichtigsten technischen Entwicklungen von Baumaschinen der Gegenwart und der Zukunft im Fokus. Beispiele dafür fanden die Konferenzteilneh­mer in der begleitenden Ausstellung. Maschinen- und Geräteher­steller, Systemlieferanten sowie Technologie- und Softwareanbieter präsentierten dort ihre Produkte und wissenschaftlich-technischen Leistungen.

 

Erfolg durch neue Technologien

Martin Lehner, CEO Wacker Neuson SE, nannte in seiner Eröffnungs­rede eine „Vision der Baumaschinenindustrie – elektrifiziert, automa­tisiert, digitalisiert“. Er stellte sein Unternehmen vor und verwies auf die etablierten Marken Wacker Neuson, Kramer und Weidemann. Der Konzern sei der erste Hersteller, der eine ganze Produktionsrei­he elektrischer Baumaschinen in Serie anbiete. Dazu zählten unter anderem Verdichtungsgeräte, Dumper, Kompaktlader und Minibag­ger. Diese Maschinen aus der „zero emission Linie“ ermöglichten den Wacker Neuson Kunden bereits heute ein emissionsfreies und geräuschreduziertes Arbeiten auf innerstädtischen Baustellen, in Ge­bäuden sowie in der Nähe von Kindergärten, Krankenhäusern oder Schulen. Der Manager sieht die Baumaschinenindustrie auf einem Erfolgskurs durch neue Technologien, rationelle Abläufe auf den Baustellen und dadurch eine höhere Produktivität und Qualität der Arbeit. Insgesamt trage das zu mehr Termin- und Kostensicherheit bei. Visionen, die heute bereits im Fokus ständen, seien elektrische Antriebe, die durch Effizienz und Nachhaltigkeit überzeugen. Künf­tig sollen auch automatisierte Systeme für noch mehr Sicherheit und Effizienzsteigerung sorgen. Dazu zählte Lehner ebenso die Bau­maschine 4.0: autonom, elektrisch, digital und wettbewerbsfähig. Die kommende bauma in München werde den Weg in die Zukunft weisen. In fünf bis zehn Jahren rechne Lehner spätestens damit, dass die genannten Visionen Wirklichkeit werden. Auf die Konferenz an­gesprochen, betonte er: „In der neuen digitalen Welt ist Kooperation ein ganz wichtiger Punkt. Dafür bietet das Event die richtige Basis, um sich mit Lieferanten und Kunden zu vernetzen und ein gemein­sames digitales Ökosystem zu entwickeln.“

 

(Halb-) Autonome Lösungen für die Baubranche

Ebenso lobte Anton Demarmels, Corporate Technology Manager, Ammann Group AG, Schweiz, die Veranstaltung in Hannover. „Den Organisatoren des Events ist es gelungen, Vertreter der gesamten Wertschöpfungskette nach Hannover zu bringen. Wir haben die Bauunternehmen, OEMs und unsere Zulieferer vor Ort – und das gab es bisher nicht.“ In seinem Vortrag ging der Manager auf das „Bauen mit Fernsteuerung“ ein und erläuterte autonome und halbautonome Lösungen. Während in der Gewinnungsindustrie bereits autono­me Lösungen umgesetzt werden, so tue sich die Bauwirtschaft noch schwer damit. Doch gebe es bereits bei Kraneinsätzen oder beim Verdichten von Böden Anwendungen von Fernsteuerungen für die­se Baumaschinen. In jedem Fall bestimme der Kundennutzen den Grad der Autonomie. Dabei entscheidet die Effizienz der Bauprozes­se. Dass in der Zukunft immer mehr intelligente Maschinen einge­setzt werden, sei keine Frage. Wichtig sei dabei eine offene Kommu­nikation aller Beteiligten auf den Baustellen. Damit verändere sich auch die Ausbildung der auf dem Bau Tätigen. Maschinen-Manager sei ein neues, attraktives Berufsbild bei der Lösung dieser Aufgabe. Demarmels erwartet bereits zur kommenden Weltmesse bauma in München neue Trends bei den Herstellern. Zur Steigerung der Pro­duktivität seien unter anderem instrumentierte Maschinen, die mit­einander vernetzt und verbunden sind, entscheidend für effizientes Arbeiten. Gespannt dürfe man auch auf Beispiele von autonomen Lösungen für smarte Baustellen sein – ein Trend, der sicherlich in der Bauwirtschaft eine immer größere Rolle spielen werde.

 

Ein Forum für die Zukunft

Dr. Markus Schwaderlapp, Senior Vice President Entwicklung, Deutz AG, lobte die zweitägige Veranstaltung in Hannover: „Die Teilneh­merliste des Events beinhaltet sehr viele wichtige Player des Mark­tes. Ich halte den Austausch über die angesprochenen Zukunfts­themen für extrem wichtig. Wir werden diese im kleinen Kreis nach dem Event fortführen.“ Das nächste Construction Equipment Forum findet am 26. und 27. November 2019 in Mannheim statt.

 

Text: Rainer Oschütz

Bilder: IPM

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