Hydraulik-Paule // Alles für den Abbruch: 25 Jahre Hydraulik-Paule

25 wird Hydraulik-Paule am 1. Oktober 2022 – und ist längst noch nicht ausgewachsen, wie uns Johann Paulus, der Firmengründer und Geschäftsführer, versichert. Gestartet ist der Unternehmer als 1-Mann-Werkstatt mit einem Sprinter und der Hälfte der Lagerhalle seines Schwiegervaters. Heute residiert der Familienbetrieb auf 8.000 m² mit mehreren Gebäuden, in denen sich Millionenwerte an Maschinen und Material stapeln. Über 2.000 Kunden betreut Paulus vom oberpfälzischen Standort Luhe-Wildenau aus. Seine Zukunftspläne reichen jedoch weit über die Grenzen des angestammten Vertriebsgebiets Bayern hinaus.

 

Am 1. Oktober 1997 gründeten Sie Hydraulik-Paule. Was hatten Sie den Kunden zu bieten?

Johann Paulus: Die Abbruchbranche war von Beginn an die Hauptkundschaft. Ich war auf Hydraulik spezialisiert. Hauptsächlich arbeitete ich an Baggern, aber auch Radlader und anderes schweres Gerät habe ich mit meiner mobilen Werkstatt repariert. Das war rückblickend betrachtet ein guter Einstieg. Durch Mund-zu-Mund-Propaganda wurde ich schnell bekannt und meine Leistungen waren sehr gefragt. Heute noch profitiere ich von den Erfahrungen, die ich damals gesammelt habe, und natürlich auch von den Kontakten. Und ich habe damals ein Gespür für die Branche bekommen und für die Menschen, die diesen harten Job machen. Das hat mich niemals verlassen und hilft mir täglich, die Bedürfnisse unserer Kunden richtig einschätzen und bedienen zu können.

 

Wo steht Hydraulik-Paule heute?

Johann Paulus: Wir beschäftigen zwölf Mitarbeiter, betreiben eine große Werkstatt, ein hervorragend bestücktes Lager und einen Mietpark mit etwa 80 Abbruchgeräten. Meine Frau Margit und mein Sohn Manuel sind ebenfalls im Unternehmen. Meine Frau erledigt die Buchhaltung, Manuel managt den Mietpark. Service und Reparatur zählen weiterhin zu unseren wichtigsten Leistungen. Hinzu kommt seit 2001 der Vertrieb von Abbruchgeräten, damals ausschließlich vom Hersteller Montabert. 2008 stellte ich zwei Mitarbeiter ein und baute 2009 eine eigene große Halle für die Firma. Es folgten Verträge mit den Marken MB Crusher, MBI, Simex und Zanetti. Das bedeutete einen enormen Schub für Hydraulik-Paule und zusammen mit den Aufträgen und dem Kundenstamm wuchs auch die Mitarbeiterzahl. Seither können wir die komplette Bandbreite an Geräten für den Abbruch bereitstellen. Unser Vertriebsgebiet ist Bayern. Wir gehen aber zunehmend auch über die Grenzen hinaus Richtung Dresden, Koblenz und in den Raum Stuttgart. Letztlich bestimmen die Kunden, wo wir aktiv werden. Mit wachsendem Bekanntheitsgrad dehnt sich unser Vertriebsgebiet aus. Wir betreuen derzeit auch zehn B-Händler in ganz Deutschland, die in den jeweiligen Regionen schnell vor Ort sind und kompetent helfen können.

 

Persönliche Beziehung im Geschäftsleben sind Ihnen wichtig. Nicht nur zur Abbruch-Klientel, sondern auch zu Ihren Vertriebspartnern halten Sie engen Kontakt – auch zum Vorteil Ihrer Kunden?

Johann Paulus: Mit Montabert arbeiten wir seit über 20 Jahren äußerst vertrauensvoll zusammen. Es ist eine Partnerschaft, wie man sie sich wünscht. Wir sprechen sehr offen miteinander. Nach so langer Zeit kennt man sich sehr genau, was die Zusammenarbeit fördert und viele Abläufe vereinfacht und beschleunigt. Davon profitieren natürlich auch unsere Kunden. Die Montabert-Hämmer mit ihrer variablen Verstellung sind einzigartig auf dem Markt. Wir haben viele Kunden, die nichts anderes mehr einsetzen. Ähnlich ist es mit unseren anderen Marken MB Crusher, MBI, Simex und Zanetti. Alle sind auf ihrem Gebiet absolute Spitzenklasse, sicher nicht die billigsten, aber dafür mit ausgezeichneter Leistung und Qualität. Die Maschinen laufen problemlos. Das ist das Wichtigste für unsere Kunden. Natürlich geht auch mal was kaputt. Die Anforderungen im Abbruch sind brutal. Die Ersatzteilversorgung ist das A und O. Am Lager sparen kam für uns nie infrage. Wir füllen immer rechtzeitig und großzügig auf. Das hat uns und unsere Kunden schon oft gerettet. Selbst jetzt, wo alle über reißende Lieferketten und extreme Preissteigerungen klagen, können wir liefern – und das zu fairen Preisen. Nicht dem schnellen Euro hinterherjagen, sondern auf langjährige Partnerschaften setzen war seit jeher unsere Philosophie.

 

In einigen Abbruchgeräten stecken Ideen von Hydraulik-Paule. Wie kam’s dazu?

Johann Paulus: Wir haben ja nur italienische  und französische Marken im Programm. Mit denen kann man reden – anders als z. B. mit Chinesen. Wenn ein Kunde mit einem Problem zu mir kommt oder mir selbst etwas auffällt, mache ich Verbesserungsvorschläge. Und die werden ernst genommen, häufig auch gebaut und getestet und in der Serie umgesetzt. Ganz konkret haben MBI, ein Abbruchunternehmen und wir ein neues Gebiss für Abbruchscheren entwickelt. Dieses Gebiss, das ‚CC‘, ist seit Jahren der Verkaufsschlager bei MBI. Ähnlich erfolgreich lief es mit Zanetti. Wir sind dreimal ins Werk gefahren, um unsere Verbesserungsvorschläge an deren Hydraulikmagnet zu besprechen. ‚Wir wollen eine LED-Lampe, wir wollen eine Innenverschlauchung und wir wollen einen Anschluss für einen vollautomatschen Schnellwechsler‘, haben wir den Verantwortlichen gesagt, nur dann nehmen wir den Magneten in den Vertrieb. Innerhalb eines halben Jahres hat Zanetti den Magneten mit den Verbesserungen geliefert. Jetzt ist der Zanetti-Magnet weltweit ein Bestseller – weil er die Abläufe beschleunigt, zuverlässig funktioniert und das hat, was die Kunden brauchen. So was macht mir Freude – wenn alle Seiten profitieren.

 

Wie hat sich die Branche verändert in den vergangenen 25 Jahren – und wie reagiert Hydraulik-Paule auf den Wandel?

Johann Paulus: Die Maschinen werden größer, schneller, stärker – und teurer. Früher war ein 2- oder 3-Tonnen-Pulversierer schon Königsklasse, auch weil die Trägergeräte nicht mehr schafften. 30-Tonnen-Bagger waren schon richtig groß, kleinere Unternehmen arbeiteten mit 15- oder 20-Tonnen-Maschinen. Das hat sich in den letzten zehn Jahren rasend schnell geändert. 5- oder 6-Tonnen-Geräte sind die Regel, selbst 10-Tonnen-Scheren sind keine Ausnahme mehr. Alles spielt sich heute zwei bis drei Größenklassen höher ab. Die Abbruchunternehmen haben enorm investiert, da die Aufgaben viel anspruchsvoller geworden sind. Vor allem auf den großen Baustellen arbeiten Bagger mit 75 Tonnen und mehr. Nur mit diesen Maschinen lassen sich z. B. große Brücken oder Industrieanlagen mit extrem festem und stark bewehrtem Beton effizient und in der geforderten Zeit zurückbauen. Heute werden ja auch junge, sehr stabil gebaute Bauwerke abgerissen, um Platz zu schaffen für noch größere Vorhaben. An dem modernen Beton hoher Güteklassen nagen Maschinen der 3-Tonnen-Klasse ewig, wo ein 8-Tonnen-Gerät mit einem Mal durchbeißt. Hinzu kommt der Fachkräftemangel. So setzen die Unternehmen lieber einen 75-Tonnen-Bagger ein, der das Gleiche leistet wie zwei oder drei kleinere. Aber nicht nur die Baustellen haben sich gewandelt, sondern auch die Unternehmer bzw. Einkäufer. Wir haben viele langjährige Kunden aus unseren Anfangsjahren. Die junge Generation kennt diese Treue eher nicht. Gekauft wird dort, wo das Gerät günstig und sofort verfügbar ist. Mit unserem großen Lager können wir auch bei der, ich sage mal, schnelllebigeren Klientel punkten. Auf der anderen Seite haben wir extrem treue Kunden, die immer zu uns kommen und ihr Gerät teils über Jahrzehnte nutzen. Wir bekommen regelmäßig Montabert-Hämmer mit zwanzig und mehr Betriebsjahren zum Service, die immer noch funktionieren. Unsere Stärke ist, dass wir auf die unterschiedlichsten Ansprüche flexibel und schnell reagieren können. Unsere Philosophie ist: Wir machen möglich, was eigentlich nicht möglich ist. Je schwieriger die Aufgabe, desto größer ist der Ansporn, es trotzdem zu schaffen. ‚Alles für den Abbruch‘ bedeutet für uns nicht nur, dass wir die Maschinen liefern, sondern dass wir alles geben, um unsere Kunden zu unterstützen. Denn ich kenne den unerbittlichen Termindruck. In einem besonders harten Fall haben wir beispielsweise einen Hubschrauber für das Reparaturteam gechartert, weil wir es mit dem Auto niemals rechtzeitig zur Baustelle geschafft hätten. Wir haben den Hammer repariert, der Bagger konnte pünktlich mit der Arbeit beginnen und wir haben bewiesen: Auf den Hydraulik-Paule ist Verlass. Darauf kommt’s an.

 

25 Jahre sind eine Generation. Steht bei Hydraulik-Paule ein Wechsel an?

Johann Paulus: Ja, die Planungen für die Nachfolge laufen, auch wenn es mir sicherlich sehr schwerfallen wird, einmal loszulassen. Ich bin fest davon überzeugt, dass man die junge Generation rechtzeitig ans Ruder lassen muss. Unser Sohn Manuel betreut bereits seit drei Jahren eigenverantwortlich den Mietpark und kümmert sich um das Marketing für das ganze Unternehmen. Er macht das spitze, sammelt Erfahrungen und wird in nicht allzu ferner Zukunft die Führung von Hydraulik-Paule übernehmen. Ein großes gemeinsames Ziel haben wir uns gesetzt: Wir werden unser Vertriebsgebiet ausdehnen und in die Niederlassungsbildung einsteigen. Sehr wichtig ist es mir, Danke zu sagen an meine Belegschaft. Ohne diese treuen Mitarbeiter, die sich täglich für unsere Kunden einsetzen, wäre der Erfolg von Hydraulik-Paule undenkbar.

 

GaLaBau: 7-401 und 7-405

 

Text: Franz Nieberle und Peter Hebbeker

Bildmaterial: Hydraulik-Paule

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