VDBUM // Next Generation Networking: Das 51. VDBUM-Großseminar

Digitalisierung vorantreiben, Effizienz steigern, Nachhaltigkeit fördern, ­Zukunft der Arbeitswelt gestalten – die gesellschaftlichen Megatrends bildeten die Topthemen des 51. VDBUM-Großseminars. Über 1.000 Führungskräfte, 101 Aussteller sowie die 71 Referenten der Fachvorträge trafen sich vom 24.–27. Januar 2023 in Willingen zum großen Wissens-Check-up des Verbandes der Baubranche, Umwelt- und Maschinentechnik e. V. Schwerpunktpartner der Veranstaltung waren Max Bögl, Bomag, Hansa-Flex und Sitech. Treffpunkt.Bau war beim hochkarätig besetzten Netzwerk-Event live dabei und hat einige Aussteller- und Besucherstimmen eingefangen.

Weder Inflation noch Rezensionsängste schrecken die von uns befragten Entscheider ernsthaft, sondern der Fachkräftemangel wird als zunehmend bedrohliches Wachstumsrisiko wahrgenommen. Mit weniger Arbeitskräften mehr Arbeit schaffen ist die große Zukunftsaufgabe, die auch die Baubranche mit einem eigenen Lösungsweg meistern muss. Effiziente Maschinen und beschleunigte, durchdigitalisierte Prozesse sind ein wichtiger Beitrag, um die zunehmend knappe Ressource Facharbeitskraft möglichst produktiv einzusetzen. Funktionieren kann das nur, so das Credo der Fachleute, wenn alle an einem Strang ziehen. Besonders auf dem Gebiet der Digitalisierung müssen Technologien geteilt und nicht Insellösungen mit aller Marktmacht verteidigt werden. Der VDBUM übernimmt die Vermittlerposition und stellt sich der Aufgabe, Kooperationen zu fördern und für branchenweite Standards zu werben.

Die Podiumsdiskussionen und Fachvorträge standen unter dem diesjährigen Seminarmotto „Effiziente Maschinentechnik im nachhaltigen Bauprozess“. Die fünf Hauptschwerpunkte des 51. VDBUM-Großseminars waren „Spezialtiefbau“, „Tief- Kanal und Straßen-Tiefbau“, „Forschung und Entwicklung“, „Turmdrehkrane – Technik, Transport und Genehmigungsverfahren“ sowie „Werkstatt 4.0 – Was uns im Service weiterbringt“. In rund 40 Vorträgen wurden die Entscheidungsträger aus den Unternehmen fit gemacht für ihre nächsten großen Aufgaben.

 

Nachwuchs in das Netzwerk einbinden

Auf das für die VDBUM-Familie so wichtige Nachwuchsthema legt der Verband einen besonderen Fokus. Unter dem Motto „Wir überlassen die Zukunft nicht dem Zufall“ bündelt der VDBUM die Aktivitäten zur Gewinnung, Einbindung und Förderung des Nachwuchses. Dazu initiiert der Verband Kooperationen mit Universitäten und Hochschulen und sieht sich als Impulsgeber für neues Denken. Auch den Transfer von der Idee zur Praxis fördert der VDBUM, indem er Entwickler und Anwender zusammenbringt. Zentrale Bausteine des VDBUM NEXT-Zukunftskonzepts sind die Patenschaften, die VDBUM-Mitglieder für Studenten und Meisterschüler übernehmen, sowie der mit jeweils 2.500 Euro dotierte VDBUM-Förderpreis. Die Auszeichnung wurde 2023 zum zehnten Mal vergeben in den Kategorien „Entwicklungen aus der Industrie“, „Projekte aus Hochschulen und Universitäten“ und „Innovationen aus der Praxis“. Mit 52 Einreichungen war der renommierte Branchenpreis so erfolgreich wie nie zuvor.

Eine weitere Aktivität zur Nachwuchsgewinnung ist der Baumaschinen-Erlebnistag. Ein seit 2014 praktiziertes Erfolgsmodell, das bis dato etwa 160 Unternehmen mit Schulen vernetzt hat. Ziel ist es, Schülerinnen und Schüler für die Branche zu begeistern – und das, so der VDBUM-Präsident Peter Guttenberger, gelingt denjenigen Akteuren am besten, die sich selbst für ihren Beruf begeistern. Die Freude an der Arbeit mit Baumaschinen schüren soll auch der Azubi Cup, bei dem Auszubildende am professionellen Baumaschinen-Simulator ihr Können demonstrieren und ihr Geschick an den Joysticks miteinander messen. Am eigenen Nachwuchs arbeitet der Verband ebenfalls. Der Zukunftszirkel, ein Zusammenschluss junger Führungskräfte von VDBUM-Partnerunternehmen, soll das frische Denken fördern und als Impulsgeber für Arbeitskreise fungieren.

 

Fachausstellung mit über 100 Teilnehmern

Wesentlicher Bestandteil des jährlichen Branchentreffs ist die begleitende Fachausstellung. Das Besondere: Die Entscheiderdichte ist maximal, die Stimmung ausgesprochen entspannt und kooperativ. Termin- und Verkaufsdruck bleiben vor den Toren des Großseminars. Hochkonjunktur haben nicht die Produkte – Know-how, Insiderinformationen und neue Kontakte sind die begehrtesten Güter. Ab 14 Uhr am Eröffnungstag besteht Gelegenheit, die Stände im Kongresszentrum zu besuchen, die Exponate im Außengelände zu entdecken und mit den Ausstellern ins Gespräch zu kommen. Unter den rund 100 Ausstellern waren auch einige Start-ups, die mit pfiffigen Ideen das Interesse auf sich zogen. So unterschiedlich die Unternehmen und ihre Produkte, so einig waren sich die von uns befragten Akteure in einem Punkt: Das VDBUM-Großseminar hat als Netzwerk-Event eine einzigartige Qualität. Wer Kontakte in die Baubranche knüpfen und vertiefen will, muss nach Willingen kommen. Das nächste Mal vom 30.01. – 02.02.2024.

 

AUSSTELLERSTIMMEN

Carsten-Michael Obrecht, Geschäftsführer in der  HS-Schoch Gruppe, Marcel Schoch, Geschäftsführender Gesellschafter, und Firmengründer Hermann Schoch (v. l.):

Das VDBUM-Großseminar ist die wichtigste Plattform zum Netzwerken in der Baubranche. HS-Schoch ist schon viele Jahre VDBUM-Mitglied und wir nutzen das Treffen, um bestehende Partnerschaften aufzufrischen und neue Partner kennenzulernen. Der Spirit, der hier herrscht, inspiriert zu neuen Ideen – das ist immer wieder faszinierend. Neben dem Netzwerken ist das Großseminar auch ein ideales Forum, um tief einzusteigen in die Technik und eigene Innovationen vorzustellen sowie Entwicklungen anderer Unternehmen kennenzulernen. Gerade auf dem sich rasant entwickelnden Gebiet der Digitalisierung ist es entscheidend, up to date zu bleiben. Wer die Trends erkennt, kann erhebliche Vorteile generieren und ist für die Zukunft besser gewappnet.

Auf der gestrigen Abendveranstaltung beispielsweise habe ich Kontakt geknüpft zu Softwareentwicklern, die den Baumaschinenherstellern einen erheblichen Nachholbedarf auf dem Gebiet der Digitalisierung attestieren. Wir werden dieses Thema im Unternehmen weiter forcieren – natürlich immer mit dem praxisgeschulten Blick für den Kundennutzen. Für 2023 sind wir positiv gestimmt. Die Auftragslage für das erste Halbjahr ist sehr gut. Wir merken aber auch, dass die Stimmung gegenwärtig schnell kippen kann, ebenso wie wir erfahren mussten, dass sich Rahmenbedingungen von heute auf morgen nahezu unkalkulierbar verschieben können. Der Erfahrungsaustausch mit anderen Führungskräften hier in Willingen hilft, diese Herausforderungen besser zu lösen.

 

Roland Wild (r.), Geschäftsführer Max Wild, mit Sohn Daniel Wild, Geschäftsfeldleiter Fuhrpark-/Gerätemanagement:

Wir besuchen regelmäßig das VDBUM-Großseminar und nutzen besonders intensiv die Chance, mit neuen Herstellern zu sprechen. Dieses Netzwerk aus persönlichen Kontakten ist unverzichtbar. Wir treffen hier unsere Lieferanten und können uns abseits vom Alltagsgeschäft über wichtige Themen austauschen. Ich selbst komme seit rund 30 Jahren zu jeder Veranstaltung und staune immer wieder, was man an nützlichen Neuigkeiten mit in die Firma nehmen kann.

Das Thema Nachwuchsgewinnung, das derzeit die Branche beschäftigt, haben wir bei Max Wild ganz gut im Griff. Wir sind ein Familienunternehmen, kein anonymer Konzern, und haben seit jeher den Anspruch, attraktive Arbeitsplätze und ein angenehmes Betriebsklima zu schaffen. Dass das bei uns keine leeren Worte sind, ist bekannt. Max Wild hat ein modernes, cooles Image und ist als Arbeitgeber hoch angesehen. Von selbst kommt das nicht. Man muss seine Leute in die Prozesse einbinden, ihnen Vertrauen schenken und Wertschätzung geben. Das gilt auch für meine eigene Familie. Daniel übernimmt Verantwortung im Unternehmen und leitet seinen eigenen Bereich. Er spricht die Sprache der jungen Generation, teilt die gleichen Interessen, ist z. B. viel offener gegenüber digitalen Themen. Für mich als der Senior in der Geschäftsführung war es schon eine Lernaufgabe, die Jungen einfach machen zu lassen – sie arbeiten anders als ich. Aber genau das ist gut so.

Geschäftlich blicken wir auf ein erfolgreiches Jahr zurück. Für 2023 bin ich trotz der bekannten Widrigkeiten positiv gestimmt. Wären wir nur auf einen Bereich spezialisiert, würde ich mir allerdings Sorgen machen. Max Wild ist mit sieben Geschäftsbereichen jedoch breit aufgestellt, sodass eventuelle Rückgänge in einem Aufgabengebiet von den anderen Geschäftsfeldern ausgeglichen werden können. Zum Beispiel wird der private Hausbau deutlich schrumpfen, auf der anderen Seite werden wir beim Breitbandausbau noch mehr zu tun haben als bislang.

 

Patrick Püschel (l.), Geschäftsführender Gesellschafter Predatore Machines GmbH, und Maurice Schäfer, Geschäftsführer:

Mit unserem jungen Unternehmen beteiligen wir uns sehr gerne zum zweiten Mal am VDBUM-Großseminar. Wir können hier sehr intensiv netzwerken. Anders als auf Messen haben wir bei diesem Branchentreffen die Zeit für ausführliche Gespräche. Alles läuft ohne eng getaktete Termine und Zeitdruck – das ist sehr angenehm und wertvoll. Über das große Interesse an unseren Maschinen und die positive Resonanz freuen wir uns sehr. Predatore ist seit mehr als zwei Jahren am Markt und wächst rasch.

Wir haben vergangenes Jahr weitere neue Mitarbeiter eingestellt. Auch für die neuen Kollegen ist das VDBUM-Großseminar die perfekte Plattform, um ihr eigenes Netzwerk zu vergrößern und noch tiefer in den Markt zu kommen. 2023 wollen wir weiterwachsen. Wir werden unser derzeit hauptsächlich auf den Tief- und Kanalbau ausgerichtetes Produktportfolio Richtung Abbruch erweitern, das Auslandsgeschäft forcieren und auch zusätzliche neue Mitarbeiter einstellen. Gelegenheiten, mit Predatore persönlich in Kontakt zu treten, wird es auch dieses Jahr wieder reichlich geben – wir werden auf allen für unseren Bereich relevanten Messen mit einem Stand vertreten sein.

 

Philipp Ellsäßer, Geschäftsführer Tibatek:

Wir sind das zweite Mal hier. Eine Mega-Veranstaltung, auf der wir zahlreiche unserer wichtigsten Partner treffen und neue Kontakte knüpfen können. Das Netzwerken ist für uns der wichtigste Teilnahmegrund. Der Input, den wir hier bekommen, hilft, unsere Produkte weiter zu verbessern. Als sehr wertvoll empfinde ich auch die Fachvorträge, die teils richtig in die Tiefe gehen und selbst erfahrenen Profis noch Neues vermitteln können. Das Spezielle am VDBUM-Großseminar ist auch, dass statt Zehntausender Besucher nur etwa eintausend kommen – darunter aber viele der wichtigsten Entscheider der Branche. Dadurch gewinnt man Zeit und kann sich jedem Gesprächspartner voll widmen. Die entspannte Atmosphäre lädt dazu ein, echte Verbindungen aufbauen. Das bleibt im hektischen Messegeschäft leider oft auf der Strecke.

Bei unseren Produkten steht der Praxisnutzen absolut im Vordergrund. Wir haben ein eigenes Bauunternehmen mit 150 Beschäftigten. Aus dem Arbeitsalltag schöpfen wir Produktideen, die am Schreibtisch wohl nicht entstanden wären. Wir denken und leben die Baustelle in Prozessen, die wir mit unseren Produkten komplett abdecken – das zeichnet Tibatek besonders aus. Produktseitig highlighten möchten wir aktuell unser vollautomatisches Schnellwechselsystem als Nachrüstsatz sowie die mobile Flüssigbodenschaufel. Lieferprobleme hatten und haben wir aufgrund einer vorausschauenden Lagerhaltung und eigener Produktion nicht.

In unserer hochmodernen Schweißwerkstatt arbeitet ein junges, äußerst engagiertes Team, auf das ich mich absolut verlassen kann. Die Nachfrage nach unseren Produkten wächst schnell. Ein Topthema für 2023 ist daher auch die Mitarbeitergewinnung. Bisher hatten wir großes Glück. Ohne den vollen Einsatz des ganzen Teams könnten wir unsere Ziele nicht erreichen. Das Hashtag #wirsindtibatek drückt es ganz gut aus: Wir alle stehen gemeinsam hinter unserem Produkt, setzen uns voll ein und sind stolz auf das Geleistete.

 

Martin Werthenbach, Vertriebsleiter Hydrema:

Wir sind zum zweiten Mal beim VDBUM-Großseminar dabei und sehr begeistert. Gegenüber dem ebenfalls gut besuchten Sommertermin im letzten Jahr sind nach meinem Empfinden nochmals mehr Besucher da. Was Rang und Namen in der Baubranche hat, trifft sich hier. Für uns ein äußerst interessantes Treffen mit sehr hochwertigen Gesprächen. Obwohl wir viel unterwegs sind auf Messen und Veranstaltungen, knüpfen wir hier neue Kontakte, die sich sonst nicht ergeben hätten. Wir selbst bringen unser Know-how im Rahmen eines Vortrags ein und informieren zum Einsatz des Citybaggers mit Tiltrotator. Das Großseminar ist die ideale Plattform, um dieses für uns sehr wichtige Thema einer breiten Zielgruppe nahebringen zu können.

2022 war ein bombiges Jahr für uns. Wir hatten mit großem Abstand die beste bauma aller Zeiten. Die enorme Nachfrage nach unseren Maschinen hat dazu geführt, dass wir ausverkauft waren und aktuell auch schon wieder sind. Die bereits jetzt getätigten Bestellungen werden uns bis in den Herbst hinein beschäftigen. Wir nehmen auch schon Aufträge für 2024 an. Das ist phänomenal und der schlagende Beleg dafür, dass sich die Hydrema-Maschinen mit ihren einzigartigen Vorteilen auf dem Markt durchsetzen – und das besonders auch in herausfordernden Zeiten.

 

Textmaterial: Bernd Mair und Peter Hebbeker/Treffpunkt.Bau

Bildmaterial: VDBUM; Treffpunkt.Bau

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