Rototilt // Vision für Europa: Ein Rototilt für jeden Bagger

90 % aller Bagger in Skandinavien sind mit einem Tiltrotator ausgestattet, in Deutschland dagegen nur 3 %. Doch die Aufholjagd hat hierzulande wie in ganz Europa bereits begonnen. Ein Rototilt für jeden Bagger lautet die Vision. Für diesen langen und lukrativen Weg rüstet sich der Hersteller mit innovativen Lösungen und stärkt den Vertrieb. Bernd Mair, Geschäftsführer von Treffpunkt.Bau, besuchte Rototilt im nordschwedischen Vindeln und sprach im Rahmen einer Presseveranstaltung mit Business Area Manager Hampus Jonsson, dem Sohn des CEO Anders Jonsson. Im Zentrum des Interesses: Die einzigartigen Features von Rototilt Control.

Untrennbar verbunden sind der Tiltrotator und die Unternehmerfamilie Jonsson. Hampus‘ Großvater gründete die Firma Indexator, aus der heraus später Rototilt entstand. 1980 wurde am heutigen Rototilt-Standort in Vindeln der erste Tiltrotator überhaupt gebaut von der Vorgängerfirma Noreco, die Anders Jonsson im gleichen Jahr kaufte. Heute beschäftigt Rototilt 330 Mitarbeiter und unterhält sechs Distributionsniederlassungen. Der Jahresumsatz liegt umgerechnet bei ca. 86,7 Mio. Euro, so Hampus Jonsson. Er sieht große zukünftige Marktpotentiale für weiteres Wachstum im europäischen und hier speziell im deutschen Markt. So werden in Deutschland jährlich etwa 18.000 Bagger verkauft und nur etwa 500 davon sind mit einem Tiltrotator ausgestattet. In Skandinavien werden Schwenkrotatoren bereits in die Ausschreibung aufgenommen. Das sollte, laut Hampus Jonsson, auch vermehrt in ganz Europa und Deutschland passieren. Effektivität und deutliche Effizienzsteigerung sind die Folge, wenn der Bagger Arbeiten übernehmen kann, für die vorher Schaufel, Besen, Schubkarren und Muskelkraft nötig waren. „Ein Tiltrotator ist eine Investition, die sich amortisiert, und keine kostspielige Ausgabe. Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels zeigt sich das Potential dieses Multifunktionsgeräts auf der Baustelle, wenn kein Fahrer mehr aus der Kabine steigen und schwere körperliche Arbeit leisten muss“, sagt Hampus Jonsson.

 

Rototilt Control – mehr Kontrolle für den Bediener

Generell rückt Rototilt neben der Effizienz besonders den Fahrer in den Mittelpunkt. So bietet Rototilt Control (kurz RC) neben einer erhöhten Energieeffizienz auch bessere Fahreigenschaften und eine neue Technik in der Kabine. Das Konzept umfasst eine neue Schwenkrotatorserie, ein neues Steuersystem, neue Joysticks und eine App für Fernsupport. Das RC System ist ein proportionalgesteuertes System, mit dem sich die Funktionen des Schwenkrotators in ein und derselben Baggerbewegung steuern lassen. Die druckausgleichende Hydraulik verbessert die Fahreigenschaften und zugleich die Energieeffizienz des Schwenkrotators. Das RC System beinhaltet mehrere intelligente Funktionen wie die Ausgangsstellung, die Autokalibrierung, die Winkelanzeige und die Rüttelfunktion. Dank des neuen Displays mit neuer Software wird zusätzlich der Bedienkomfort erhöht. Die App RC Connect ergänzt das Konzept und öffnet einen optimierten Zugang zu Service und Support.

Besonders die Vorteile der neuen druckausgleichenden Hydraulik betont Hampus Jonsson. So lassen sich die Schwenkrotatorfunktionen parallel nutzen. Es ergibt sich eine präzisere Steuerung, bei der die Funktionen problemlos mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten betätigt werden können, ohne sich gegenseitig zu beeinflussen. Ein Beispiel, bei dem sich die druckausgleichende Hydraulik besonders positiv bemerkbar macht, ist das Betätigen der Drehfunktion, wenn der Schwenkrotator in seine Endpositionen geneigt ist. Dank der druckausgleichenden Hydraulik ist dies optimal möglich. Bei einem System ohne diesen Druckausgleich würde dagegen durch das Erhöhen des Hydraulikdrucks die Drehfunktion gleich mit beschleunigt.

Ebenso neu und hilfreich im Alltag ist die integrierte Palettengabelfunktion des RC Systems. Dank des Winkelsensors in der Steuereinheit des Schwenkrotators wird dem Bediener der Winkel der Palettengabeln anzeigt. Hierdurch soll die sichere Position der Ladung gewährleistet werden.Gleichfalls der Sicherheit dient SecureLock, das mit der RC-Serie bei Schwenkrotatoren und Baggerschnellwechslern zum Standard wird. Diese proaktive Sicherheitslösung warnt mit deutlichen Meldungen, wenn das Anbaugerät nicht korrekt angekoppelt ist, und unterstützt Bediener dabei, die richtigen Entscheidungen zu treffen, um Unfälle zu verhindern. Um den Stromanschluss von SecureLock zu ermöglichen, ist die elektrische Drehdurchführung standardmäßig Bestandteil der RC-Schwenkrotatoren mit RC System.

Zentrale Schnittstelle zwischen Mensch und RC System ist der RC Joystick. Optimale Ergonomie und maximaler Bedienkomfort standen bei der Entwicklung im Fokus. Aus einem langen Konstruktionsprozess und Praxistests durch Bediener gingen Joysticks hervor, die eine sehr gute Ergonomie für verschiedene Handgrößen bieten. Eine leicht verstellbare Handgelenksstütze fördert zusätzlich die hervorragende Ergonomie. Hinzu kommt die patentierte und stufenlose Winkeleinstellung für die Joysticks. Damit ist eine schnelle 360-Grad-Einstellung der Joysticks möglich. Die RC Joysticks sind je nach Maschine mit unterschiedlichen Anschlüssen sowie Rollen- und Tastenanordnungen erhältlich.

 

RC Tiltrotatoren – intelligente Lösungen serienmäßig

Derzeit umfasst das Rototilt Produktprogramm fünf RC Tiltrotatoren: RC4 (10–16 t), RC5 (14–19 t), RC6 (15-24 t), RC8 (23–32 t) und RC9 (32–43 t). Bei der RC Serie ist SecureLock standardmäßig enthalten, damit die Bediener sich beim Wechseln von Anbaugeräten sicher fühlen können. SecureLock erfüllt sämtliche Sicherheitsanforderungen zum sicheren Ankoppeln von Anbaugeräten auf dem globalen Markt. Die RC Modelle sind zudem serienmäßig mit der Zentralschmierung ILS von Rototilt ausgestattet. Dadurch wird die Anzahl der manuellen Schmierstellen am Schwenkrotator reduziert. ILS wird manuell nachgefüllt oder an das Zentralschmiersystem des Baggers angeschlossen. Ebenfalls serienmäßig verfügen die RC Tiltrotatoren über doppeltwirkende Schwenkzylinder mit Lasthalteventilen für hohe Schwenkkraft und Sicherheit. Sollte es unerwartet zu einem Schlauchbruch kommen, wird dank Lasthalteventilen die Schwenkfunktion beibehalten. Doppeltwirkende Schwenkzylinder sind im Allgemeinen leistungsstärker als einfachwirkende und bieten mehr Laufruhe.

Neben diesen serienmäßigen Features kann der Kunde seinen RC Tiltrotatorer mit verschiedenen Optionen optimal auf seinen Einsatzzweck abstimmen. Zur Wahl stehen z. B. drei Hydraulikoptionen – Doppelte Extrafunktionen, Highflow und Separater Highflow. Als Zubehör erhältlich ist ein Greifmodul, das für leichte Greif- und Handhabungsarbeiten konzipiert ist. Ebenfalls als Sonderausstattung verfügbar ist Rototilts Positionierungslösung RPS. Sie dient als Schnittstelle für verschiedene Fabrikate an Baggersystemen. Ein mit RPS ausgestatteter Bagger hat den Vorteil, dass der Bediener damit die gesamte Bewegungsgeometrie des Schwenkrotators über die Baggersteuerung ausnutzen kann – in Echtzeit. Der Drehsensor ist Standard, die Aktivierung von RPS dagegen optional. Schließlich stehen für Schwenkrotatoren der RC-Serie zwei QuickChange-Kontakte für den Stromanschluss zur Auswahl: V90 und Q14. Die Vorteile des Q14-Steckers sind mehr und größere Pole sowie ein besserer Schmutzschutz im Vergleich zum V90-Kontakt. Der Stromanschluss Q14 ist auch in angekoppeltem Zustand vollkommen wasserdicht.

 

QuickChange macht’s nötig – Rototilt stärkt Vertriebsorganisation

Aufgrund der hohen Nachfrage nach dem Schnellwechslersystem QuickChange tätigt die Rototilt eine Reihe von Investitionen. Den drei Märkten Frankreich, Norwegen und Finnland wurde jeweils ein eigener Sales Manager zugeordnet. Als Geschäftsbereichsleiter für QuickChange übernimmt Hampus Jonsson auch die Leitung des neu gegründeten Teams. QuickChange ist Rototilts vollhydraulisches Schnellwechslersystem nach Open-S-Standard, das einen Anbaugerätewechsel ohne Verlassen der Kabine ermöglicht. Diese Lösung bietet mehr Effizienz, Flexibilität und Sicherheit bei der Arbeit und hat sich bei Bedienern, die auf mehr Vorteile im Arbeitsalltag setzen, bereits zum Erfolg entwickelt. „Eine Riesennachfrage nach QuickChange sehen wir im Segment Abbruch und Recycling. Mit technischem Know-how und einer gut strukturierten Organisation können wir alle Bedürfnisse unserer Kunden erfüllen und unsere Position weiter ausbauen“, so Hampus Jonsson. Er sieht auch große Chancen dafür, dass QuickChange-Anwendern der Open-S Standard auf allen Märkten zunehmend den Arbeitsalltag erleichtern wird. Der für seine Innovativität gepriesene offene Standard Open-S, ein gemeinsamer Standard für die hydraulische Schnittstelle zwischen Schnellwechsler, Schwenkrotator und Anbaugerät, bietet einzigartige Möglichkeiten. Open-S Produkte verschiedener international agierender Hersteller sind untereinander kompatibel, wenn sie das Kennzeichen Open-S tragen. „Dies macht es Unternehmern auf der ganzen Welt leichter, eine Lösung für ihre Anforderungen zu finden. Alle, die an das gemeinsame Produktsortiment der Open-S-Familie angeschlossen sind, haben Zugriff auf den mit Abstand größten Werkzeugkasten am Markt“, sagt Jonsson. Abschließend noch eine gute Nachricht, die vor allem die deutschen Kunden freuen wird. Am Rande der Presseveranstaltung verkündete Wolfgang Vogl, Geschäftsführer der Rototilt GmbH, dass das Unternehmen momentan in der Nähe von Regensburg einen neuen Stützpunkt baut. Die große Investition kann als klares Indiz dafür gewertet werden, wie bedeutend Rototilt den deutschen Markt einschätzt. Die Eröffnung ist für 2024 geplant.

 

Text- und Bildmaterial: Bernd Mair; Rototilt

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