25 Jahre Fliegl Trailer

(bm) – Triptis. Schon von weitem sind die Werkshallen an der A9 ist zu sehen. Damit ist klar, hier handelt es sich um ein größeres Unternehmen. Ein Fliegl Werk in Triptis liegt direkt an der A9, das andere im Inneren des Ortes. Kaum zu glauben dass das Unterneh­men erst 25 Jahre „jung“ geworden ist. Anfang Mai lud der Trailer­hersteller geladene Gäste sowie zu einem Tag der offenen Tür ein. Wenn man dann vor Ort die beiden Werke sieht, kann man kaum glauben, was das Unternehmerpaar Margit und Helmut Fliegl in diesen 25 Jahren geschaffen haben.

Die beiden gingen vom bayerischen Altötting aus mit 19 und 22 Jahren nach Triptis und übernahmen einen nicht überlebensfähi­gen Treuhandbetrieb. Die erste Bankbürgschaft unterschrieb noch mit 51 Prozent Beteiligung der Vater von Helmut Fliegl. Zuerst war geplant, Anhänger für den Landwirtschaftsbereich zu fertigen. Auf­grund der unklaren Rechtslage kurz nach der Wende verzögerte sich dies aber, so dass das Unternehmerpaar kurzerhand auf Alternativen umsteigen musste. Heute kann Helmut Fliegl darüber nur schmun­zeln. Schnell wurde klar, dass im Trailermarkt Potential steckt. Heute produziert Fliegl 23 Trailer durchschnittlich am Tag bzw. etwa 4.500 Stück im Jahr mit 250 Mitarbeitern.

Qualität und Langlebigkeit als Markenzeichen

Nachhaltigkeit und eine mitarbeiterfreundliche Unternehmensfüh­rung zeichnet die Unternehmer aus. Helmut Fliegl ist für den tech­nischen Teil im Werk zuständig, seine Frau Margit ist die Chefin in der Verwaltung. Das Hauptaugenmerk liegt aktuell bei den 2 bis 5-Achs-Tiefladern für den Bau- und Agrarbereich sowie auf den Trai­lern für den Fernverkehr. Eine Vielzahl von Produkten und Varianten macht es dem Unternehmen leicht, jedem Kunden ein individuell auf seine Bedürfnisse zugeschnittenes Produkt zu liefern. Fliegl legt dabei in der Produktion hohen Wert auf Qualität und Langlebigkeit. So werden die meisten Chassis feuerverzinkt, nicht kathodisch la­ckiert und Schweißnähte vor dem Lackieren beispielsweise mit Si­likon nachgezogen, damit der Rost keine Angriffsfläche hat. Aktuell liege man bei circa acht Wochen Lieferzeit und guten Vorbestellun­gen, so Andrèe Schacht, Gebietsverkaufsleiter Norddeutschland.

Erfolgreiche Weiterentwicklung

Viele Lagerfahrzeuge sowie eine eigene Vermietflotte von 700 An­hängern ergänzen das Leistungsspektrum des Unternehmens. Zum 1. Januar 2017 übernahm Fliegl den österreichischen Spezialfahr­zeughersteller Hangler. In das 35 Mitarbeiter-Unternehmen inves­tiert man nun 2 Millionen in die Modernisierung, um noch indivi­duellere Lösungen dem Kunden anbieten zu können. Die Vision von Margit und Helmut Fliegl ist klar definiert. Ein substanzieller Fortbe­stand und die Weiterentwicklung des Familienunternehmens muss gesichert sein. Helmut Fliegl betonte während der Gespräche mit rund 50 international geladenen Journalisten, dass sich die Branche in der Zukunft massiv verändern wird. Gerade deshalb sind ein brei­tes Produktportfolio sowie ein gesunder Wachstumskurs die Basis für eine erfolgreiche Weiterentwicklung.

Finanzkraft und Eigenständigkeit

In 25 Jahren hat sich Fliegl Trailer am Markt etabliert und sich eine Spitzenposition in der Produktqualität erarbeitet. „Tatsächlich wer­den wir heute positiv wahrgenommen, als innovativ und sehr dy­namisch. Wir arbeiten daran, dass in der Zukunft noch mehr Kunden von unseren Entwicklungen profitieren. Jedes nachhaltig konstru­ierte Fahrzeug, das unser Werk verlässt, hat auch einen ökologischen Nutzen.“ 300 Millionen Euro sind das Umsatzziel, das Fliegl ausgibt. „Das sollte zu stemmen sein, ohne unsere Kapazitäten zu erweitern.“ Jedoch geht es nicht um bedingungslose Expansion. Das Wachstum soll substanziell stattfinden und solide untermauert werden. „Wir streben in ganz Europa einen Branchenwert an, der mit dem eines Volvo Lkw vergleichbar ist. Dafür müssen wir unseren hohen Qualitätsstandard sichern,“ so Fliegl. Im internationalen Wettbewerb erwarten Fliegl gravierende Veränderungen und langfristig das Aus für zahlreiche Nutzfahrzeug­bauer. Finanzielle Unabhängigkeit hat Fliegl Trailer durch Engpässe und Krisenjahre geholfen. So gehört es zur Vision von Helmut Fliegl, die Fremdkapitalquote weiter zu senken, bis auf die Null-Marke. Die­ses Ziel ist in Reichweite – in gut zwei Jahren soll es erreicht sein. Fi­nanzkraft und Eigenständigkeit geben auch der Belegschaft Sicher­heit. „Wir wollen ein zuverlässiger Arbeitgeber für anspruchsvolles Personal bleiben, für Menschen, die für sich und ihre Familien etwas aufbauen möchten“, so Fliegl abschließend.

Helmut Fliegl spontan 25 Jahre – 25 Schlagworte

 

Das beste Jahr?

2007.

 

Das schwierigste Jahr?

2009.

 

Die beste Idee?

Meine Frau Margit zu heiraten.

 

Das beste Fahrzeug?

Wir haben den besten Kipper. Wir haben den besten Tieflader. Unser RoadRunner ist der beste Planenauflieger. Davon bin ich überzeugt.

 

Die beste Erfindung?

Der Fliegl Twin.

 

Der größte Flop?

Der Bau von Papier- und Glascontainern.

 

Das Lieblingsfahrzeug?

…ist kein Nutzfahrzeug, sondern mein Motorrad.

 

Die beste Entscheidung?

Der Neubau unseres Werks II.

 

Die schwierigste Entscheidung?

…war, in der Krise Personal nicht zu reduzieren.

 

Der größte Erfolg?

Der Gewinn des Deutschen Nachhaltigkeitspreises 2016.

 

Der größte Fehler?

…war, einen bestimmten Auftrag nicht zu stornieren.

 

Die wichtigste Erfahrung?

Im Markt respektiert zu werden.

 

Der erste Kunde?

…war ein Bauunternehmer, der einen weißen Tandem-Tiefbettan­hänger mit schwarzen Kotflügeln gekauft hat.

 

Der lustigste Moment?

Mysteriöse Klänge aus dem Untergrund. Zur Erklärung: Ein ehemali­ger Mitarbeiter hat Wehrgänge unter unserem Betriebsgelände ge­reinigt und dabei gesungen. Wir haben eine Zeit gebraucht, bis wir das Rätsel gelöst hatten.

 

Der traurigste Moment?

Der plötzliche Tod von Peter Neumann, dem Leiter unserer Tochter RPS Trailer Rental. Das war ein Schlag für uns alle.

 

Die größte Herausforderung?

Die Firma in die nächste Generation führen.

 

Die größte Hürde?

Nach der Krise wieder in die Erfolgsspur zu finden. Das war extrem schwer.

 

Das größte Abenteuer?

Unsere erste IAA 1992. Da waren wir grasgrün hinter den Ohren.

 

Die größte Überraschung?

Zu meinem 40. Geburtstag habe ich einen restaurierten Feuerwehr-Lkw bekommen.

 

Die größte Schnapsidee?

Eine Wärmeleitung zu kappen, die unter Druck stand.

 

Die größte Baustelle?

…kam vor der eigentlichen Baustelle: der Bauantrag für unser Werk II. Bürokratie pur.

 

Der wichtigste Meilenstein?

15. Juli 1991. Das Datum unter dem Vertrag, der den Verkauf des Betriebs in Triptis von der Treuhandgesellschaft an Fliegl regelt. Der Anfang von allem.

 

Die härteste Lektion?

Gesundheitlich an Grenzen zu stoßen.

 

Der schwierigste Fall?

Der Export von Kaffeebohnenanhängern nach Madagaskar.

 

Der größte Wunsch?

Zufrieden mit der Familie und der Firma alt werden.

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