Wacht Tag und Nacht

24 Stunden, 7 Tage die Woche hellwach – der Camelot Watchtower schläft nicht, träumt nicht, er blinzelt noch nicht mal. Mit seinen zwei tag- und nachtsichtigen elektronischen Augen behält er Flächen von bis zu 20.000 m² im hochauflösenden Dauerblick. Der Clou dabei: Seine Elektronik ist so schlau, dass sie zwischen harmlosen Störungen wie vom Wind verwehten Müll oder streunenden Tieren und tatsächlichen Einbrüchen auf das gesicherte Gelände unterscheiden kann. Nur im Ernstfall erfolgt der automatische Alarm an die Wachzentrale. Peter Hebbeker aus der Treffpunkt.Bau-Redaktion sprach mit Karsten Linde, Business Development Director bei Camelot, über die Vorteile der elektronischen Baustellenüberwachung.

Welche unterschiedlichen Überwachungssysteme bzw. -konzepte bietet Camelot?
Karsten Linde: Zum einen natürlich das Hauswächterkonzept für bestehende Gebäude, womit wir in Deutschland einzigartig sind. Für den Baustellenbereich haben wir den Watchtower, der Flächen und Zugänge überwachen kann. Zudem haben wir auch mobile Alarmanlagen, die lediglich einen Stromanschluss benötigen und mit bis zu 40 kabellosen Sensoren bestückt werden können. So lässt sich schnell eine Überwachung auch großer Gebäude aufbauen.

Wie viele Watchtower-Systeme sind gegenwärtig in Deutschland im Einsatz?
Karsten Linde: Seit Beginn dieses Jahres konzentrieren wir uns verstärkt auf den Watchtower. Eine genaue Zahl kann ich nicht nennen, wir liegen im dreistelligen Bereich mit solidem Wachstum.

Mit welchen Kameras und Sensoren arbeiten die Überwachungssysteme?
Karsten Linde: Wir haben auf unserem Watchtower zwei 360-Grad-PTZ-Kameras mit HD-Auflösung. PTZ steht für Pan-Tilt-Zoom, sie sind also in jede Richtung drehbar. Da zwei dieser Kameras verbaut sind, können wir in zwei Richtungen gleichzeitig blicken. Die Kameras sind zudem nachtsichtfähig, sie arbeiten auch bei vollständiger Dunkelheit. Dank des optischen Zooms kann die Kamera Areale mit bis zu 200 m Radius überwachen.

Hat Camelot einen Außendienst, der den Kunden berät und ein Überwachungskonzept erstellt?
Karsten Linde: Ja, denn es macht Sinn, das Areal vor Ort in Augenschein zu nehmen. Es gibt immer Hindernisse wie Hügel oder Büsche, die bei der Aufstellung berücksichtigt werden müssen. Der überwachte Bereich kann zudem exakt eingestellt werden. So lassen sich z.B. genau definierte Bereiche von der Überwachung ausschließen, um Fehlalarme zu vermeiden. Wir können mit dem Watchtower praktisch jede Geländeform abbilden. Trotz dieser vielfältigen Einstellmöglichkeiten können wir auch sehr kurzfristig reagieren und im Notfall binnen 48 Stunden ein Watchtower-Überwachungssystem auf der Baustelle einrichten.

Wie viel Zeit nimmt der Auf-/Abbau in Anspruch? Welche Anschlüsse werden benötigt?
Karsten Linde: Für den Watchtower benötigen wir lediglich einen Stromanschluss. Übergangsweise ist auch ein Aggregat ausreichend, wenn noch keine Infrastruktur auf der Baustelle vorhanden ist. Wichtig ist darüber hinaus ein tragfähiger Untergrund. Das Gerät ist sehr stabil gebaut, wiegt knapp eine Tonne und muss sicher stehen. Wenn diese Voraussetzung gegeben sind, lässt sich ein Watchtower in wenigen Stunden aufstellen.

Wer bedient den Watchtower, wenn er aufgestellt ist?
Karsten Linde: Der Watchtower agiert weitgehend selbstständig – das ist ja gerade der Clou an unserem System. Die intelligente Software prüft das zu bewachende Areal durch einen Silhouettenscan und erkennt, ob sich da beispielsweise eine Katze bewegt oder ob eine Tüte über die Baustelle fliegt oder ob dort ein Mensch geht. Wenn der Watchtower innerhalb der Überwachungszeiten ein sich bewegendes Objekt als Menschen oder Fahrzeug identifiziert, alarmiert er sofort die Wachzentrale. Diese ist vierundzwanzig Stunden am Tag, sieben Tage die Woche besetzt. Dort prüft ein Mitarbeiter anhand der übermittelten Videodaten, was tatsächlich vor sich geht. Da die Kameras nicht nur live senden, sondern die Bilddaten auch aufgezeichnet werden, kann er den gesamten Vorgang anschauen und bewerten. Fehlalarme sind damit praktisch ausgeschlossen.

Gibt es einen spektakulären Fall als Beispiel für den Nutzen von Ihren Überwachungssystemen?
Karsten Linde: Nein, erfreulicherweise nicht. Der Sinn und große Nutzen des Watchtower-Systems liegt in der Prävention von Diebstählen bzw. in der Abschreckung möglicher Täter. Und diese Aufgabe erfüllt es sehr effektiv. Das große Problem auf Baustellen sind nicht die Diebstähle ganzer Maschinen. Was häufig vorkommt, sind z.B. Diesel-Diebstähle. Der eigentliche Schaden entsteht dabei aufgrund des Zeitverlusts durch die stehenden Maschinen. Der Unternehmer gerät in Verzug und muss sich eventuell gegenüber seinem Auftraggeber rechtfertigen. Oft sind die unangenehmen Folgen also gar nicht so sehr materieller Art.

Ein kurzer Blick in die Zukunft: Arbeiten Sie bereits an Konzepten, die die Überwachung noch sicherer machen können?
Karsten Linde: Momentan haben wir mit dem Watchtower das Spitzenprodukt in diesem Segment am Markt. Noch vor wenigen Jahren hätte der Unternehmer für die gleiche Leistung ein 24-Stunden-Wachteam für die Baustelle engagieren müssen, was erhebliche Kosten verursachte. Eine Überwachung per Kamera ohne intelligente Software bedeutet, dass eine Person ständig den Monitor im Auge behalten muss. Die neue Technik unseres Watchtower löst diese Aufgabe wesentlich effektiver und sinnvoller. Der Mensch kommt nur im Alarmfall ins Spiel und kann sich dann voll auf den Vorgang konzentrieren. Zudem sind die Kosteneinsparungen enorm, da ein Mitarbeiter mit dieser Unterstützung eine wesentlich höhere Zahl an Objekten überwachen kann als bei einer herkömmlichen Videoüberwachung. Das Watchtower-System wird sich aus diesen Gründen durchsetzen und wir rechnen mit einem stark steigenden Bedarf.

 

Über Camelot

Vor rund 30 Jahren startete Camelot in den Niederlanden mit dem Hauswächterprinzip, wobei leerstehende Gebäude durch Bewohnung z. B. vor Vandalismus geschützt werden. Dieses Konzept wurde nach und nach in sechs weiteren europäischen Ländern eingeführt, seit 2010 auch in Deutschland. Ein zweites wichtiges Standbein in allen diesen Ländern ist die Baustellensicherung mit dem Watchtower-System. Beides ergänzt sich. So lange das Gebäude gebaut wird, übernimmt der Watchtower die Sicherung. Bei bestehenden, leeren Gebäuden kommt das Hauswächterprinzip zur Anwendung. Die Stärke von Camelot besteht darin, für den Kunden immer eine auf seine Situation maßgeschneiderte Lösung zu finden, sagte uns Karsten Linde.

 

Fotos: Camelot
Text: Peter Hebbeker

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