Bekenntnis zum Standort Deutschland

Asbach-Bäumenheim. Seit der Unternehmensgründung im Jahre 1929 hat sich Geda-Dechentreiter GmbH & Co. KG zu einem der führenden Hersteller von Aufzügen für Baustelleneinsätze und die Industrie entwickelt. Darüber und wie sich das Unternehmen im Markt positioniert und organisiert, sprachen Rainer Oschütz und Treffpunkt.Bau-Geschäftsführer Manfred Zwick mit Johann Sailer, geschäftsführender Gesellschafter, am Stammsitz des Unternehmens in Asbach-Bäumenheim.

 

Herr Sailer, über 80 Jahre Kompetenz im Aufzugsbau sind mit stetiger Weiterwicklung der Geda-Personen- und Lastenaufzüge verbunden. Mit welchen Highlights sind sie gegenwärtig auf dem Markt präsent?

Sailer: Für den deutschen und europäischen Markt ist aktuell als Highlight unser AkkuLeiterLift zu nennen. Dieses Gerät haben wir zur Bauma 2016 in München vorgestellt, und es wird jetzt in Serie produziert und ausgeliefert. Der AkkuLeiterLift hat alle Erwartungen übertroffen und ist richtig auf dem Markt „eingeschlagen“. Damit ist auch eine Lücke im Mietgeschäft geschlossen worden. Der AkkuLeiterLift bewährt sich bereits als der ideale Transporthelfer für Spengler, Dachdecker, Fliesenleger, Maler und andere Gewerke. Den Einsatzmöglichkeiten unter anderem bei Sanierung oder Neubau sind nahezu keine Grenzen gesetzt. Von nur einer Person in knapp fünf Minuten aufgebaut, befördert der AkkuLeiterLift mithilfe eines leistungsstarken 24 V/10 Ah-Li-Ion-Akku-Antriebs und verschiedenen Lastbühnen sämtliche Materialien bis 120 kg. Dabei geht es per Knopfdruck von 0 auf 15 m/min – eine praktische Funkfernbedienung versetzt den kompakten Transporthelfer in Bewegung. Der AkkuLeiterLift ist sozusagen die Abrundung nach unten in unserem Produktportfolio.

 

Wie auf der Bauma von Ihnen präsentiert, fertigen sie auch Höhenzugangstechnik speziell für außereuropäische Länder…

Sailer: Das ist richtig. Wir möchten auch unseren Kunden in außereuropäischen Märkten speziell auf ihre Bedürfnisse abgestimmte Höhenzugangslösungen bieten. Für uns als Hersteller gehört es seit Gründung des Unternehmens zur Philosophie, mit Partnern vor Ort zusammenzuarbeiten. Entwickelt und gebaut werden Geräte weiterhin ausschließlich in unseren deutschen Fertigungsstätten Asbach-Bäumenheim und Gera. Mit dem SBL 2000 ist es uns gelungen, einen Personen- und Materialaufzug zu bauen, der in Ausstattung und Preis perfekt auf die Bedürfnisse dieser Märkte zugeschnitten ist. Sonderlösungen und exakte Anpassungen an individuelle Baustellengegebenheiten werden außerhalb Europas meist nicht gefordert. Im Gegensatz zu den anderen, variabel anpassbaren Aufzuglösungen ist der SBL 2000 daher ausschließlich in einer festgelegten Bühnengröße von 3,20 x 1,45 x 2,10 Metern, einer einheitlichen Tragfähigkeit von 2000 kg bzw. 23 Personen sowie einer Hubgeschwindigkeit von maximal 55 m/min. und einer Förderhöhe von 250 m erhältlich. In puncto Qualität und Sicherheit steht der SBL 2000 den anderen Aufzuglösungen aus dem umfangreichen Geda-Sortiment selbstverständlich keineswegs nach. So ist die komplette Bühne feuerverzinkt und damit besonders robust. Das Prädikat „Made in Germany“ steht auch außerhalb Europas für Qualität. Die ersten 52 Bühnen liefern wir jetzt nach Indien.

 

Die Miete von Geräten hat weltweit in den vergangenen Jahren zugenommen. Wie hat sich Ihr Unternehmen darauf eingestellt?

Sailer: Der Mietbereich, da bin ich mir sicher, wird sich noch ausbreiten. Ich schätze, dass heute weltweit mehr als 80 Prozent der Bauaufzüge aus Mietparks geordert werden und wir künftig dort weitere starke Zuwächse erwarten können. Vermietung und Vertrieb der Geda-Maschinen übernehmen ausschließlich unsere Handelspartner, die gegenwärtig in über 80 Ländern tätig sind. Dazu gehören auch Servicepartner, die von uns entsprechend geschult und zertifiziert werden. Zum Dienstleistungspaket zählt natürlich auch die schnelle und qualitätsgerechte Ersatzteilbereitstellung auf den internationalen Märkten.

 

Geda hat unter den Herstellern von Höhenzugangstechnik das breiteste Angebot sowohl für permanente als auch temporäre Einsatzzwecke. Wie umfangreichreich ist die Produktpalette?

Sailer: Aus den Anfängen mit dem im Markt bekannten und bereits über 80 000 Mal verkauften Schrägaufzug Geda Lift hat sich über die Jahrzehnte ein Sortiment für Bauaufzüge entwickelt, das weltweit seinesgleichen sucht: Unser Angebot reicht von kleinen 60 kg-Seilaufzügen über Personen- und/oder Lastenaufzüge mit Tragfähigkeiten bis zu 3,7 t und Förderhöhen bis 400 m bis hin zu Aufzügen für den Industriesektor. Rund 80 Prozent kommen aus der eigenen Fertigung „Made in Germany“. „Immer mit dem Ohr am Markt“ –gehört zu unserer Strategie. Nur so ist es möglich, auf die Kundenwünsche mit einer perfekt auf den jeweiligen Einsatzzweck abgestimmten Aufzug-Lösung zu reagieren und damit einen maximalen Mehrwert für den Anwender zu bieten.

 

Apropos Industrieaufzüge. Wie ist die Entwicklung in den vergangenen Jahren verlaufen?

Sailer: Wir haben mit der Entwicklung und dem Bau von Industrieaufzügen vor etwa sieben Jahren begonnen und damit ein zweites Standbein neben der erfolgreichen Produktion von Bauaufzügen geschaffen. Großen Bedarf gibt es vor allem an explosionsgeschützten Lasten- und Personenaufzügen, die so konstruiert sind, dass weder durch verwendete Stoffe noch durch den Betrieb eine Explosion entstehen kann. Die Zuwachsraten in den vergangenen Jahren zeigen, dass wir trotz der hohen Anforderung an Ingenieurleistung auf dem richtigen Weg sind. Allein 25 Prozent der Produktion wird nach Asien geliefert. Für uns hat es sich gelohnt, in diese neue Sparte einzusteigen.

 

Herr Sailer, welche Märkte sind momentan im Visier von Geda?

Sailer: Neben dem Hauptsitz in Asbach-Bäumenheim verfügt Geda in Deutschland über Niederlassungen in Gera (Thüringen) und Bergkamen (Nordrhein-Westfalen) sowie über internationale Standorte in den USA (Houston), Russland (Moskau), der Türkei (Istanbul) und Korea (Seoul). Ich nannte bereits unsere Aktivitäten in über 80 Ländern. Natürlich ist der deutsche Markt Hauptabsatzgebiet für uns. Wir verzeichnen hier seit Jahren ein moderates Wachstum. Zurzeit laufen die Geschäfte auch in Skandinavien sehr gut. Das gilt mit Einschränkungen auch für Asien und die USA. Trotz der Sanktionen zeichnet sich in Russland eine positive Entwicklung ab. Das gilt sowohl für Bau- als auch für Industrieaufzüge. Insgesamt erwarten wir nach wirtschaftlich starken Jahren auch 2017 eine Umsatzsteigerung von etwa 17 Prozent und werden damit die 70 Millionen Grenze überschreiten.

 

Geda hat in den vergangenen Jahren auch viel ins Unternehmen investiert…

Sailer: Und wir werden weiter investieren. Damit bekennen wir uns auch eindeutig zum Wirtschaftsstandort Deutschland. So haben wir in den vergangenen Jahren die Niederlassung Gera massiv ausgebaut. Am Standort Gera liegt der Schwerpunkt in der Mastfertigung, der Rohrbearbeitung und dem Roboterschweißen. Für die großen und sperrigen Schweißbaugruppen besteht hier die Möglichkeit der Oberflächenbearbeitung durch Strahlen und Lackieren. Gera hat sich als Standort gut entwickelt. Wir werden dort weiter investieren. Denn bei unserer hohen Fertigungstiefe muss der Materialfluss gewährleistet sein. In Gera erfolgt außerdem die Endmontage der Geda-Großaufzüge.

 

Es ist sicherlich kein Geheimnis, dass Geda plant, auch in Asbach-Bäumenheim zu expandieren?

Sailer: Auch hier ist es ein klares Bekenntnis zum Wirtschaftsstandort. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite des bisherigen Firmengeländes haben wir 50.000 Quadratmeter zusätzliche Fläche erworben, um für die zukünftigen Entwicklungen perfekt aufgestellt zu sein. Damit kommt zum bisherigen Firmengelände eine mehr als doppelt so große Fläche hinzu. Bei den Planungen für die Erweiterung stehen wir noch ganz am Anfang. Sicher ist aber, dass wir hier expandieren werden, um die Zukunftsfähigkeit von Geda zu erhalten und damit die Arbeitsplätze für gegenwärtig 490 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die am Standort Deutschland für uns tätig sind.

 

 

Text und Bilder: Rainer Oschütz/ Manfred Zwick

 

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