Zeppelin-Konzern präsentiert Rekordzahlen

Friedrichshafen. „Mit über 700 Mio. Euro hat der Zeppelin Konzern zum Ende des letzten Jahres einen Rekordauftragsbestand erreicht. Erstmalig erreichen wir über 2,8 Mrd. Auftragseingang, was dem höchsten Auftragseingang entspricht, den wir jemals in der Firmengeschichte zu verzeichnen hatten. Auch der Umsatz von 2,75 Mrd. Euro ist der höchste der Firmengeschichte und dafür gibt es einige gute Gründe“, so Peter Gerstmann, Vorsitzender der Geschäftsführung der Zeppelin GmbH, im Rahmen des Pressebilanzgesprächs am 13. April 2018 in Friedrichshafen.

Das Jahr 2017 sei geprägt gewesen von einem starken Auftrags- und Umsatzwachstum sowie einer Reihe von strategischen Zukäufen. Ebenso habe Zeppelin die digitale Transformation des bestehenden Geschäfts und die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle erfolgreich vorangetrieben.

 

Baumaschinen EU setzt Wachstumskurs fort

„Wir haben in der Geschäftseinheit Baumaschinen EU einen neuen Verkaufsrekord aufstellen können und die höchste Stückzahl an Baumaschinen verkauft, die uns bisher je gelungen ist, und das sogar in einem ‚Nicht-Bauma-Jahr‘. Normalerweise ist die Bauma ein ganz besonderes Highlight und das war 2016 auch der Fall. Deswegen sind wir eigentlich davon ausgegangen, dass uns 2017 nicht noch ein neuer Rekord gelingen wird“, so Michael Heidemann, stellvertretender Vorsitzender der Geschäftsführung. Die Geschäftseinheit Baumaschinen EU hat 2017 um 5 % im Auftragseingang zugelegt und ihren Umsatz um 8 % gesteigert. Allein in Deutschland hat der Konzern 4.700 neue und 3.500 gebrauchte Caterpillar Baumaschinen absetzen können. „Da hat natürlich auch ein bisschen die Wirtschaftslage geholfen. Die Bauindustrie brummt. Ich selbst bin seit 38 Jahren in dieser Branche tätig, aber, dass alle Baubereiche gleichzeitig auf Hochtouren laufen wie im Moment, hat es aus meiner Erinnerung noch nicht gegeben. Noch nicht mal in der Zeit der Wiedervereinigung Deutschlands,“ erinnert sich Michael Heidemann, stellvertretender Vorsitzender der Geschäftsführung. Der Geschäftseinheit Baumaschinen EU ist es also gelungen, die Verkaufszahlen vom Vorjahr noch einmal zu übertreffen und die führende Marktposition weiter auszubauen. Zum hohen Auftragseingang beigetragen habe auch eine Fokussierung auf zusätzliche Absatzmärkte, eine noch bessere Marktdurchdringung durch Rekrutierung zusätzlicher Vertriebsberater und die Optimierung der Vertriebs- und Serviceprozesse im Zuge der Digitalisierungsstrategie, sodass das Produkt- und Dienstleistungsprogramm ergänzt und ausgebaut werden konnte.

 

Osteuropäische Märkte zeigen leichte Erholung

„Durchaus ein Sorgenkind der letzten Jahre war und ist die Geschäftseinheit Baumaschinen CIS. Dies ist einerseits bedingt durch die Rohstoffkrise, andererseits durch die Ukraine-Krise sowie die damit zusammenhängenden Sanktionen und Schwierigkeiten durch die Währungsverwerfung. Wir hatten hier im Jahr 2012, wenn wir alle Aktivitäten zusammenzählen, knapp 800 Mio. Euro Umsatz. Im vorletzten Jahr waren es 300 Mio. Euro und 2017 schließlich 430 Mio. Euro. Damit konnten wir eine ordentliche Steigerung hinlegen. Das heißt die Rohstoffmärkte sind wieder zurückgekommen, der Rubel hat sich stabilisiert und im Allgemeinen hat sich die Ukraine-Krise vorerst so beruhigt, dass wir dort wieder vernünftige Geschäfte machen konnten. Der Auftragseingang ist durch einige, sehr erfreuliche Großaufträge um 50 % gestiegen“, so Gerstmann.

 

Rental überspringt erstmals 400 Mio. Euro Marke

„Auch im Bereich Rental haben wir in den vier Ländern, in denen wir tätig sind, den höchsten Umsatz der Firmengeschichte erzielt. Wir haben unsere Marktposition deutlich ausbauen können, insbesondere auch im Bereich Verkehrssicherung. Und das nicht nur mit Maschinen, sondern auch mit entsprechenden Dienstleistungen,“ erläuterte Heidemann. Zur Stärkung der Marktposition im Bereich Baustellen- und Verkehrssicherung erwarb und integrierte die Geschäftseinheit die Limes Mobil GmbH. Durch Verschmelzungen wurden, so das Unternehmen, die Strukturen für eine deutlich schnellere und effizientere Zusammenarbeit der einzelnen Bereiche geschaffen. Im Rahmen der Digitalisierungsstrategie baute Rental zudem seine digitalen Angebote weiter aus und das Online-Mietangebot wurde an Kundenanforderungen angepasst und weiterentwickelt. „Wir bieten heute auch Komplettlösungen an, die deutlich über den reinen Hydraulikbagger oder Radlader hinausgehen. Der Kunde kann bei uns Elektrizität bekommen, Kontrollsysteme für die Baustelle und er bekommt von uns auch baulogistische Leistungen. Ein gutes Beispiel dafür ist der Bauzaun rund um den Flughafen Berlin. Dieser wurde 2008 angemietet und steht heute noch immer dort,“ so Heidemann weiter.

 

Hoher Auftragseingang für Power Systems

Die Geschäftseinheit Power Systems erzielte dem Zeppelin Konzern zufolge einen Auftragseingang von 14 % und konnte auch das Service- und Ersatzteilgeschäft gegenüber dem Vorjahr merklich steigern. Im Geschäftsfeld Marine ist ein Auftragsbestand über die Lieferung von Motoren für sieben Kreuzfahrtschiffsneubauten der Carnival-Gruppe hervorzuheben. Außerdem wurde ein Full-Service-Wartungsvertrag mit der Viking River Cruises AG für mehr als 40 Binnenschiffe geschlossen. Mit dem Joint Venture MWB Marine Services GmbH bietet die Geschäftseinheit nun auch herstellerunabhängige Wartungs- und Reparaturdienstleistungen sowie Ersatzteile für Schiffsmotoren und -antriebe an. In elektrische Antriebe investiert der Konzern noch nicht. „Caterpillar sieht im Moment den Gasmotor als Überbrückungstechnologie und erst später vielleicht den Antrieb mittels Elektromotor oder Windenergie. Caterpillar kommt erst dann mit einem Produkt auf den Markt, wenn man davon überzeugt ist, dass die Serienreife erreicht ist. Der Kunde soll nicht das Versuchskaninchen sein“, so Heidemann.

 

Stabiles Marktumfeld für den Anlagenbau

Die Geschäftseinheit Anlagenbau setzte das hohe Auftragsniveau des Vorjahres fort. In allen Marktsegmenten wurde eine positive Entwicklung verzeichnet. Einen Meilenstein stellte der Auftrag über den Bau der weltweit größten Recyclinganlage für Reifen dar. Mit der Übernahme der Luftfahrtsparte der Mauderer Alutechnik GmbH gelang neben der Ausweitung des Portfolios eine Steigerung der Kapazitäten in der schweißtechnischen Fertigung. Die Kompetenzen im Bereich der Prozess- und Steuerungstechnik wurden durch ein Joint Venture deutlich erweitert. Neu entwickelte digitale Lösungen helfen Kunden, mit im Prozess gewonnenen Daten die Produktion zu optimieren.

 

Amazon und Uber der Bauindustrie

Zur Bündelung der Kompetenzen wurden die Ressourcen für die Digitalisierung in der Geschäftseinheit „Z Lab“ zusammengeführt. Strategisches Ziel des Zeppelin Konzerns ist es, das vorhandene Geschäft zu digitalisieren, eine neue, herstellerunabhängige Plattform aufzubauen sowie, bis 2025, die Datenhoheit auf der Baustelle zu erlangen. „Durch Zeppelin.com wird demnächst eine neue Internetplattform für unseren Konzern entstehen, wo wir alle Zeppelin-Aktivitäten auf einmal anbieten können“, so Heidemann. „Dort können Kunden ihren Radlader selbst konfigurieren, sie können denselben Radlader aber auch achtmal gebraucht in verschiedenen Konfigurationen kaufen, mieten oder finanzieren. Auch Ersatzteile werden dort erhältlich sein. Auf den Punkt gebracht, schwebt uns hier also das Amazon der Bauindustrie vor“, so Gerstmann ergänzend. „Das zweite Ziel ist eine herstellerunabhängige, digitale Plattform. Hier entwickeln wir neue Services, die wir anbieten können, da es Marktpotentiale gibt, die wir auf dem herkömmlichen Geschäftsweg nicht erreichen. Dort können Unternehmen, aber auch Privatkunden ihre Produkte zur Vermietung anbieten. Wir reden hier also, als Äquivalent zu Amazon, vom Uber der Bauindustrie“, so Gerstmann. Um bis 2025 auch die Datenhoheit auf der Baustelle zu erlangen, setzt Zeppelin auf das Einverständnis seiner Kunden. Mittels Telematik möchte man Produkt-, Flotten- und Leistungsdaten erheben, verarbeiten und auswerten. „Der Kunde ist der Eigentümer der Daten und das werden wir auch nie anzweifeln. Und alles was wir machen, geschieht im Einverständnis mit unserem Kunden. Und nur wenn der Kunde uns sein Einverständnis gibt, dass wir in seinem Sinne über diese Daten verfügen dürfen, nur dann werden wir das tun. Wir halten alle Datenschutzbestimmungen ein und holen uns in jedem Einzelfall die Zustimmung“, so Heidemann.

 

Ausblick in das Geschäftsjahr 2018

Der Zeppelin Konzern erwartet im Geschäftsjahr 2018 anhaltend gute wirtschaftliche Rahmenbedingungen, wenngleich die Wachstumsraten als leicht rückläufig prognostiziert werden. Die Stabilisierung und weitere Erholung der Rohstoffpreise sollte zu weiteren Wachstumsimpulsen in der Weltwirtschaft führen. Für eine anhaltend gute Baukonjunktur und damit gute Markt- und Absatzchancen für Baumaschinen in Deutschland werden, so der Konzern, eine weiterhin hohe Investitionstätigkeit in der Infrastruktur sowie eine Wohnbautätigkeit auf unverändert hohem Niveau sorgen. Der allgemeinen politischen und wirtschaftlichen Lage steht man dennoch kritisch gegenüber. „Wir haben einen schlecht einzuschätzenden US-Präsidenten und wir haben einen genauso schwierig einzuschätzenden Konterpart in Russland. Wir haben eine explosive Situation im Mittleren Osten. Wir können nicht von einer Stabilität der EU reden, weder als Wirtschaftsgemeinschaft noch als Finanzgemeinschaft. Wer glaubt, dass der Euro stabil sei und in den Grundfesten gesichert, der hat sich die Situation sicherlich nicht in aller Breite vor Augen geführt. Auch der Brexit und die daraus resultierenden Diskussionen sind sicherlich nicht förderlich. Also hier haben wir ein Paket, das nicht nur wir zu tragen haben, sondern auch unsere Marktbegleiter. Wir sind uns dessen sehr bewusst und gehen auch bewusst damit um“, so Gerstmann abschließend.

 

 

Text: Gloria Schaffarczyk

Bilder: Gloria Schaffarczyk, Zeppelin

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