Düsseldorf. Filmreif inszenierte Zeppelin die Premiere des neuen Zweiwegebaggers Cat M323F. Knallige Pyroeffekte, heiße Rhythmen, mitreißende Tanzeinlagen und Showgröße Barbara Schöneberger als Special Guest begeisterten die rund 300 geladenen Gäste. Ähnlich illuster wie das hochkarätige Publikum war der Veranstaltungsort: die Classic Remise Düsseldorf – ein Pilgerort für Technikfans. Für Treffpunkt.Bau live dabei war Bernd Mair am 29. November 2018.
In gleißendes Rampenlicht tauchte Zeppelin für das Event den Lokschuppen der Classic Remise Düsseldorf. Eine großartige Bühne für den Auftritt des Cat M323F, der inzwischen mit Zulassung des Eisenbahn-Bundesamts über die Schienen rollt. „Die Anforderungen für eine Zulassung einer Maschine sind die höchsten in Europa. Dementsprechend aufwendig ist das Verfahren. Das ist ein langer Prozess, weil viele Richtlinien und Normen zu berücksichtigen sind“, macht Christoph Stoll, Produktmanager Zweiwege-Technik bei Zeppelin, deutlich. Um Geräte für den Gleisbau in Deutschland in den Verkehr bringen zu dürfen, braucht es dafür die Zulassung vom Eisenbahn-Bundesamt sowie die Abnahme der Einsatzgenehmigung durch den Eisenbahn-Netzbetreiber – ohne sie geht gar nichts. Der Aufsichts-, Genehmigungs- und Sicherheitsbehörde für Eisenbahnen und Eisenbahnverkehrsunternehmen in Deutschland unterliegt die Planfeststellung für Betriebsanlagen der Eisenbahnen des Bundes, die Zulassung von Fahrzeugen und Schieneninfrastruktur sowie die Eisenbahnaufsicht. Während der Konstruktionsphase setzte Caterpillar darum auf die Beratung durch Fachleute aus der Eisenbahnindustrie und -Infrastruktur, die solche Maschinen täglich im Einsatz haben und daher genau wissen, welche Eigenschaften im Hinblick auf Leistungsfähigkeit, Effizienz, Sicherheit und Zuverlässigkeit auf diesem hoch spezialisierten Sektor nötig sind. Der M323F muss die Anforderungen der Europäischen Norm EN 15746 für Bahnanwendungen erfüllen. Kunden sollen zudem einen zusätzlichen Mehrwert erhalten – etwa durch den hydrostatischen Schienenradantrieb, hohes Hublastvermögen, extreme Kompaktheit, niedrige Betriebskosten, leichte Bedienung, einfache Instandhaltung und vorbildliche Sicherheitsmerkmale der komfortablen Fahrerkabine.
Konsequent für den Schieneneinsatz entwickelt
Gib Gummi auf der Schiene? Diese Zeiten sind vorbei dank des eigenständigen Schienenradantriebs des Cat Zweiwegebaggers M323F. Mit dieser innovativen Konstruktion wollen Caterpillar und Zeppelin den Gleisbau aufrollen. Der Schienenradantrieb erfolgt an beiden Gleisachsen hydrostatisch. Hydraulisch betriebene Motoren treiben die Schienenführungsräder direkt an. Eine hohe Bodenfreiheit trägt dazu bei, die Sicherheitseinrichtungen im Gleisbett beim Fahren nicht zu tangieren.
Freie Fahrt dank Kurzheckbauweise
Durch den kompakten Aufbau und die geringe Heckausladung des M323F von nur 1.566 mm kann der Schienenverkehr auf dem Nachbargleis problemlos weiterlaufen. Auch mit dem optional verfügbaren Zusatzkontergewicht bleibt der kurze Heckschwenkradius unverändert. Trotz des kompakten Hecks bietet die Maschine mit dem robusten Verstellausleger auch auf dem Gleis viel Reichweite und hohes Hubvermögen, wie es gerade im Gleisbau benötigt wird.
Hochmodernes Sicherheitssystem
Die komfortable Kabine mit sicherem Einstieg, vorbildlicher Übersicht, superheller LED-Beleuchtung und zwei Kameras für Heck- sowie rechte Seitenansicht macht den Cat M323F mit seinem modernen Sicherheitssystem für den Gleiseinsatz einzigartig. Es lässt nur Maschinenbewegungen in einem vorher definierten Raum zu, berücksichtigt dabei sogar die Maße der Anbaugeräte und garantiert mit der Hublastkontrolle jederzeit volle Kippsicherheit. Dabei werden alle Parameter übersichtlich auf dem Monitor in der Kabine angezeigt. Das System bietet nicht nur ein ganz neues Sicherheitsniveau im Bahnbetrieb, es vereinfacht auch das Aufgleisen der Maschine.
Text: Bernd Mair
Bilder: Zeppelin/CAT, Bernd Mair