Komatsu – Neue „Ideenschmiede“ eröffnet

Hannover. Komatsu eröffnete kürzlich in Hannover ein neues Technologiezentrum. Der japanische Baumaschinenhersteller investierte 15 Millionen Euro in die neue Ideenschmiede.

Vor rund zwei Jahren hatte sich der japanische Komatsu Konzern mit Sitz in Tokio für den Bau des Komatsu Hannover Innovation & Technical Centers [HITeC] entschieden. An der Eröffnung nahmen unter anderem Japans Botschafter in Deutschland Takeshi Yagi, Niedersachsens Wirtschaftsminister Bernd Althusmann (CDU) und Hannovers Erste Stadträtin Sabine Tegtmeyer-Dette teil. Mit der neuen „Ideenschmiede“ präsentierte der Baumaschinenspezialist auch seine Vorstellung von der digitalen Zukunft. Ein Film zur Eröffnung verdeutlichte, wie auf Baustellen in den nächsten Jahren Maschinen aus der Ferne gesteuert und koordiniert werden können. Dabei wird nach Aussage des Konzernchefs Hiroyuki Ogawa das neue Technologiezentrum eine zentrale Rolle spielen. Für Baumaschinen sei Deutschland der größte Markt in Europa, und deshalb sei die Stärkung der Präsenz in diesem Markt eine der höchsten Prioritäten für Komatsu. Mit den modernen Maschinen unterstütze der Baumaschinenhersteller die Kunden bei ihren täglichen Herausforderungen. Ziel sei es deren bevorzugter Partner zu werden.

 

Bekenntnis zum Standort

Das sei auch ein klares Bekenntnis zum traditionsreichen Standort Hannover, betonte Minister Althusmann. Die digitale Transformation der Wirtschaft sei eine große Chance für den Hoch-Lohn-Standort. Der Baumaschinenproduzent setze mit dem Komatsu „Hannover Innovation & Technical Center“ Maßstäbe bei der Digitalisierung von Baustellen. So würde japanisches und deutsches Knowhow es möglich machen, in Hannover die Baustelle der Zukunft virtuell zu erleben. In dem Gebäude auf dem ehemaligen Hanomag-Gelände sei auf über 4000 Quadratmetern Platz für 150 Mitarbeiter, die die Forschung und Entwicklung neuster Maschinentechnik entscheidend vorantreiben. Die Entwicklungs-, Produktions- und Vertriebsingenieure sollen das Unternehmen für zukunftsrelevante Themen wie Digitalisierung, Vernetzung und Industrie (Baustelle 4.0) fit machen. Auch im Hinblick auf Umweltfreundlichkeit setze das Komatsu-HITeC neue Maßstäbe. Das Niedrigenergiegebäude übertreffe durch innovative Maßnahmen bei weitem die gesetzlichen Forderungen. Der Neubau soll fast ein Drittel weniger CO2 verbrauchen als vergleichbare Bauten, verfügt über Solartechnik auf dem Dach und Glasscheiben, die sich bei Sonneneinstrahlung selbst verdunkeln. Auf Knopfdruck ließen sie sich sogar zu 97 Prozent abdunkeln, sodass im Inneren Projektionen gezeigt werden könnten – ganz ohne Jalousien. Das Regenwasser wird in einem 10.000-Liter-Tank gespeichert und zum Gießen der Bäume auf dem Gelände genutzt. Mit dem Bauwerk wolle man der ökologischen Verantwortung und dem Klimawandel Rechnung tragen, erfuhren Journalisten während einer Besichtigung des Gebäudes.

 

Jährlich 2.550 Maschinen gefertigt

Durch High-Tech Innovationen wie einem „Virtual Reality Room“ und „Baumaschinensimulatoren“ sowie die unmittelbare Nähe zum Demo- und Testgelände seien zudem optimale Bedingungen für Sales & Customer Support Aktivitäten geschaffen worden, hieß es. Komatsu Deutschland-Geschäftsführer Göksel Güner betonte während der Eröffnungsfeier, dass die Digitalisierung eine absolute Top Priorität habe, wodurch die gesamten Arbeitsprozesse sicherer, produktiver, smarter und sauberer werden sollen. Mit „Smart Construction“ hat Komatsu längst schon angefangen, die Baustellen von morgen zu revolutionieren. Auf dem traditionsreichen heutigen Komatsu-Gelände sei bereits vor mehr als 100 Jahren Maschinenbaugeschichte geschrieben worden, erzählte Güner. Und nebenbei feierte Komatsu auch den 30. Jahrestag seines Engagements in Hannover. Damals hatte der Konzern das niedersächsische Traditionsunternehmen Hanomag übernommen, das seit 1871 am heutigen Komatsu-Standort unter anderem Lokomotiven und Transporter gefertigt hatte und in den Achtzigerjahren nach Massenentlassungen Konkurs anmelden musste. Heute werden auf dem Traditionsgelände wieder jährlich 2000 Radlader und 550 Mobilbagger produziert, fast 750 Mitarbeiter beschäftigt Komatsu Germany an dem Standort.

 

Baustellen von morgen

Heute sei der neue 4D-Raum Teil der digitalen Transformation, mit der Komatsu die Baustellen von morgen revolutionieren wolle. In dem etwa zwölf Quadratmeter großen Raum, dem sogenannten Cave, kann man sich fotorealistisch in die feinsten Verästelungen eines Komatsu-Radladerantriebs hineinzoomen und den Ölfilter wechseln, ohne sich die Finger schmutzig zu machen. Warum 4D? „Dreidimensional wäre der Raum auf den seitlichen Wänden“, sagt Vertriebsingenieur Jan Sadowski, während der mit einem virtuellen Schraubenschlüssel die virtuelle Blechverkleidung eines Radladers löst, „aber wir haben auch Projektionen auf dem Fußboden integriert, die vierte Dimension.“ Dort platziert er die Einzelteile, die er vom Fahrzeug abgeschraubt hat. Effizienter und damit wirtschaftlicher würden Baustellen mithilfe der neuen Technik. „Und damit werden möglicherweise auch Autobahnbaustellen künftig schneller fertig“, sagte Güner augenzwinkernd. Zudem sei die Simulatortechnik so realistisch, dass sie ferngesteuertes Arbeiten ermögliche an Stellen, an denen ein Bagger benötigt würde, aber der Einsatz von Menschen zu gefährlich oder zu kompliziert sei. Darüber hinaus soll eine Komatsu „Driving Academy“ den Komatsu Distributoren und Kunden einen noch sichereren und effizienteren Einsatz der Baumaschinen ermöglichen.

 

 

Text: Rainer Oschütz

Bilder: Komatsu, Tim Schaarschmidt, Rainer Oschütz

Anzeige

Schwamborn Banner April bis Mitte Mai 2024

Anzeige

Kubota Banner April 2024

Anzeige

Rototilt Banner April 2024

Anzeige

Kurt König Banner März und April 2024 (ms)

Anzeige

Sensorlösungen für mobile Arbeitsmaschinen

Anzeige

Igus Banner April-Mai 2024

Social Media

Aktuelle Ausgabe

Anzeige

VTS Verhoeven Banner April 2024

Anzeige

Steelwrist Banner März und April 2024 (bm)

Newsletter

Bleiben Sie stets auf dem Laufenden mit dem Treffpunkt.Bau-Newsletter.

Erfahren Sie brandaktuelle Meldungen aus erster Hand. Zudem erhalten Sie mit der Anmeldung zum Newsletter kostenfreien Zugang zu unserem E-Paper.