Schmölz Schachtfix und Baugeräte – Die einzige Chance

Maria Alm am Steinernen Meer. Eingekeilt zwischen Bergflanke, Flussbett und Bundesstraße verlegt die Firma Franz Stöckl GmbH aus Hollersbach im Pinzgau 6 km Druckrohrleitung für das neue Wasserkraftwerk im österreichischen Maria Alm. Jedes der rund 1.000 Gussrohre ist im Durchmesser 1 m mächtig und wiegt um die 3 t. Soweit ist alles noch alltäglich für die erfahrenen Tiefbauer. Die Krux bei diesem speziellen Projekt: Die 6 m langen Rohre müssen in nur 5 m messende Verbauabschnitte per Bagger zentimetergenau an störenden Streben vorbei eingefädelt werden. „Eigentlich unmöglich“, beschreibt Bauleiter Josef Schernthanner diese Aufgabe. „Die Rettung war, dass ich beim Googeln auf die Firma Schmölz SchachtFix und deren Rohrgreifer HydroFix gestoßen bin.“

„N-R-gie 42“ heißt der Bauherr, der in Maria Alm im Salzburger Land grünen Strom aus Wasserkraft für 1.500 Haushalte produzieren will. Um das hehre Umweltschutzziel zu erreichen, muss das ausführende Tiefbauunternehmen Franz Stöckl GmbH seine ganze Erfahrung in das Projekt einbringen. „Wir bauen unter anderem im großen Umfang Wasserleitungen für Beschneiungssysteme im Gebirge und dachten, eine Rohrleitung für ein Kraftwerk ist das Gleiche, nur eben ein bisschen größer“, erinnert sich Schernthanner. Als Riesenproblem entpuppte sich jedoch der kleine Bewegungsspielraum, mit dem die Baumaschinen in Maria Alm auskommen müssen. Nur eine Fahrbahnbreite der wichtigen Hochkönig Straße dürfen die Bagger einnehmen, die zweite Fahrspur muss für den Verkehr frei bleiben. Das begrenzt die Tonnage der Maschinen auf 25 bis maximal 30 t. „Mit diesen Baggern lupfen wir mit aller Kraft gerade noch einen 5 m langen Verbau aus dem Graben und diese Einschränkung hat schwerwiegende Konsequenzen“, so Schernthanner. Denn die Gretchenfrage lautet: Wie bekommen die Kanalbauer die 6-m-Rohre zwischen die nur 4,5 m auseinanderstehenden Streben des 5-m-Verbaus? „Normalerweise baut man Rohre dieses Kalibers waagrecht ein. Dafür sind auch die üblichen Rohrzangen konzipiert. Für unser Projekt waren sie damit leider unbrauchbar“, fasst Schernthanner das Dilemma zusammen. Beim Stöbern im Internet stieß der Bauleiter auf ein Video, das den HydroFix von Schmölz in Aktion zeigt.

 

Neuartiger Rohrgreifer verspricht die Rettung

Der HydroFix packt auch schwere Rohre locker an einem Ende und per Drehmotor zirkelt der Baggerfahrer die lange Last präzise an Ort und Stelle. Die für die Rohrleitungsbauer in Maria Alm rettende Besonderheit des HydroFix ist, dass die Aufhängung der Zange am Drehmotor in Längsrichtung starr ist. Das Rohr kann somit auch außermittig aufgenommen und schräg gestellt werden. Dann kann der Baggerfahrer das Rohr mit dem fernen Ende voraus unter der störenden vorderen Verbaustrebe hindurchschieben und die Last anschließend sanft in ihr Bett ablegen. Nur auf diese Weise lassen sich die 6-m-Rohre in den 5-m-Verbau einfädeln. „Als ich das Hydro-Fix Video sah, wusste ich augenblicklich, dass dieses Gerät unsere einzige Chance ist. Zusammen mit meinen beiden Polieren fuhr ich unverzüglich zur Firma Schmölz, um den Einsatz zu besprechen“, so Schernthanner.

 

Prinzipiell möglich, praktisch schwierig

So lautete das erste Urteil von Geschäftsführer Florian Schmölz zur Aufgabenstellung in Maria Alm. Klar war, dass mit den damaligen Seriengeräten des HydroFix die Herausforderung nicht zu meistern war. 1.000er Gussleitungen in dieser Länge sind die Ausnahme. Sie sind mit 3 t extrem schwer. Aus dem hohen Gewicht und der ungelenken Länge der Rohre errechnen sich gewaltige Hebelkräfte, die auf den Rohrgreifer wirken. Um diese Belastung aufzufangen, verstärkte Schmölz zunächst den Drehmotor des HydroFix. Zusätzlich musste auch noch eine Druckverteilerplatte mit Gummipuffer installiert werden, die verhindert, dass der Greifer an den Aufnahmepunkten Löcher in die empfindliche Oberfläche der Gussrohre stanzt. „Florian Schmölz ist ein erfahrener Praktiker, der selbst jahrelang auf dem Bagger gesessen hat. Das merkt man sofort. Wir waren sicher kein bequemer Kunde für ihn, denn eine Lösung von der Stange konnte auch er uns nicht verkaufen. Er hat sich aber sofort in unsere Aufgabe reingedacht. Der Wille zu helfen und die Freude am Problemlösen stehen bei ihm im Vordergrund“, lobt Schernthanner die erfolgreiche Zusammenarbeit. Der an die Herkulesaufgabe adaptierte HydroFix macht seinen Job so gut, dass die Kanalbauer an allen vier Abschnitten, an denen sie in Maria Alm gleichzeitig arbeiten, jeweils einen der Schmölz Rohrgreifer einsetzen.

 

Mit System zum Erfolg

Verbauplatten werden herkömmlich an langen Ketten unkontrolliert baumelnd vom Bagger bewegt. Ein zusätzlicher Mann, der die Last anhängt, in Position schiebt und wieder vom Haken löst, ist bei dieser Methode unverzichtbar. „Undenkbar, dass wir den Verbau mit Ketten bewegen. Das ist umständlich, gefährlich, zeitaufwendig und würde durch den zweiten erforderlichen Mann erheblich höhere Lohnkosten verursachen – besonders hier in Maria Alm, wo wir einen 6 km langen Graben ziehen“, sagt Schernthanner. Der Bauleiter und sein Team schwören beim Verbau auf das als Markenzeichen eingetragene „System Schmölz“. Es besteht aus dem hydraulischen SchachtFix Plattengreifer und speziell modifizierten Verbauplatten. Der Plattengreifer passt an jeden Schnellwechsler und nimmt die tonnenschweren Platten sicher in Sekundenschnelle auf. Statt eines Helfers, der mit den schweren Ketten in teils bedenklichen Situationen hantiert, genügt nun ein Joystickbefehl aus der Baggerkabine. Zwei hydraulisch bewegliche Bolzen greifen in entsprechende Buchsen an den Platten und der Baggerfahrer schafft buchstäblich im Handumdrehen im Alleingang die Verbauung an Ort und Stelle. „120 Verbausysteme und vier SchachtFix Plattengreifer haben wir zusätzlich zu den vier HydroFix Rohrgreifern bei der Firma Schmölz für das Bauvorhaben in Maria Alm gemietet. Für den Kanalbau ist diese Kombination die beste Lösung. Die Geräte haben sich hier im Extremeinsatz bewehrt und sie werden uns auch auf zukünftigen Baustellen gute Dienste leisten. Für mich ist das innovative System Schmölz ein Paradebeispiel, um das auf dem Bau immer noch weit verbreitete, rückständige ‚So haben wir das schon immer gemacht‘-Argument zu entkräften“, so Schernthanner.

 

 

Text: Peter Hebbeker

Bilder: Franz Stöckl GmbH, Treffpunkt.Bau

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