Bohnenkamp – Das Rad- und Tathaus für Europa

1.200.000 Lagerartikel auf 160.000 m², 6.600 Container pro Jahr, 5.500 Aussendungen pro Tag – Bohnenkamp ist ein europaweit führender Großhändler von Reifen, Rädern und Fahrzeugbaukomponenten für den professionellen Einsatz. Rund 580 Mitarbeiter stehen Kunden europaweit mit Rat und Tat zur Seite. „Bei aller Größe sind wir kein anonymer Konzern. Hier arbeiten Menschen – Typen mit Ecken, Kanten sowie einer Riesenportion Reifen-Know-how und Leidenschaft für ihren Job“, sagt Henrik Schmudde, Marketingleiter bei Bohnenkamp, als er uns den neu gebauten Verwaltungsbereich in Osnabrück zeigt. Über 40 Marken führt Bohnenkamp im Sortiment, darunter viele als einziger Importeur in Deutschland – zum Beispiel Alliance, Kenda, Deli, Sailun und auch BKT. Letztere hat sich hierzulande längst als echtes Nachfrageprodukt im landwirtschaftlichen Ersatzteilmarkt und auch im Baubereich etabliert.

 

Vom Einzelunternehmer zum internationalen Vollsortimenter

Firmengründer Friedel Bohnenkamp legte den Grundstein für den heute international agierenden Reifengroßhandel während der Aufbaujahre im Nachkriegsdeutschland. 1950 startete er als Ersatzteilhändler für gebrauchte landwirtschaftliche Maschinen. Reifen gab es damals bei Bohnenkamp nur ausnahmsweise auf Anfrage. Da sich diese jedoch häuften, verankerte der Geschäftsmann in den 1960er-Jahren diese Sparte fest in seinem rasch prosperierenden Unternehmen. Eine richtungsweisende Entscheidung – heute erwirtschaftet die Reifensparte rund 95 % des Umsatzes. 1974 zog Bohnenkamp an den aktuellen, verkehrsgünstig gelegenen Standort in Osnabrück und erweiterte stetig die Lager- und Büroflächen. 1990 verstarb Friedel Bohnenkamp und ein externes Management übernahm die operative Führung des Familienbetriebs. 2001 erfolgte die Umwandlung in eine nichtöffentliche Aktiengesellschaft. Der Startschuss für die Internationalisierung datiert auf 2005 mit der Gründung der Bohnenkamp s.r.o. in der Slowakei. 2008 überführte Gisela Bohnenkamp die gesamten Unternehmensbeteiligungen eine Stiftung. Ziel war es, neben dem Wahrnehmen der sozialen Verantwortung auch den Fortbestand des Unternehmens als unabhängiges Handelshaus auf lange Zeit zu sichern. Von 2010–2015 expandierte Bohnenkamp mit eigenen Standorten nach Benelux, Österreich und in die Schweiz. 2016 folgte ein weiterer Meilenstein durch die Übernahme der Starco Handelsgesellschaft und die damit verbundene Erweiterung der Vertriebsgebiete nach Skandinavien sowie Osteuropa und Russland. Starco steht für Stärke im Segment der Kleinreifen – die perfekte Ergänzung zum damaligen Portfolio. Den aktuellen Umsatz der Gruppe beziffert Bohnenkamp mit ca. 360 Millionen Euro, davon rund 230 Millionen Euro in Deutschland – erwirtschaftet von nur ca. 260 Mitarbeitern hierzulande. Ein eindrucksvolles Indiz für die enorme Effizienz der Logistikprofis. Nach eigenen Angaben europaweit ungeschlagen ist Bohnenkamp hinsichtlich der Lieferfähigkeit und der umfassenden Breite des Sortiments. „Wir haben für nahezu alle Reifenfragen die passende Lösung – vom 1-Zentner-Schubkarren bis zum Hunderte Tonnen schweren Mining-Muldenkipper“, sagt Henrik Schmudde zum Abschluss der Firmenpräsentation.

 

Größe in Geschwindigkeit wandeln

„Auf dem deutschen Baumaschinenmarkt existiert eigentlich keine Reifengröße, die wir nicht liefern können – und zwar meist binnen 24 Stunden. Wir leisten uns dafür eine extrem umfangreiche Lagerhaltung, die eine dauerhafte Versorgung auch in schwierigen Zeit wie in der aktuellen Krise rund um das Coronavirus sicherstellt“, betont Christian Pieper, stellvertretender Abteilungsleiter Reifenhandel & Produktmanager EM und Industrie. Hauptgeschäft sind Reifen und montierte Räder. Ein weiterer Fokus liegt auf dem Erstausrüstergeschäft, wo Bohnenkamp mit dem umfangreichen Produktportfolio zunehmend Neukunden im OE-Bereich gewinnt. Generell agiert Bohnenkamp strikt als Großhändler, die Endkunden betreut der Fachhandel. Im anspruchsvollen EM-Bereich, wo kostspielige Fehlkäufe drohen, leistet sich Bohnenkamp nicht nur einen mit 30 Personen besetzten Vertriebsinnendienst, sondern auch drei Spezialisten, welche die Händler durch Beratung und technische Hilfe direkt vor Ort beim Anwender unterstützen. Einer der drei Kollegen wird speziell die OEM beraten und unterstützen. Der Kundenvorteil: Bohnenkamp führt alle namhaften Reifenmarken, kann also anders als kleinere Anbieter herstellerneutral und anwendungsbezogen stets im Sinne des Kunden beraten. „Wo unser Premiumpartner BKT keine optimale Lösung hat, empfehlen wir andere Reifenmarken. Das Bohnenkamp-Motto ist: Wir lassen keinen hängen. Anwendungsspezifische Beratung hat den Vorrang. Es gibt keinerlei Quotenvorgaben die unterschiedlichen Marken im Portfolio betreffend“, so Pieper. Aufgrund der Expansion in neue Segmente und neue europäische Märkte ist Bohnenkamp in den letzten Jahren vom Agrarreifen-Spezialisten zum Vollsortimenter von drei bis 54 Zoll avanciert. Durch die Ausweitung der Vertriebsgebiete ist nicht nur das Angebot gewachsen, sondern auch das firmeneigene Reifenwissen hat an Breite und Tiefe zugelegt. Die Lösungskompetenzen sind gewachsen. Profitieren sollen von der Expertise der Bohnenkamp-Profis nicht nur die Kunden in den hinzugewonnenen Märkten, sondern auch die Anwender hierzulande. „Was Internationalisierung mit Service zu tun hat? Wir sammeln und teilen Know-how, zur besseren Beratung unserer Kunden“, beantwortet Schmudde unsere diesbezügliche Frage.

 

Fruchtbare Partnerschaft: BKT und Bohnenkamp

Hand in Hand mit BKT, dem Premiumpartner auf Herstellerseite, forciert Bohnenkamp seit 2010 das Engagement im Bereich EM-Reifen. Die Partnerschaft mit BKT besteht seit über 30 Jahren (1999). Der indische Hersteller produziert gezielt hochwertige Reifen für den europäischen Markt. Die Verantwortlichen bei Bohnenkamp betonen, dass BKT keine Reifen anderer Fabrikate kopiert, sondern eigene Konstruktionen entwickelt, neue Profile entwirft und im eigenen Labor aufwendig optimierte Gummimischungen für die Produktion verwendet. Zwischen beiden Häusern besteht eine enge persönliche Beziehung, die den regen und raschen Austausch von Ideen auf allen Hierarchieebenen fördert. „Was BKT auszeichnet, ist die extreme Produktvielfalt. Zudem kann der Hersteller äußerst schnell auf wechselnde Bedürfnisse im Markt reagieren. Neue Profile, andere Traglasten oder höhere Geschwindigkeiten – all das setzt BKT dank eigener Forschung, Entwicklung und Fertigung im Akkordtempo um. Von der Idee bis zum Reifen in eineinhalb Jahren ist schon rekordverdächtig“, so Pieper. Größte Herausforderung für den Bohnenkamp-Vertrieb ist es momentan, potentielle Neukunden von der Güte der BKT-Reifen zu überzeugen. Am besten gelingt das, sagt Pieper, wenn der Anwender den Reifen einfach selbst auf der eigenen Maschine testet. Denn, so der Reifenspezialist, es muss nicht immer ein Reifen der teuren Marken sein. In den allermeisten Fällen sei der BKT-Reifen ebenbürtig, was die Leistung betrifft, im Preis aber einiges günstiger. Schlagende Argumente, die laut Bohnenkamp zunehmend mehr Kunden motivieren, die angestammte Reifenmarke zugunsten von BKT zu wechseln.

 

Stärken stärken und weiter wachsen

Bohnenkamps Ziel für die nächsten Jahre ist es, das Potential, das in der Gruppe steckt, noch konsequenter auszunutzen und die einzelnen Segmente weiter zu stärken. Dazu zählt im Besonderen der EM-Bereich. Hier sieht Bohnenkamp ein beträchtliches Wachstumspotential, das die Osnabrücker ausschöpfen wollen. „BKT beispielsweise ist eine Marke mit hohem Zukunftsgrad. Schon jetzt ist BKT der Hersteller mit der größten Bandbreite an unterschiedlichen Reifen. Egal ob kleiner Staplerreifen oder Riesenreifen für Muldenkipper – BKT fertigt immer mit der gleich hohen Güte und ist mit einer enormen Leidenschaft bei der Sache“, sagt Frank Hörsting, Markenmanager für BKT bei Bohnenkamp am Ende unseres Lagerrundgangs. Und Henrik Schmudde ergänzt: „Wir haben einfach Bock auf Reifen – das verbindet BKT und Bohnenkamp über Kontinente und Kulturen hinweg.“

 

 

Text: Manfred Zwick & Peter Hebbeker

Bilder: Bohnenkamp, Treffpunkt.Bau

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