Husqvarna – Zurück auf Null

Auf bis zu 138 m streckten sich die beiden Türme des Deutsche-Welle-Hochhauses in den Kölner Himmel. Ein Berg aus Beton und Stahl, gespickt mit giftigem Asbest aus den sorglosen 1980er-Jahren. Ab 2003 stand das verseuchte Gebäude leer, nun sollen auf dem Areal 700 Wohnungen errichtet werden. Der schnelle Weg zur neuen Nutzung – die Sprengung – war zu riskant. BST Becker Sanierungstechnik aus Oberhausen ist mit dem Rückbau beauftragt. 75 Spezialisten sägen und hämmern seit September 2019 den zuvor aufwendig asbestsanierten Koloss in krangerechte Portionen. Die wichtigsten Werkzeuge für dieses strapaziöse Mammutprojekt sind die Wandsägen und Abbruchroboter von Husqvarna.

Winzig wie Termiten auf ihrem Hügel wuseln die in strahlendes High-Vis-Gelb gekleideten Arbeiter auf dem aktuell immer noch weit über 100 m aufragenden Turm. Einem statisch exakt berechneten Plan folgend, schälen sie eine Betonplatte nach der anderen aus dem rundum schon ziemlich angenagten Stahlskelett. Die Menschen und auch die Maschinen müssen sechs Tage die Woche, Stunde um Stunde, Monat für Monat – voraussichtlich noch bis Ende 2020 – Höchstleistungen erbringen, bis die Türme dem Erdboden gleich sind. Sie arbeiten unter extremen Bedingungen. Zur schwindelerregenden Höhe gesellen sich momentan klirrende Kälte und tückische Glätte. Besonders vor dem eisigen, in der Höhe nochmals schärfer angreifenden Wind, vor dem das durchlöcherte Gebäude keinen Schutz bietet, und der die Krane zum Stillstand zwingt, haben die Verantwortlichen von BST Becker Respekt. „Generell hat die Sicherheit der Mitarbeiter bei uns die oberste Priorität. Vor allen anderen Aufgaben achte ich darauf, dass alle auf der Baustelle jederzeit ihre persönliche Schutzausrüstung tragen und die Arbeitsschutzvorgaben einhalten“, sagt Wladimir Mitin, Baustellenleiter bei BST Becker, der auch für den effizienten Einsatz der Husqvarna Wandsägen und Abbruchroboter verantwortlich ist. „Ich bin seit 15 Jahren im Abbruchgeschäft und kenne die Maschinen der unterschiedlichen Hersteller aus eigener Anwendung“, so Mitin. „An den Husqvarna Wandsägen schätze ich besonders den einfachen Aufbau und die kurzen Rüstzeiten, da die Maschinen vergleichsweise leicht sind. Hinzu kommen die hohe Schnittleistung und natürlich die Zuverlässigkeit. Bei den unzähligen meterlangen Schnitten, die wir hier setzen, ist Zeit der entscheidende Faktor. Die Betonsägen sind unserer wichtigstes Werkzeug. Stehen die Sägen, steht letztlich die gesamte Baustelle.“

 

Vertikaler Kraftakt mit Tausenden tonnenschweren Teilen

Etwa 4×7 m misst jeder Block, den die BST Becker-Profis aus dem Hochhaus schneiden. 17–19 t hängen dann am Kranhaken und das pro Etage rund 50 Mal, bis alle Wände und die Decke sauber abgeräumt sind. Im Beton stecken Stab an Stab Armierungseisen mit 16-40 mm Durchmesser – ein gefundenes Fressen für die diamantbewährten Zähne der Husqvarna WS 482 HF Wandsäge. Bis zu 730 mm starken Stahlbeton, Mauerwerk und andere Baumaterialien bewältigt die Maschine, wenn sie mit einem 1.600-mm-Sägeblatt bestückt wird. Damit nicht genug des Guten: Ergänzt um das Husqvarna CS 10 Modul, mutiert die WS 482 HF Wandsäge zur leistungsfähigen Seilsäge. „Sägen ist die beste Methode für den Rückbau dieses Gebäudes. Es ist schneller und viel leiser als das Stemmen mit dem Hydraulikhammer“, sagt Mitin.

 

Von allen geschätzt: der Kollege Roboter

Wo dennoch gestemmt statt gesägt werden muss, geschieht dies nicht mühsam und gefährlich von Hand und auch nicht mithilfe von Mini-Baggern, sondern maximal effizient und arbeitssicher mit den elektrisch angetriebenen Abbruchrobotern von Husqvarna. BST Becker hat gleich vier der ferngesteuerten, nimmermüden Kollegen auf die Riesenbaustelle nach Köln geschickt. Zwei DXR 140 und zwei DXR 300 bilden ein buchstäblich schlagkräftiges Team, das mit hohem Tempo und bestmöglicher Sicherheit für die Arbeiter Schlitze in den Stahlbeton stemmt. Der DXR 140, Husqvarnas kleinster und leichtester Abbruchroboter, schlängelt sich mit nur 77 cm Breite auch durch enge Türen in verwinkelte Räume – reicht mit seinem Arm aber dennoch stattliche 3,7 m weit bzw. hoch. Zudem wiegt die kompakte Maschine nur knapp eine Tonne. Gut so, denn die Deckenlast beim Abbruch in Köln haben die Statiker auf 600 kg/m² limitiert. Mit seinen fast zwei Tonnen Einsatzgewicht schöpft der DXR 300 die Grenzen der Tragfähigkeit vieler abbruchreifer Gebäude aus und ist mit 78 cm Breite ebenfalls schmal genug für Türdurchfahrten. Seinen 300-kg-Hydraulikhammer schwingt er bis zu 5,2 m hoch bzw. schiebt ihn bis zu 4,9 m weit nach vorne. Wladimir Mitin schätzt die Vorteile der Kollegen mit dem unbezwingbaren hydraulischen Punch im Arm: „Die Deckenplatten der jeweils obersten beiden Etagen sind bereits durchgeschnitten und wir müssen strikt auf das Gewicht der eingesetzten Maschinen achten. Durch den Verzicht auf die Kabine steckt in einem Abbruchroboter erheblich mehr Leistung als in einem gleichschweren Mini-Bagger. Zudem sind die Elektroantriebe wesentlich effizienter. Sie bringen spürbar mehr Power am Meißel. Und nicht zu unterschätzen: Das Arbeiten ohne Abgase ist bedeutend angenehmer, vor allem wenn es jeden Tag um viele Stunden geht.“

 

 

Text: Manfred Zwick & Peter Hebekker

Bilder: Treffpunkt.Bau

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