Berco – Hersteller eröffnet hochmodernes F&E-Zentrum

Das italienische Unternehmen mit über 100 Jahren Erfahrung entwickelt maßgeschneiderte Lösungen für alle Arten von Kettenlaufwerkmaschinen mit einem Gewicht von 1 bis 330 t. Zu seinen Kunden zählen einige der größten OEMs der Schwermaschinenbranche. Jetzt unterstreicht Berco mit einer 1-Millionen-Euro-Investition in das neue Forschungs- und Entwicklungszentrum sein Engagement in Innovation. Bernd Mair war bei der feierlichen Einweihung am 17. November 2021 in Copparo, Italien, für Treffpunkt.Bau live dabei.

Mit über 100 Jahren Branchenerfahrung und Know-how steht Berco für hervorragende Produktqualität. Diese Anerkennung gründet auf dem stetigen Engagement des Unternehmens im Bereich F&E, das durch diesen Ausbau erneut bekräftigt wird. Die neue Abteilung befindet sich direkt neben dem Eingang des Firmensitzes. Auf einer Fläche von 2.000 m² bietet sie einem hochmodernen Maschinenpark Platz, der speziell entwickelt wurde, um die strategischen Zukunftspläne des Unternehmens voranzutreiben.

In dieses Kompetenzzentrum wird das „T&I“-Team (Technologie und Innovation) Einzug halten, das in die beiden Bereiche metallurgisches Labor und Produktentwicklung untergliedert ist. Das Team besteht derzeit aus 23 Forschern, eine Teamerweiterung ist geplant. Die neuen Mitarbeiter werden die Möglichkeit haben, in einem ganz besonders fortschrittlichen maschinenbaulichen Umfeld zu arbeiten, das des Weiteren von Bercos Zugehörigkeit zur international renommierten Business Unit Forged Technologies von Thyssenkrupp profitiert.

Francesco Grenzi, Executive Director F&E bei Berco, ist sehr erfreut über diese neue Entwicklung. „Das neue F&E-Zentrum von Berco ist mit modernster Technik ausgestattet, die sicherstellt, dass unsere Forscher die fortschrittlichsten Testmöglichkeiten zur Verfügung haben, um die traditionelle Vorreiterrolle des Unternehmens in Innovation fortzusetzen. Wir arbeiten jetzt mit Rechnern der Generation 4.0, die es uns ermöglichen, alle Daten zu speichern und für zukünftige Analysen zu nutzen. Dies ist für unsere kontinuierliche Weiterentwicklung von entscheidender Bedeutung.“

 

Spitzentechnologie

Das Herzstück der neuen F&E-Abteilung von Berco ist der ‚Benchmark room‘. Hier werden sowohl die eigenen Produkte als auch die der Wettbewerber und Lieferanten geprüft. Der neu gestaltete Rollenprüfstand ist mit einer völlig neuen Soft- und Hardwaresteuerung ausgestattet, die eine höhere Flexibilität bei der Erstellung von Belastungsprotokollen ermöglicht. Für die Durchführung der Aufgaben ist keine menschliche Kontrolle erforderlich. Außerdem können Langzeittests über längere Zeiträume durchgeführt werden, mit deren Hilfe die Berco-Ingenieure die Anwendungen für die Laufrollen gezielter definieren können. Die überarbeiteten Gummiprüfmaschinen sind außerdem in der Lage, kryostatische Tests auszuführen, die die Leistung bei sehr geringen Temperaturen bestimmen. Gummiwerkstoffe sind für Berco von grundlegender Bedeutung, da sie Hauptkomponenten beim Abdichten von Laufrollen, Ketten, Leiträdern und Kettenspannern sind, die großen Einfluss auf die Lebensdauer und die Qualität der Produkte haben. Trotz ihrer scheinbaren Einfachheit müssen sie unter allen Arbeitsbedingungen sehr hohe Leistungen erbringen, selbst bei extrem niedrigen Temperaturen (bis zu -40/-50 °C).

Das Labor verfügt auch über ein neuartiges, standardisiertes Prüfgerät, das auf dem Charpypendel basiert. Es ermöglicht eine sehr präzise Messung der Zähigkeit von Stahl – einem Werkstoff, der bei Berco in weiten Teilen der Produktion eingesetzt wird. Zudem steht eine neue, automatische, universelle Härteprüfapparatur zur Verfügung, mit der Härteprüfungen in den Skalen Vickers, Brinell und Rockwell durchgeführt werden. Die Ergebnisse werden auf einem Monitor angezeigt. Die erzielten Daten werden bereitgestellt, sodass nachfolgende Analysen möglich sind. Bercos neues Spektrometer wird durch zwei Messgeräte für Stahl-Elementaranalysen ergänzt. Ein Testgerät kann den Anteil von Stickstoff und Sauerstoff im Stahl analysieren, das andere bestimmt den Schwefel- und Kohlenstoffgehalt.

Die neueste 3D-Drucktechnologie liefert den Ingenieuren von Berco ein genaues Modell zum Beginn der strukturellen Phase der Komponentenentwicklung. So werden Systeme simuliert und Größenverhältnisse veranschaulicht, welche für die Produktionsprozesse sehr vorteilhaft sind. Zudem können Kunden mit einem 3D-Drucker eine klare Vorstellung davon erhalten, was für sie entwickelt wird. Schließlich ermöglichen die neuen 10- und 100-t-Pressen umfassende Ermüdungsprüfungen und statische Tests an mechanischen Komponenten wie zum Beispiel Federn. Das neue F&E-Zentrum bestätigt einmal mehr Bercos führende Innovationsfähigkeit in den Bereichen Material, Behandlung und Verfahren – bei einem gleichzeitig marktführenden Kundenservice. Darüber hinaus leistet es einen wichtigen Beitrag zur Erreichung des Unternehmensziels, ein Gesamtlösungsanbieter zu werden.

 

Verbesserung der Umweltbilanz

Berco hat sich zum Ziel gesetzt, die Auswirkungen seiner Produktion auf die Umwelt zu verringern. Aus diesem Grund hat das Unternehmen in seinem Werk in Copparo einen Optimierungsprozess gestartet, um in den kommenden Jahren nachhaltige Umweltstandards erfüllen zu können. Die Umsetzung dieses Projekts erfolgt mittels eines Dreijahresplans, im Zuge dessen Berco die CO₂-Emissionen um 2.500 t pro Jahr und den jährlichen Gasverbrauch um 13 % senken will.

Verschiedene Energieeffizienzmaßnahmen werden nach Abschluss des Projekts zu einer geschätzten Verringerung des jährlichen Stromverbrauchs um etwa drei Millionen kW/h führen. Entsprechende Investitionen wurden bereits getätigt oder sind im Verlauf des Projekts geplant. „Dieses Projekt“, so Andrea Marigo, Head of Integrated Management System Industry Europe, „begann mit einer eingehenden Analyse des Strom-, Wasser- und Gasverbrauchs. Es ist eng mit unserem Ansatz für eine Lean Production verknüpft, die vor drei Jahren im Werk Copparo eingeführt wurde und sich auf die Produktionseffizienz, die Entsorgung von Abfällen und die Schaffung von Mehrwert für den Markt konzentriert.“

 

Neue E-Commerce-Plattform für Aftermarket-Produkte

Die Website richtet sich an Kunden, die auf dem weltweiten Aftermarket tätig sind, und führt Produkte von Berco USA für die amerikanischen Märkte und von Berco SpA für die Kunden in Europa und Asien. „Die neue E-Commerce-Plattform“, so Piero Bruno, CEO von Berco, „stellt einen fundamentalen Schritt dar, um unseren Kunden digitale Dienstleistungen mit hohem Mehrwert zu bieten. Berco befindet sich in einem Prozess der digitalen Transformation, der sowohl Produkte und Dienstleistungen als auch die Fertigung betrifft. Wir werden dadurch schneller und flexibler und können uns besser an die Bedürfnisse des globalen Marktes anpassen. Mit der Einführung des neuen Onlineshops werden wir unseren Händlern auf der ganzen Welt eine optimale Kundenerfahrung ermöglichen.“

„Der neue E-Commerce-Service bietet ein umfassendes Auftragsmanagement“, erklärt Diego Buffoni, Head of Aftermarket bei Berco. „Der Kunde kann den gesamten Bestellvorgang und alle damit verbundenen Folgeprozesse zentral steuern. Mit diesem Projekt haben wir eine Plattform geschaffen, die genau das Benutzererlebnis bietet, das Kunden heutzutage beim Online-Einkauf erwarten“, fasst Buffoni zusammen.

Den Händlern steht ein kompletter Katalog für Laufwerkprodukte zur Verfügung – derzeit sind 5.000 Artikel aus dem Bereich Ersatzteile gelistet. Der Katalog wurde so gestaltet, dass er einfach zu navigieren und benutzerfreundlich ist. Für jede Maschine ist eine erweiterte Produktsuche möglich.

Suchen können sowohl anhand des OE-Codes als auch anhand des Berco-Codes durchgeführt werden. Jeder Code wird von einer genauen Beschreibung des jeweiligen Artikels sowie von Bildern und technischen Spezifikationen begleitet. Zusätzlich zu den Suchergebnissen können Berco-Händler sofort die Lagerverfügbarkeit jeder einzelnen Komponente, ihren Preis und ihre Lieferzeiten sowie aktuelle Werbeaktionen und Sonderangebote einsehen. Auch Anfragen für umfangreiche Angebote können nun online gestellt werden. Sobald die Bestellung abgeschlossen und bestätigt ist, können die Benutzer den Versandweg ihrer bestellten Waren nachverfolgen und ihre eigenen Lagerprozesse entsprechend anpassen. Die Bestellhistorie ist unter „Mein Konto“ verfügbar. Dort kann der Nutzer nach einem bestimmten Produkt oder Kaufdatum suchen, um neue Bestellungen zu vereinfachen. Auch die Verwaltung von Reklamationen bezüglich der Produktqualität oder Versandfehlern wird hier über ein neu entwickeltes, spezielles Softwaretool abgewickelt.

„Das Projekt ist in zweierlei Hinsicht wesentlich. Zum einen erhöht es die Zufriedenheit unserer Kunden, zum anderen hat es die Philosophie unseres Unternehmens verändert, das sich mehr und mehr auf die digitale Welt vorbereitet“, so Luciana Finazzi, Head of Communications von Berco und Leiterin des E-Commerce-Projekts. Das aktuelle Aftermarket-Angebot von Berco ist in drei Produktlinien unterteilt: Original, Platinum und Service.

In der Original-Line erhalten Kunden Komponenten, die in Bezug auf ihre Konstruktion und Abmessungen sowie ihre Herstellungsprozesse identisch zu den entsprechenden Originalteilen sind. Die Platinum-Line geht über diese Qualitätsstufe hinaus und übertrifft die Erstausrüstung in Qualität, Haltbarkeit und Leistung. Die Service-Line wurde speziell für Maschinen entwickelt, die im Baubereich eingesetzt werden. Sie bietet vor allem ein optimales Preis-Leistungs-Verhältnis.

 

Text: Bernd Mair

Bilder: Treffpunkt.Bau, Berco

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