DGS – Partner für integrierte Antriebslösungen

Die Geschichte des in der rheinland-pfälzischen Metropole Mainz gelegenen Unternehmens reicht in die 80er-Jahre zurück. Es wurde ursprünglich auf Betreiben von General Motors als Vertriebs- und Serviceorganisation gegründet. Im Zentrum standen Motoren und Getriebe für große Kunden aus den Bereichen Bagger, Bulldozer und vor allem Krane. Michael Schulte sprach mit den beiden DGS-Geschäftsführern Hannes Fischer und Thomas Moritz.

Der unternehmerische Erfolg machte es bereits 1986 erforderlich, die Gebäude zu erweitern. Ein weiterer Meilenstein wurde erreicht, indem von DGS als erster Distributor in Europa überhaupt John Deere Motoren mit ins Produktportfolio aufgenommen werden konnten. Die Erschließung des russischen Marktes sowie der GUS-Staaten wurde 2002 durch die Gründung der NDGS als Allison-Vertriebspartner begonnen. In 2007 wurde das Unternehmen dann das erste und einzige Hybrid-Kompetenzzentrum von Allison außerhalb der USA. Durch die Zusammenarbeit mit dem Elektroachsenhersteller Ziehl-Abegg seit 2017 konnte das Angebotsportfolio nochmals erweitert werden.

 

Getriebe und Motoren aller bekannten Hersteller

Das Produktportfolio umfasst namhafte Produzenten. Eine Vielzahl von Getriebelösungen können mit dem Partner Allison Transmission abgedeckt werden. Die Ansprüche des Kunden an verbrauchsarme, den neuesten Schadstoffrichtlinien entsprechende Motoren nach Stufe V werden mit Aggregaten von Doosan, John Deere oder MAN erfüllt. Obwohl alle Produkte höchsten Qualitätsstandards entsprechen, unterliegen diese immer noch einem Verschleiß oder können ganz ausfallen. „Wir stehen dem Kunden immer zur Seite. Deshalb hat DGS immer eine gewisse Anzahl an Austauschmotoren und -getrieben vorrätig und unterhält auch ein umfangreiches Ersatzteillager, mit dem den Kunden schnellstmöglich geholfen werden kann“, so Thomas Moritz. Darüber hinaus werden auch gebrauchte Motoren und Getriebe nach den gängigen Standards wiederaufgearbeitet. Auf eigenen Prüfständen werden abschließend Belastbarkeit, Leistung und Schaltqualität getestet. Nach eigener Aussage steht das Unternehmen für erstklassige Antriebs- und Servicelösungen über den gesamten Lebenszyklus.

 

Eigenentwicklungen schließen Angebotslücken

Nicht immer stellen Standardkomponenten die beste Lösung für den Kunden und dessen Einsatzzweck dar. Wie uns Thomas Moritz während des Gespräches erläuterte „… sind wir in der Lage, unseren Kunden auch sehr spezifische Lösungen zu bieten. Wir haben hierfür eine eigene Application Engineering Abteilung, welche sich nur um solche Anwendungsgebiete kümmert. Das zweistufige DGS Verteilergetriebe war die erste unternehmenseigene Entwicklung und für einen direkten Anbau an die Allison-Serie 4000 geeignet.“ Es kommt vor allem in Kranen, Allradfahrzeugen oder auch in stationären Antrieben im Ölfeld zum Einsatz. Eine weitere Entwicklung ist das Wendegetriebe WG600. Hierdurch wird es möglich, vor- und rückwärts mit der gleichen Geschwindigkeit zu fahren. Anwendung findet dieses Getriebe unter anderem in Tunnellöschfahrzeugen oder Flughafenvorfeldbussen.

 

Systemintegrator für Motoren und Getriebe

Fahrzeuge und Anlagen müssen dauerhaft einwandfrei auch bei schwierigen äußeren Bedingungen funktionieren. Jenseits gewöhnlicher Wartungs- und Erhaltungsarbeiten kosten Ausfälle und Stillstand unnötig Zeit und Geld. Für den optimalen Betrieb müssen Motoren, Getriebe und alle anderen peripheren Komponenten optimal aufeinander abgestimmt sein. Genau diese Auswahl und Abstimmung stellen eine der Stärken des Unternehmens dar. In diesem Feld hat man sich auch auf internationaler Bühne einen sehr guten Namen erarbeitet. Um die vorhandene Kompetenz noch weiter auszubauen und den Kunden optimale Antriebslösungen bieten zu können, wurde eine eigene Entwicklungsabteilung aufgebaut. „Mittelfristig strebt das Unternehmen eine noch größere Rolle als Systemintegrator an. Dies schließt auch ein, dass beim Kunden vor Projektstart Systemchecks durchgeführt werden, um eine optimale Ausgangsbasis zu schaffen und mögliche Potentiale aufzuzeigen“, so Hannes Fischer während des Gespräches.

 

Schulungen für mehr Arbeitssicherheit

Das „S“ im Firmennamen steht nicht nur für Service. Damit der Anwender dauerhaft und sicher seine Maschinen bedienen kann, sind interne oder auch externe Motor- und Getriebeschulungen ein wichtiger Bestandteil. Hierfür wurde ein eigener Bereich geschaffen, in dem sowohl theoretischer Unterricht stattfindet als auch Praxiswissen vermittelt wird. Die Inhalte können auch nach anwendungsspezifischen Kundenbedürfnissen gestaltet sein und werden als eintägige Anwenderschulungen oder auch mehrtägige Trainingskurse durchgeführt. Die Inhalte umfassen mechanische Wissensvermittlung zu allen Motor-, Getriebe- und Hybridmodellen und schließen Elektronikschulungen inklusive Fehlersuche sowie entsprechende Diagnose- und Motormanagementsysteme mit ein. Ebenfalls beinhaltet sind Simulatortrainingseinheiten. Natürlich werden seit geraumer Zeit auch reine Online-Schulungen angeboten.

 

Die Weichen für die Zukunft gestellt

Hybride bzw. elektrobasierte Lösungen sind bereits realer Teil der Unternehmensentwicklung. In diesem Bereich konnten bereits Antriebe für Kunden realisiert werden. So wurde beispielsweise ein Elektroantrieb mit einem Allison-Automatikgetriebe kombiniert, mit den zugehörigen Komponenten ergänzt und eine passende Steuerung integriert. Die Wichtigkeit dieser Antriebslösungen zeigt sich bei DGS dadurch, dass eine eigene Entwicklungsabteilung aufgebaut wurde, die konsequent erweitert wird. Zusätzlich wurden und werden strategische Partnerschaften geschlossen. Im Fokus stehen hier vor allem mobile Arbeitsmaschinen. Das erklärte Ziel von DGS ist es, nicht nur Antriebslösungen für den Endkunden zu bieten. Vielmehr möchte das Unternehmen zukünftig auch als Entwicklungspartner für mittelständische Betriebe mit eigener Maschinen-/Fahrzeugproduktion agieren.

 

Text: Michael Schulte

Bildmaterial: DGS; Treffpunkt.Bau

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