Paschal // Fundamente für Hybridmasten des Netzausbauprojekts Ultranet geschalt
„ULTRANET“ ist ein Vorhaben der Energiewende, um den Ausbau der Strominfrastruktur in Deutschland voranzutreiben. Neue Leitungen in Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung sollen Strom aus Norddeutschland verlustarm in den Süden transportieren. LTB Leitungsbau wurde im Rahmen der baulichen Realisierung von „ULTRANET“ vom Übertragungsnetzbetreiber TransnetBW mit dem Bau von 46 Hybridmasten beauftragt. Diese Hybridmasten können sowohl Gleich- als auch Wechselstromleitungen transportieren. Für die Schalung der Fundamente setzt der Komplettanbieter für den Leitungsbau auf die Paschal-Lösung LOGO.3. Für die Fundament-Köpfe, die den Strommasten Halt geben, wurde eine Sonderrundschalung beauftragt.
Um die Energiewende voranzutreiben, soll der Anteil der erneuerbaren Energien im Stromsektor ausgeweitet werden. Derzeit wird das Netzausbauprojekt „ULTRANET“ realisiert, um den in den nördlichen Bundesländern produzierten „grünen“ Strom in die südlichen Bundesländer zu transportieren. „ULTRANET“ ist eine rund 340 Kilometer lange Gleichstromverbindung der Übertragungsnetzbetreiber TransnetBW und Amprion in bestehenden Trassen und reicht von Osterath in Nordrhein-Westfalen bis nach Philippsburg in Baden-Württemberg. TransnetBW ist für den rund 42 Kilometer langen Abschnitt B1 zwischen Mannheim-Wallstadt und dem Netzverknüpfungspunkt Philippsburg verantwortlich. Das Vorhaben in diesem Abschnitt wird auf der Hälfte der Strecke als Ersatz- oder Parallelneubau realisiert, auf der anderen Hälfte als Zubeseilung auf bestehende Leitungsanlagen. TransnetBW hat LTB Leitungsbau mit dem Ersatz- und Parallelneubau der Hybridmasten im 21 km langen Abschnitt zwischen Mannheim-Wallstadt und dem Umspannwerk Neurott beauftragt.
Für die insgesamt 46 Hybridmaste auf dieser Strecke werden 34 Fundamentplatten und 184 Fundament-Köpfe benötigt. So ist jeder Mast fest in den vier Köpfen verankert. Für die Fundamentschalung kommt die LOGO.3-Schalung von Paschal zum Einsatz; für die runden Fundament-Köpfe wurde eine Sonderrundschalung angefertigt. Die Schalarbeiten begannen im Oktober 2023 und werden bis Anfang 2025 andauern.
Sonderrundschalung für die Fundament-Köpfe: maximal flexibel mit drei unterschiedlich hohen Schalelementen
LTB Leitungsbau hatte sich schon für frühere Leitungsbauprojekte Sonderrundschalungen von Paschal anfertigen lassen. René Wolf, Teamleiter Tiefbau bei LTB Leitungsbau: „Wir haben in der Vergangenheit nur gute Erfahrungen gemacht und haben uns daher entschieden, auch für dieses Leitungsbauprojekt auf die Schalung von Paschal zu vertrauen.“ Die neue Sonderrundschalung wurde in Auftrag gegeben, da für das „ULTRANET“-Projekt ein größerer Durchmesser der Fundament-Köpfe für die Masten erforderlich war. Bislang waren Durchmesser von 90 cm bis 1,10 Meter ausreichend; für die neuen Hybridmasten wurden Betonköpfe mit einem Durchmesser zwischen 130 cm und 210 cm benötigt. Die Sonderschalungen mit einem Durchmesser von 210 cm wurden extra bestellt und von Paschal für LTB angefertigt.
LTB Leitungsbau bestellte zwei Schalsätze der Rundstützenschalung mit Schalelementen in drei unterschiedlichen Höhen: 1,50 Meter hoch, 60 cm hoch und 30 cm hoch. Jeweils zwei Halbschalen, bzw. vier Viertelschalen werden zur Rundung zusammengesetzt. „Mit diesen drei unterschiedlich hohen Schalelementen – zwei niedrigere Elemente und ein höheres – lassen sich alle Fundamentköpfe in einer Höhe bis drei Meter schalen, die wir für dieses Projekt – und auch künftige – benötigen. So sind wir maximal flexibel“, bestätigt Teamleiter Wolf. Die Höhe schwankt, weil die Fundamente unterschiedlich tief sein müssen, je nachdem wie uneben das Gelände ist.
Nach Fertigstellung bleiben nur die oberen ca. 40 Zentimeter der Köpfe sichtbar. Die Eckstiele der Maste werden in einem runden Fundament einbetoniert, um den Anfahrschutz gegen Gerätschaften der Bauern zu erhöhen. Mähmaschinen und Drescher können an den runden Betonköpfen sehr viel schlechter hängen bleiben und folglich keine größeren Schäden verursachen, sollte es doch einmal zu einem Zusammenstoß kommen.
Starker Halt für die 70 Meter hohen Hybrid-Strommaste
Zwei Schalsätze à 8 Schalelemente reichen aus, um die Fundament-Köpfe für zwei Maste parallel zu schalen. Die Köpfe stehen auf einer Fundament-Platte, für deren Schalung die LOGO.3-Schalung zum Einsatz kommt. „LOGO.3 ist eigentlich unsere Wand-Schalung; sie kann aber ebenso gut für die Herstellung von Fundamenten genutzt werden“, erläutert Schalungsfachberater Ralph Voigt, der auf Seiten von Paschal für das Projekt verantwortlich ist. Insgesamt 144 Quadratmeter LOGO.3-Schalung sind derzeit im Einsatz. Für die Schalung der 11,80 x 11,80 Meter großen und 70 cm dicken Fundamentplatte wird ein 1,35 m hohes Schalelement eingesetzt. Die vier Eckpfeiler des Mastes werden dann in der Platte verankert.
Ralph Voigt erläutert die Vorgehensweise vor Ort: „Nachdem die Baugrube ausgehoben wurde, wird die Stahlkonstruktion montiert und in Flucht und Höhe ausgerichtet; dann folgen die Bewehrungsarbeiten, bevor die Schalungsarbeiten ausgeführt werden. Danach montieren die Mitarbeiter von LTB Leitungsbau den Mast und ziehen die Leitungen.“ Ein unwegsames oder abschüssiges Gelände erschwert natürlich den Fundamentbau. Voigt erläutert weiter: „Manchmal ist es gar nicht möglich, eine einzige Fundamentplatte für einen Mast herzustellen. In diesem Fall – auf der Strecke zwischen Mannheim-Wallstadt und Neurott – war es flach genug, um eine einzige Platte herzustellen, auf die dann alle vier Füße des Masts verankert sind. Nichtsdestotrotz ist die Logistik bei einem solchen Projekt immer eine besondere Herausforderung für die Bauarbeiter.“
Herausfordernde Logistik: Auf den „Baggermatratzen“ zum Standort der Maste
Zwar ist das Gelände in Baden-Württemberg, wo die bestehenden und neuen Trassen verlaufen, nicht so unwegsam wie bei anderen Projekten, nichtsdestotrotz muss zu jedem neuen Mast eine Baustraße angelegt werden – im Bauarbeiter-Jargon spricht man von „Baggermatratzen“, wenn Stahlplatten für den schweren Fahrverkehr über die Felder gelegt werden. Über diese Wege kann zum Beispiel ein Baustellenkran, Bagger, Teleskoplader und anderes schweres Gerät transportiert werden, um an die einzelnen Standorte zu gelangen, um den Bau der Maste und die Zubeseilung durchzuführen. Bis Ende 2026 soll die gesamte Strecke für das Projekt „ULTRANET“ fertiggestellt sein, um dann den Süden Deutschlands mit Strom zu versorgen. Danach soll bis 2027 „ULTRANET“ verlängert werden – bis nach Emden an der Nordseeküste.
Text: Paschal
Bildmaterial: LTB Leitungsbau
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