News





Simex // Eins-a-Deckschicht statt maroden Flickwerks: Simex ART Kaltrecycling-Technologie
Perfektion kostet Zeit und Mühe. Simex hat drei Jahre investiert, zahlreiche Kundeneinsätze mit der ART 1000 begleitet und kann nun versichern: „Die Technologie zur Kaltausbesserung von Asphalt funktioniert zu 100 %. Wir haben das Verfahren anhand der Einsatzerfahrungen immer weiter optimiert, die Mechanik und Elektronik verfeinert und können den Kunden ein ausgereiftes Produkt anbieten, das einzigartig auf dem Markt ist und die Asphaltreparatur revolutioniert“, sagt Uwe Basler, Verkaufsleiter Deutschland bei Simex.
Simex ART ist eine patentierte Technologie zur Regeneration von Asphaltmischgut, bei der das gesamte Material vor Ort wiederverwendet wird, ohne dass Fräsgut entfernt oder andere Zuschlagstoffe zugegeben werden müssen. Das System wird eingesetzt, um Straßenbeläge bis zu einer Tiefe von 50 mm aufzubereiten. Die Arbeitsbreite beträgt 1.000 mm, wobei mehrere Spuren nebeneinander eingebaut werden können. „Vereinfacht gesagt: Wir haben eine schlechte Straße, fahren mit der ART 1000 drüber und haben eine neue Straße. Wohlgemerkt kein bröckeliges Flickwerk, sondern eine perfekte Deckschicht so haltbar wie regulär asphaltiert“, sagt Basler.
Asphalt schneller, billiger und umweltfreundlicher instandsetzen
Die schnelle und effiziente Reparatur von Straßenschäden ist das oberste Ziel von ART. „Notreparaturen ade – das ist der größte Vorteil unserer Technologie. 25 ART 1000 waren drei Jahre lang in ganz Italien im Einsatz. Sowohl im heißen Süden als auch in den eisigen Höhen Südtirols hat sich das Verfahren bestens bewährt. Hitze, Kälte – auch in Kombination mit hoher Belastung durch starken Lkw-Verkehr – verträgt unsere recycelte Deckschicht genauso gut wie Neuasphalt“, betont Basler. Dabei spart ART nicht nur den Aufwand für laufende Nachbesserungen, sondern auch die Kosten für den Kauf und die Verarbeitung neuer Rohstoffe. Nur das vor Ort vorhandene, bitumenhaltige Konglomerat wird verwendet. „Wir produzieren keinen Abfall, das fasziniert mich. Moderne, clevere Technologien beinhalten heute immer auch eine ökologische Komponente. ART ist ein nachhaltiges, ressourcenschonendes Verfahren, bei dem 100 % des vor Ort vorhandenen Materials wiederverwertet wird. Obendrein wird der Baustellenverkehr reduziert, da wir kein Material zur Baustelle und wieder abtransportieren müssen“, sagt Basler.
Computergesteuerte Perfektion
Der Knackpunkt bei ART ist die exakte Dosierung des Regeneriermittels im richtigen Verhältnis zum Volumen des Fräsgutes. „Das muss genau stimmen, sonst verbindet sich das Gemisch nicht zu einem dauerhaften Asphalt. Die Simex-Techniker haben die Dosierung und den Mischprozess immer weiter optimiert und die Computerüberwachung der Prozesse so verbessert, dass wir für ART hundertprozentig erstklassige Ergebnisse garantieren können“, so Basler. Die Einsprühanlage für das Regeneriermittel wird elektronisch gesteuert, sodass der prozentuale Anteil des Zusatzmittels bei Änderung der Vorschubgeschwindigkeit automatisch beibehalten wird. Die für eine optimale Regenerierung des Fräsgutes erforderliche Fahrgeschwindigkeit wird dem Bediener über eine LED-Anzeige direkt in seinem Sichtfeld angezeigt. Die Kommunikation zwischen Bediener und Maschine erfolgt über die Bordelektronik mit Kontrolldisplay. Zudem ist die ART 1000 ist mit einem Telematiksystem einschließlich GPS ausgestattet, das die Überwachung der wichtigsten Betriebsparameter und der Position in Echtzeit ermöglicht. „Trotz aller Elektronik entscheidet letztlich der Mensch über die Qualität der Arbeit. Wir schulen die Bediener des ART 1000, damit der Erfolg vom ersten Einsatz an gesichert ist“, sagt Basler.
In drei Schritten zum Ergebnis
In drei Arbeitsschritten – Fräsen und Regenerieren, Mischen, Verdichten – entsteht die recycelte Deckschicht. Als Trägergeräte für die 1.860 kg schwere ART 1000 empfiehlt Simex Kompaktlader mit kräftiger Hydraulik (115–150 l/min, max. 300 bar) und idealerweise traktionsstarkem Kettenantrieb. Die Vorschubgeschwindigkeit beträgt ca. 1,5 m/min. „Neulich habe ich einen ART 1000-Einsatz vor Ort begleitet. Die Reparaturstelle war ca. 30 m lang und nach etwa 1,5 Stunden wieder voll belastbar. Das schafft keine andere Technologie – schon gar nicht in dieser Qualität“, sagt Basler.
Schritt 1: Fräsen und Regenerieren
Je nach Ausmaß der Beschädigung kann die Frästiefe hydraulisch bis auf 50 mm eingestellt werden. Das Fräsgut wird mit dem Regenerierzusatz vermischt und gelangt in die zweite Kammer, wo es von der Brechwalze auf die gewünschte Korngröße zerkleinert und weiter gemischt wird. Ein Sieb am Auslauf kontrolliert die erzielte Korngröße (0–15 mm).
Schritt 2: Mischen
In einem zweiten Übergang erfolgt die vollständige und gleichmäßige Durchmischung des Fräsgutes mit dem Regeneriermittel. Die Kammer der Brechertrommel wird dazu mit einem Abstreifer verschlossen. Damit ist die Regenerierung mit der ART 1000 beendet.
Schritt 3: Verdichten
Anschließend erfolgt die Verdichtung mit einer Vibrationsplatte oder einer Walze. Das Endergebnis ist ein zu 100 % regeneriertes Asphaltmischgut, das sofort nach der Verdichtung befahrbar ist.
Von Italien in die Welt
Drei Jahre wurde an der Perfektionierung der ART 1000 gefeilt. In dieser Zeit hat Simex die Maschinen nur an Kunden im Heimatland Italien ausgeliefert und deren Einsätze begleitet, um aus den Erfahrungen zu lernen. „Für uns war es wichtig, die Maschinen beim Kunden im Einsatz beobachten und beurteilen zu können, um die neue Technologie für den harten Baustellenalltag tauglich zu machen“, sagt Basler. Probleme traten bei den ersten Prototypen beispielsweise dadurch auf, dass nach der Reinigung Asphaltreste in der Frästrommel verblieben und diese nach dem Trocknen blockierten. „Solche Dinge lernt man nur in der Praxis. Wir haben daraufhin die Fräskammer umgestaltet und die Reinigung mit dem Hochdruckreiniger deutlich vereinfacht“, sagt Basler.
Auf der bauma 2025 stellte Simex die ART 1000 aus und demonstrierte die Funktionsweise der Technologie. „Das Interesse war riesig und die Gespräche gingen in die Tiefe. Neben dem heimischen und europäischen Publikum waren diesmal besonders viele Besucher aus Amerika und Asien bei uns am Stand. Simex hat viel in die Entwicklung von ART investiert – und die erfreulich rege Nachfrage bestätigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind“, so Basler. Die ART 1000 wird von Simex ab sofort weltweit vermarktet.
Text: Manfred Zwick und Peter Hebbeker von Treffpunkt.Bau
Bildmaterial: Simex; Treffpunkt.Bau
Ähnliche Artikel
Social Media
Aktuelle Ausgabe
Newsletter
Bleiben Sie stets auf dem Laufenden mit dem Treffpunkt.Bau-Newsletter.
Erfahren Sie brandaktuelle Meldungen aus erster Hand. Zudem erhalten Sie mit der Anmeldung zum Newsletter kostenfreien Zugang zu unserem E-Paper.