52. VDBUM-Großseminar // Auf den Punkt gebracht

Vom 30. Januar bis 2. Februar veranstaltet der VDBUM das jährliche Fitness-Programm für die Baubranche, Umwelt- und Maschinentechnik. Das Großseminar 2024, zu dem über 1.100 Besucher:innen erwartet werden, ist geprägt von einem breitgefächerten Vortragsprogramm und deutlich mehr Raum zum Netzwerken. Erstmals erhalten die Teilnehmenden ein Mitspracherecht bei der Vergabe des VDBUM-Förderpreises.

„Menschen, Maschinen, Machen“ – das Motto des Großseminars 2024 im Kongresscentrum Sauerland Stern Hotel in Willingen richtet den Blick nach vorn. Dies zeigt sich am Dienstag, dem 30. Januar, gleich zu Beginn bei der Mitgliederversammlung des Verbandes der Baubranche, Umwelt- und Maschinentechnik e.V. Auf der Agenda steht beispielsweise der Strategieplan VDBUM 2030, durch die sich der Verband auch in Zukunft als starke Interessenvertretung für seine Mitglieder aufstellen will. Um 16.00 h wird die VDBUM-Fachausstellung im 1.500 m2 großen Innenbereich und im Außengelände für größere Exponate eröffnet. Erneut reisen über 100 Ausstellende mit interessanten Produkten und Branchenlösungen im Gepäck nach Willingen und freuen sich auf Gespräche in den Seminarpausen oder auch beim allabendlichen Get-together vor Beginn der Abendgalas, wenn man sich auf ein Getränk in der Fachausstellung trifft.

Gerade der fachliche und persönliche Austausch genießt eine hohe Priorität unter den Teilnehmenden, das hat eine Umfrage beim letztjährigen Großseminar ergeben. „Die Mitglieder haben sich mehr Zeit zum Netzwerken gewünscht. Das setzen wir selbstverständlich um“, sagt Wolfgang Lübberding, Technischer Leiter des VDBUM. Den Zeitplan straffen, um mehr Zeit für Netzwerkgespräche zu schaffen – das gilt auch für die Eröffnung des Großseminars ab 18.00 h in der Upland-Arena. Moderatorin Alexandra von Lingen wird durch einen Lounge Talk mit Vertretern der drei Schwerpunkt-Partner Ammann, Komatsu und Liebherr sowie VDBUM-Präsident Peter Guttenberger führen. Bevor er – wie an jedem Abend - mit einem der drei Unternehmensvertreter das Buffet eröffnen wird, richtet Guttenberger noch ein paar Worte an die Anwesenden. Darunter werden auch 50 Meisterschüler und Studierende sein, denen der VDBUM im Rahmen des Patenschaftsprogramms gemeinsam mit Partnern die kostenfreie Teilnahme am Großseminar ermöglicht.

Der richtige Ton

Mit Deniz Aytekin konnte der DFB-Schiedsrichter der Jahre 2019 und 2022 für den Impulsvortrag gewonnen werden. Er zählt zu den absoluten Topstars der deutschen und internationalen Schiedsrichter-Szene und genießt bei Spielern und Trainern eine dank seiner natürlichen Autorität großen Respekt. Seit 2008 leitet er Bundesligaspiele und von 2012 bis 2022 auch Länderspiele. Darüber hinaus ist Aytekin Mitgründer und Aufsichtsratsvorsitzender einer führenden Rechtsberatungsplattform in Deutschland sowie Gründer und Geschäftsführer eines Online-Marktplatzes im Bereich Fitness. In Vorträgen und Seminaren teilt er neue Perspektiven zu Führung, Entscheidungen unter Druck und Fehlerkultur - wissenschaftlich fundiert und mit vielen Analogien aus dem Profifußball. Seine zweite Leidenschaft neben dem Sport ist die Musik, wo es – wie auf dem Fußballplatz – auf den richtigen Ton ankommt.

Den richtigen Ton wird sicher auch Alexandra von Lingen als Moderatorin der Podiumsdiskussion am nächsten Morgen um 8.30 Uhr treffen. “Die Podiumsdiskussion wird thematisch nahe am Seminarmotto `Menschen, Maschinen, Machen´ angesiedelt sein und das Thema Fachkräftemangel aufgreifen“, berichtet VDBUM-Geschäftsführer Dieter Schnittjer. Dabei, und das war dem VDBUM sehr wichtig, wird nicht nur Alexandra von Lingen eine weibliche Sicht in die Diskussion einbringen.
Im Anschluss startet das dreizügige Seminarprogramm in den Vortragsräumen Winterberg, Korbach und Brilon. Die rund 50 Vorträge in sieben Seminarblöcken bilden das gesamte Spektrum der Baubranche, der Maschinen- und der Umwelttechnik ab.

Gleich die Inhalte des ersten Themenblocks „Maschine und Innovation“ versprechen einen hohen Erkenntnisgewinn, geht es doch um Sondermaschinen für Standardaufgaben in Zeiten hoher Energiekosten und Mitarbeitermangel, Kabelbau im laufenden Bahnbetrieb und Kundenerfahrungen mit elektrisch angetriebenen Maschinen.
Im Block „Transportlösungen“ werden Nutzfahrzeug-Innovationen beleuchtet und das bisherige Wirken der Verbändeinitiative Großraum-Schwerlasttransporte (VI GST) dargestellt, an der der VDBUM maßgeblich beteiligt ist.
Logistische Herausforderungen beim U-Bahn-Bau, Extremeinsätze mit Seilbaggern, Erfahrungen mit dem Wasserstoffkettendumper, der digitale Zwilling oder künftige Datenstandards – diese und weitere spannende Themen werden im Vortragsblock
„Infrastrukturbaustelle innovativ & praxisnah“ präsentiert. Dies ist mit 14 Vorträgen bzw. Diskussionsrunden der größte Themenblock des Großseminars 2024.
Auch im Bereich „Forschung und Entwicklung“ werden einige heiße Eisen angepackt, etwa smarte Bauabfallentsorgung oder effiziente Vernetzung von Bauunternehmen und Speditionen und selbstverständlich darf hier das Thema ChatGPT für die Baustelle nicht fehlen.
Nicht minder interessant klingen die Inhalte des Vortragsblocks „Innovative Prozesslösungen“. Hier stehen der Kundennutzen durch offene und herstellerunabhängige mechanische und digitale Schnittstellen oder die Funktion der Baumaschine bei der digitale Baufortschrittskontrolle und -abrechnung im Mittelpunkt.
Vier sehr interessante Vorträge verspricht auch der Bereich „Entwicklungen im Kran- und Brückenbau“. Beschrieben wird beispielsweise die Sensibilität der Baugeräte in Bezug auf vom Auftraggeber vorgegebene enge Bauzeitfenster.
Beim letztjährigen Großseminar war erstmals der Themenblock „Werkstattmanagement“ aufgelegt worden. Da bei diesen Vorträgen großer Andrang herrschte und es im Nachgang ein sehr positives Echo gab, beschäftigen sich diesmal gleich neun Vorträge damit. Dabei geht es etwa um Gerätemanagement, Service- und Werkstattprozesse, Ölanalyse zum Schutz von Baumaschinen, Fern-Diagnosen und vorbeugende Wartung.
Viel Spannung verspricht auch das Podiumsgespräch zum Thema Arbeitssicherheit. Auffällig: Die Seminarpausen im Programmflyer werden ganz bewusst „Netzwerkpausen“ genannt. Damit verdeutlicht der Verband auch an dieser Stelle, dass er dem Wunsch seiner Mitglieder nach mehr Zeit für den Austausch entspricht.

Die Qual der Wahl

Am Mittwochabend steht die Verleihung des VDBUM-Förderpreises auf dem Programm, der 2024 zum elften Mal vergeben wird. Das Interesse an dem in der Branche hoch angesehenen Preis war erneut sehr erfreulich. Die Fachjury hatte die Qual der Wahl, aus 45 Einreichungen die Gewinner der drei Kategorien zu wählen. Die Preisträger der Kategorien „Innovationen aus der Praxis“ sowie “Projekte aus Hochschulen und Universitäten“ werden zu Beginn der Abendveranstaltung ausgezeichnet. Eine Neuerung gibt es hinsichtlich der Kategorie „Entwicklungen aus der Industrie“: Hier werden drei Finalisten sich und ihren Wettbewerbsbeitrag dem Publikum vorstellen. Es wird im Anschluss digital in die Abstimmung einbezogen und spielt somit eine gewichtige Rolle bei der Vergabe des Förderpreises.

Am Donnerstagabend werden zu Beginn der Abendgala erneut Gewinner auf die Bühne gebeten. Den ganzen Tag über hat nämlich das Finale der Deutschen Meisterschaften im Steuern von Baumaschinensimulatoren stattgefunden. Bei der Endrunde des Azubi Cups, wie der vom VDBUM initiierte Nachwuchswettbewerb kurz genannt wird, haben 20 Finalisten in der theoretischen und praktischen Prüfung um den Platz auf dem Siegertreppchen gefochten. Die 19 jungen Männer und eine junge Frau – Auszubildende in Bauberufen - hatten zudem Gelegenheit, Branchenluft zu schnuppern.

Das Großseminar wird mit dem Auftritt von Prof. Dr. med. Volker Busch ausklingen. Er ist Facharzt für Neurologie sowie Psychiatrie und Psychotherapie an der Universitätsklinik in Regensburg und leitet dort die wissenschaftliche Arbeitsgruppe „Psychosozialer Stress und Schmerz“ In seinen Vorträgen nimmt Prof. Busch das Publikum mit auf eine Reise durch das Gehirn. Spannend und humorvoll zeigt er auf, wie man sich und Mitarbeiter:innen motivieren kann und wie ein gesundes Miteinander zwischen Mensch und digitaler Arbeitswelt gelingt. Nach dem Schlussapplaus bleibt selbstverständlich noch reichlich Zeit für das Knüpfen neuer Kontakte und Gespräche mit neuen Netzwerkkontakten und alten Bekannten.

Das Großseminar endet am Freitagmorgen nach dem Frühstück mit dem Abbau der Stände in der Fachausstellung und der Heimreise der Teilnehmer:innen, sofern sie nicht noch den „Tag der VDBUM Arbeitskreise“ in ihrem Terminkalender vorgemerkt haben.
„Gemeinsam mit unseren Schwerpunktpartnern Ammann, Komatsu und Liebherr, den Firmen Fricke Granit, Hansa-Flex und Total Energies, die als Themenpartner Erscheinung treten – und auch den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Kongresscentrums Sauerland Stern Hotel - hat das VDBUM-Team wieder ein besonderes Event auf die Beine gestellt, das den Besucherinnen und Besuchern das Rüstzeug für ein anspruchsvolles und herausforderndes Branchenjahr mit auf den Weg gibt“, schließt Dieter Schnittjer.

 

Text und Fotos: VDBUM

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