Ammann // Full-Liner für Straßenbautechnik: Hameln neuer und starker Standort

A Green Path Forward – ein „grüner Weg“ in die Zukunft gehört zu Ammanns Strategie, Unternehmen umweltfreundliche, digital vernetzte und rentable Anlagen und Maschinen anzubieten. Diese Initiativen spiegeln sich auch zur bauma 2025 (7. – 13. April) am Messestand auf dem Freigelände in München wider. Dort werden erstmals unter der Ammann-Flagge die neuen ABG Straßenfertiger, elektrisch betriebene Verdichtungsgeräte sowie der erste e-Fertiger zu sehen sein.

Vorab hatte Ammanns jüngstes Tochterunternehmen, ABG Hameln (Allgemeine Baumaschinen-Gesellschaft) zum Presse Event in die Rattenfänger-Stadt eingeladen. Bernd Holtz, Executive Vice President Division Road, informierte die Journalisten während eines Rundgangs durch die moderne und leistungsfähige Produktionsstätte für Straßenfertiger über das Ziel der Übernahme der ABG (vormals Volvo CE) durch die Ammann Group. Das familiengeführte Unternehmen mit Sitz im schweizerischen Langenthal hatte bisher unter anderem Asphaltmischanlagen, leichte Verdichtungsgeräte sowie Tandemwalzen im Portfolio. Mit der neuen Tochter gelte Amman nun als Full-Liner für Straßenbautechnik, um Asphalt einzubauen. Vorher habe man unter anderem mit dem schwedischen Hersteller Dynapac zusammengearbeitet.
 

Kompetenzzentrum für Fertiger

„Jetzt sind wir mit einer kompletten wettbewerbsfähigen Produktpalette am Markt“, so Holz. ABG-Straßenfertiger und Bohlen würden weiterhin im Werk in Hameln gefertigt. In naher Zukunft sei geplant, dass die Ammann-Werke aus Mehsana (Indien) und Suzhou (China) Straßenfertiger liefern können. Gegenwärtig erhielten der gesamte europäische Markt sowie teilweise USA und Südamerika Straßenbaumaschinen aus dem Werk in Hameln. Der Standort werde künftig innerhalb des Schweizer Herstellers Kompetenzzentrum für die Straßenfertiger. Während der Presseveranstaltung wies Holz darauf hin, dass dieses Werk über ausreichend Kapazität verfüge jährlich 650 verschiedene Fertiger-Modelle zu bauen. Gegenwärtig verlassen etwa 350 Maschinen im Jahr die Produktionsstätte. Platz für eventuelle Erweiterungen sei reichlich vorhanden. Aktuell arbeiten 350 Beschäftigte für die ABG.
 

Highlight eABG 4820

Ein Highlight beim Presserundgang auf dem ABG-Gelände war der neue Straßenfertiger eABG 4820, der derzeit größte Elektrofertiger auf dem Markt. „Er hat kürzlich 1.200 Tonnen Asphalt an einem Tag eingebaut und gleichzeitig die CO2-Emissionen um 70 % reduziert“, erklärte Holz. Ausgestattet mit einer Variomatic Bohle arbeitet der e-Fertiger mit einer Breite von 6,5 m. Die Einbaukapazität beträgt 500 Tonnen pro Stunde und die maximale Einbaugeschwindigkeit liegt bei 20 Metern pro Minute. Der Kübel hat ein Fassungsvermögen von 12,7 Tonnen, erfuhren die Pressevertreter vor Ort. Holz wies darauf hin, dass der Kettenfertiger perfekt für Baustellen mit Lärm- und Emissionsbeschränkungen geeignet sei wie für Arbeiten im innerstädtischen Bereich. Die vorgestellte Feldtestmaschine habe sich beim Einbau von Verschleiß-, Binder- und Tragschichten auf Straßen und Parkplätzen bereits bewährt. Hervorgehoben wurde, dass der eABG 4820 über genügend Batterieleistung für eine ganze Schicht, unabhängig von den geografischen Gegebenheiten oder der Art des Einbaus, verfüge.
 

Verstellbare Doppelstampferbohle

In der modernen ABG-Fertigungsstätte werden auch die auf dem Markt einzigartigen Bohlen mit Doppelstampfer gefertigt. Sie haben laut Hersteller jetzt einen weiteren bedeutenden Vorteil: Bei der neu patentierten Bohle VDTA-V kann der Bediener den Hub des vorderen Stampfers während der Arbeit des Straßenfertigers stufenlos einstellen. Bislang konnte der Hub des vorderen Stampfers nur manuell und zeitaufwendig verändert werden. Dazu musste der Straßenfertiger abgeschaltet werden und der Vorgang war mit einigem Aufwand verbunden. Deshalb nahm das Einbauteam oft keine Änderungen vor, auch wenn sie sich positiv auf das Einbauergebnis ausgewirkt hätten. Die Anpassungen des Stampferhubs im laufenden Betrieb sei besonders hilfreich bei der Verarbeitung von Niedrigtemperatur-Asphalt (LTA), beim Einbau von hohen Schichtstärken und beim Einbau in Kurven und Kreisverkehren, erklärte Holz während des Rundgangs durch die Fertigungshallen.
 

Rüttelplatte mit Elektroantrieb

Auf dem ABG Gelände informierte Thilo Ohlraun, Head of Sales Germany, ebenfalls die Fachpresse über die zur bauma in München präsentierten leichten Verdichtungsgeräte aus dem Ammann-Werk in Hennef. Neu auf den Markt gebracht wurde die erste elektrisch angetriebene Rüttelplatte eAPR 20/40 von Ammann. Dank ihres geringen Gewichts und ihrer geringen Breite eignet sie sich hervorragend für kleine oder enge Baustellen. Die Fähigkeit, unebenes Gelände zu erklimmen und zu überwinden, erhöhe die Produktivität bei zahlreichen Anwendungen, betonte Ohlraun. Ein innovatives Griffkonzept senke die Hand-Arm-Vibrationswerte (HAV) auf weniger als 2,5 m/sec², was die Kontrolle verbessere und die Arbeit angenehmer und sicherer mache. Der Vertriebsleiter wies während der Präsentation auf ein gemeinsames Akkupaket, Ladegerät und Transportbox hin, das sich der elektrisch angetriebene Stampfer sowie die vorwärtslaufenden und reversierbaren Rüttelplatten teilen. So könne eine leere Batterie gegen eine frische/volle aus einer anderen Maschine ausgetauscht werden. Die Batterien würden sich schnell aufladen und hielten auch ihre Ladung.
 

Handgeführte Walze ARW 65-S

Ohlraun führte ebenfalls die handgeführte Walze ARW 65-S vor. Ein innovativer Lenkmechanismus ermöglicht es der Maschine, sich vorwärts, rückwärts und seitlich zu bewegen. Das mühelose Lenken der Walze sei ein einzigartiger und bedeutender Vorteil. Die Maschine müsse nicht mit dem eigenen Körpergewicht gelenkt werden, was Ermüdungserscheinungen vorbeugt, Unebenheiten auf der Oberfläche ausgleiche und für Konstanz während der gesamten Schicht sorge. Ohlraun informierte, dass die hohe Amplitudeneinstellung von 0,3 m die handgeführte Walze ideal für die Verdichtung von Boden und Unterbau mache. Beim Verdichten von Asphalt und Bitumen könne der Bediener auf eine geringere Amplitude von 0,15 mm umschalten.

 


Text: Rainer Oschütz / Melanie Amann
Bildmaterial: Ammann; Rainer Oschütz

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