JCB // Wieder eine Fülle an Neuheiten für viele Einsatzbereiche

Das englische Frühlingswetter zeigte sich zu Beginn der Veranstaltung im englischen Rochester nicht gerade von seiner besten Seite und spiegelte nahezu exakt das bestehende Klischee einer gewissen, vorherrschenden Luftfeuchtigkeit wider. Unabhängig davon wurde im JCB-World Headquarter, wohin wieder eine ausgewählte Anzahl an Journalisten quer aus Europa angereist war, eine Vielzahl an Neuheiten für die Baubranche präsentiert.
 

Permanente Weiterentwicklung der Elektrofahrzeugpalette

Den Anfang der Neuheitenpalette im JCB-Theater machten sowohl der neue elektrisch betriebene 3-t-Dumper mit schwenkbarer Kippmulde und der neue Kompaktbagger basierend auf einer 2,5 t Plattform. Der 3TE-Elektrodumper verfügt über einen 22,3 kW Elektromotor, welcher über ein Verteilergetriebe für permanenten Allradantrieb sorgt. Ein weiterer 16 kW starker Elektromotor garantiert den reibungslosen Antrieb der Hydraulik. Der knickgelenkte Dumper zeichnet sich durch eine sehr robuste Konstruktion aus und weist unter anderem eine Vollstahlmulde auf. Ausgestattet ist der Dumper mit einem 20 kWh Lithium-Ionen-Batteriepaket. Somit kann man durchaus eine komplette Schicht durcharbeiten. Geladen wird das Gerät einfach über eine 230 V-Schuko oder 230 V CEE Steckdose. Ein ROPS-Überrollrahmen sorgt für entsprechende Sicherheit und Features wie LED-Rundumleuchte, leistungsstarke Arbeitsscheinwerfer oder Fahrerplatzbeleuchtung sind Standard. Die maximale Nutzlast von 3.000 kg machen den Dumper für viele Einsatzzwecke interessant. Der E-Dumper kann seine Vorteile vor allem dann ausspielen, wenn in Innenräumen bzw. lärm-/emissionsempfindlichen, innerstädtischen Bereichen gearbeitet wird. Der Kunde kann sich somit auch bei Ausschreibungen profilieren, bei denen von Anfang an Zero-Emission und eine niedrige Geräuschentwicklung vorgegeben ist.
 

Minibagger auf neuer 2,5 t Plattform

Das zweite Modell in der kollegialen Auftaktrunde stellte der neue Minibagger 25Z-I und sein Modellbeistand 26C-I dar. Einmal ohne Hecküberstand bzw. mit herkömmlichem Hecküberstand und mit einem Gewicht von 2.550 bzw. 2675 kg sind die Maschinen gut unterwegs, wobei die Leistung durch zusätzliche Kontergewichte noch gesteigert werden kann. Beide Modelle weisen schlanke 1.550 mm Breite auf und können auf einem 3.5 t Anhänger transportiert werden. Die Grabtiefe beträgt beachtliche 2.824 mm und wird beim 26C-I mit 3.037 mm noch überboten. Der Antrieb erfolgt mit einem Kohler-Dieselmotor Stufe V mit einer Leistung von 18,4 kW und macht beispielsweise einen Dieselpartikelfilter überflüssig. Flott über die Baustelle können die Minibagger mittels einer automatischen Kickdown-Funktion bewegt werden. Bei der Entwicklung der neuen Plattform wurde wieder auf eine einfache, aber gleichzeitig sichere Wartung geachtet. Dies zeigt sich beispielsweise, indem unter der abnehmbaren Bodenplatte wesentliche Komponenten direkt erreichbar sind. Auch das weite Sichtfeld aus der ROPS/TOPS Kabine heraus wird den zukünftigen Minibaggerpiloten Spaß machen. Eine leistungsstarke Heizung und die Option für eine Klimaanlage sind gegeben. Wichtiger sind aber die 66/34-Aufteilung der Frontscheibe und die schlanken hinteren Kabinensäulen für die einwandfreie Sicht nach vorne und hinten. Ergonomische Schalteranordnung und ein 4-Zoll Display machen den Arbeitsbetrieb sicher; die Handyaufladung ist obligatorisch. Sicherheit steht immer im Vordergrund; so wird, indem man die linke Armlehne anhebt, automatisch eine Sperre ausgelöst, welche ein unbeabsichtigtes Bedienen der Hydraulikkomponenten verhindert.
 

Neuer Kettenbagger 370X verschiebt die Leistungsgrenze nach oben

Die doch sehr nassen Wetterverhältnisse hatten im JCB eigenen Steinbruch zu einer mehr oder weniger ausgedehnten Seenbildung geführt. Damit aber dennoch mit den neuen Arbeitsgeräten in ihrem natürlichen Habitat getestet werden konnte, wurden kurzerhand an die 1.000 t Material aufgeschüttet. Vor allem der völlig neu entwickelte Kettenbagger 370X konnte sich hier direkt beweisen, stellt er doch das bisher größte und leistungsstärkste Modell in dieser Produktgruppe dar und erschließt den 35 – 40 t Sektor. 240 kW bei 1.700 U/min. ist nur eine Kennzahl des verbauten 8,9 l-Sechszylinder-Motors. Die Hydraulikpumpe arbeitet mit teilweise über 350 bar und erreicht eine verbesserte Effizienz. So können bis zu 4.5 t mehr Material pro Liter Kraftstoff bzw. bis zu 86 t/Std. mehr Material bewegt werden. Standardmäßig ist ein 6,45 m langer Monoausleger verbaut. Bei der Auswahl der bis zu 4,03 m langen Stiele gibt es mehrere Optionen, erhältlich sind verschiedene Löffel bzw. ein neu entwickelter Hydraulikhammer für den 370X. Was den Bediener freuen wird, ist die große Command Plus-ROPS-Kabine mit einem Volumen von 2,86 m³, welche unter anderem über einen beheizten Sitz sowie Klimaanlage verfügt und lediglich einen Innenraumgeräuschpegel von 69 dB vorweist. Zwei Kameras sind darüber hinaus integriert. Ebenfalls neu ist das Bedienpanel mit dem 10“-Touchscreen und Features wie DAB-Radio, externe Schnittstellen usw. Durch die UX-Schnittstelle können bis zu 25 individuelle Benutzerprofile angelegt werden. Der neue 370X ermöglicht die Echtzeitkontrolle aller Flüssigkeitsstände und weist zukünftig längere Wartungsintervalle auf; für die Hydraulik erst nach 2.000 Stunden, der Kühlmittelservice ist nun erst bei 3.000 Stunden erforderlich. Eine Auto-Stopp Funktion trägt zur weiteren Kraftstoffreduzierung bei. Für individuelle Anforderungen können weitere verschiedene Optionen gewählt werden. Das Vogelperspektiven-360°-Kamerasystem ist nur eines davon.
 

Bewährte Baggerlader erfahren umfangreiche Verbesserungen

Schaufel vorne, Löffel hinten – ein im Markt bekanntes und erprobtes System. Die Baggerladerreihe 3CX, 4CX und 5CX erfuhr ebenfalls einige Upgrades. So dürfte durch die Einführung von Dual Drive die Bedienerfreundlichkeit deutlich gesteigert werden. Musste der Bediener bislang den Sitz wieder nach vorne drehen, um die Maschine zu versetzen, ist dies zukünftig auch möglich, wenn er dem Baggerarm zugewandt ist. Der zeitliche Vorteil wird beispielsweise beim Grabenziehen oder bei Nivellierarbeiten deutlich. Lediglich zwei zusätzliche Schalter sind für eine sichere Steuerung notwendig. Der 7“-Monitor bietet über eine Frontkamera einen Weitwinkelblick nach vorne. Eine weitere Neuheit ist der 6-in-1 Laderjoystick.  Dem Bediener wird es ermöglicht, die Fahrtrichtung mit einer Hand und die Lenkung mit der anderen Hand zu steuern. Mit dieser Funktion in Verbindung mit der großen Schaufel, dem Autoshift-Getriebe und der „Return to Dig“-Funktion soll eine Lkw-Beladung in weniger als 5 Minuten ermöglicht werden. Gleichmäßige Nivellierarbeiten ermöglicht in Zukunft die als „Return to Grade“ bezeichnete Funktion. Die Möglichkeit einen Laserempfänger an der Schwinge anzubringen, wird ebenfalls gegeben sein. Bei den 3CX und 4CX Modellen wird künftig ein Sechsgang-Autoshift-Getriebe die Arbeit verrichten. Standardmäßig werden alle Modelle mit der TorqueLock Wandlerüberbrückung ausgestattet sein und die Fahrzeiten um ca. 10 % verkürzt sowie der Kraftstoffverbrauch um 25 % gesenkt.
 

Erweiterung der Hydradig-Produktpalette

Die bestehende Baureihe Hydradig, Hydradig Plus sowie Hydradig Pothole Pro wird nun durch ein weiteres PRO-Modell erweitert und soll die Kundenanforderungen noch besser erfüllen können und verfügt nun über die Möglichkeit (wie bislang nur bei der Pothole Version) einer hinten montierbaren Kompaktladeraufnahme sowie einer am Unterwagen montierten Hydraulik. Eine Vielzahl an mechanisch oder hydraulisch angetriebenen Anbaugeräten kann ohne weitere Adapter betrieben werden, welche schnell gewechselt werden können und den Arbeitseinsatz effektiver gestalten. Überarbeitet wurde ebenfalls die Plus-Version, welche den Bedienerkomfort erhöht und beispielsweise bereits standardmäßig über eine Schwingungsdämpfung, Lenkrichtungsumschaltung verfügt. Die Ausstattung beinhaltet auch einen luftgefederten Deluxe-Sitz, Bluetooth-Radio und ein Arbeitsscheinwerferpaket. Bereits ab der Standardmaschine ist ein hinteres Planierschild angebracht und verfügt über zwei Hydraulikkreisläufe mit drucklosem Rücklauf. Allradantrieb und Allradlenkung sind ebenso Standard. Der 81 kW starke DieselMAX-Motor bringt die Maschine auf bis zu flotten 40 km/h und kann somit auch problemlos zwischen verschiedenen Baustellen bewegt werden. Als Alleinstellungsmerkmal zu werten ist die freie Rundumsicht und der Blick auf alle vier Räder. Möglich wird dies durch den im unteren Chassis montierten Motor, der gleichzeitig für einen sehr niedrigen Schwerpunkt sorgt.
 

Lückenschluss innerhalb der Verdichtungstechnik

Im Steinbruch wurden ebenfalls zwei neue Modelle, CT380-130 und CT430-140, der Tandem-Vibrationswalzen Baureihe präsentiert. Mit einem Gewicht von 3,8 t bzw. 4,3 t wird eine bislang bestehende Angebotslücke geschlossen. Beide Modelle sind mit einem 36,5 kW starken Dieselmotor ausgestattet, welcher über einen Dieseloxidationskatalysator und einen Dieselpartikelfilter verfügt. Der konstruktive Aufbau zielt auf einfache Bedienung, geringen Wartungsaufwand und robuste Verdichtung ab. Die Maschinen haben ein Betriebsgewicht von über 4 t und erzeugen eine Betriebslinearlast von 15,8 bzw. 16,4 kg/cm. Bei einer Zentrifugalkraft von 41 – 59 kN oder 44 – 63 kN beträgt die Vibrationsfrequenz bei beiden Modellen 50 – 60 Hz bei einer Amplitude von 0,5 mm. Ebenfalls bei beiden Modellen gleich ist der Trommelversatz von 80 mm. Die Steigfähigkeit beträgt 30 % mit Vibration oder 40 % ohne Verdichtung. Durch die Wahl zwischen Einzel- oder Doppeltrommelvibration können die verschiedensten Materialien und Oberflächen bearbeitet werden. Auch bei den neuen Modellen wurde auf Ergonomie und Betriebssicherheit Wert gelegt. Sicherheitsschalter im Sitz, Überwachungssystem für den Sicherheitsgurt, kompaktes Metallarmaturenbrett sind nur einige Features. Alle Füll- und Servicepunkte sind ebenerdig zugänglich. Ein wartungsfreier Vibrator, Zentralgelenk sowie Lenkzylinder reduzieren den Wartungsaufwand. Sicherlich für viele interessant ist die serienmäßige Ausstattung mit dem JCB-LiveLink-Telematiküberwachungssystem.

 

Text und Bildmaterial: Treffpunkt.Bau/Michael Schulte

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