Turbolader-Regeneration vom Profi

Köln. Die Ursprünge des Unternehmens Motair reichen eigentlich zurück bis zur Gründung der Firma Hess Autoteile im Jahr 1929. Zu dieser Zeit hatte Hans Hess, Großvater des heutigen Inhabers Philipp Hess, damit begonnen, mit Kolben und Kolbenringen zu handeln. Als sein Luftfahrt-begeisterter Sohn Hans Otto Hess das Unternehmen 1971 vom Vater übernehmen sollte, willigte er unter der Bedingung ein, sein eigenes Standbein gründen zu dürfen: Motair wurde geboren. Das Unternehmen startete mit der Entwicklung kleiner, turboaufgeladener Flugmotoren sowie eines Turbo-Kits zur Leistungssteigerung von Mercedes-Dieselmotoren. In den 80er Jahren häuften sich die Tätigkeiten im Automotiven Bereich und in den 90er Jahren erlangte das Unternehmen die Marktführerschaft im Bereich regenerierter Turbolader. Heute ist Motair Komplettanbieter aller Marken und autorisierter Distributor für Garrett, 3K und Schwitzer, Holset sowie Mitsubishi.

Die Hess Gruppe, zu der Motair noch immer gehört, lässt sich mit neun Unternehmungen und 19 Standorten grob in zwei Geschäfts­bereiche aufteilen: den Automotiven- sowie den Industrie-Bereich. „Und Motair steht so ein Stück weit dazwischen. Motair macht so­wohl Automotive als auch Industrieanwendungen, kümmert sich aber um nichts anderes als Turbolader. Das heißt, in der Hess-Grup­pe mit rund 1.600 Mitarbeitern und 300 Mio. Euro Umsatz stellt Mo­tair etwa 30 Mitarbeiter mit beachtlichen 13 Mio. Euro Umsatz im Jahr“, erzählt Andreas Solibieda, Motair-Geschäftsführer. „Stückzah­lenmäßig verkaufen wir ca. 70 % unserer Turbolader in den Berei­chen Pkw, Transporter und Geländewagen. Also Maschinen bis 3,5 t. Die restlichen 30 % liegen dann im Bereich der größeren Motoren, wie sie in Baumaschinen, Lkw, Bussen, in der Industrie usw. einge­setzt werden. Die Baumaschinenbranche ist noch sehr stark Herstel­ler-dominiert. Hier wünschen wir uns eine stärkere Orientierung hin zur unabhängigen Regenerierung und Instandsetzung“, so Solibieda weiter.

 

Der Regenerationsprozess

Motair ist der Spezialist im Bereich der Regeneration von Turbola­dern. Nach Eingang und Prüfung werden die Turbolader demontiert und in einem aufwendigen mehrstufigen Prozess instand gesetzt. Zunächst werden alle Bauteile gereinigt und exakt vermessen. Wie­derverwendbare Teile werden durch Originalersatzteile oder Ersatz­teile in OES-Qualität ergänzt. Dann wird alles unter strengster Ein­haltung der vom Hersteller vorgeschriebenen Spezifikationen und Anzugsdrehmomenten montiert. Alle Arbeitsschritte werden in ei­nem Fertigungsprotokoll dokumentiert und es erfolgt die Vergabe einer eigenen Seriennummer für jeden Turbolader. Neben der In­standsetzung von Turboladern für das Ersatzteilgeschäft fertigt Mo­tair aber auch Spezialturbolader in Kleinserien nach Kundenwunsch an. Anwendung finden diese beispielsweise in Industriemotoren. Ziel solcher Sonderentwicklungen ist in der Regel die Leistungs­steigerung durch Umrüstung von Saug- auf Turbomotor oder die Veränderung der Motorcharakteristik (beispielsweise in Bezug auf Drehmoment und Leistung) per Turbolader-Modifizierung.

 

Werkstattkonzept und Motor Check-up

Das Motair Werkstattkonzept „TURBOprofi“ ist ein Netzwerk aus Her­stellervertretung und qualifizierten Fachwerkstätten auf Basis von Know-how, Schulungen und Praxiserfahrung. Die „TURBOprofi“ Part­ner sind speziell auf Turbolader spezialisierte Fachwerkstätten, die von Motair zertifiziert sind. Regelmäßige Schulungen und Tagungen halten die Partner fit und entwickeln das Netzwerk weiter, und das alles für den nachhaltigen Reparaturerfolg. Beim Motor Check-up können Kunden vor dem Turboladeraustausch zudem wichtige Hin­weise zur Ausfallursache erhalten, die einem erneuten Ausfall nach dem Austausch effizient entgegenwirken sollen.

 

 

Text und Bilder: Michael Schulte, Motair

 

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