Scania // Kraftkur für Kipper und Co: Scania Super mit 560 PS

Selbstbewusst adelt Scania seine neue 13-l-Motorengeneration mit dem Prädikat Super. Vier PS-Klassen von 420 bis 560 stehen zur Wahl. Bis zu 8 % Sprit soll der Super sparen, dabei sogar kräftiger und sauberer sein als seine Vorgänger. Eingebaut werden die Aggregate in die Lkw-Baureihen P, G, R und S. Unser Pressefahrzeug ist ein Super XT 560 G 6×4 mit topaktuellem Meiller Trigenius-Aufbau sowie multifunktionalem Tandem-Anhänger und damit sozusagen der King der Kipper. Was so gut am neuen Super ist, erläuterte und zeigte uns Scania Press Test Officer René Seckler.

Herz und Seele eines Lkw ist der Motor. Das gilt für einen Scania vielleicht noch mehr als bei anderen Marken, wie uns der Press Test Officer erklärt: „Scania hat einen verdammt guten Ruf bei den Fahrern, was auch aus der Vergangenheit rührt. Ende der 1960er-Jahre brachte Scania den ersten V8-Motor auf den Markt. Komfort boten diese Fahrzeuge kaum, aber der bärenstarke Motor mit dem Gänsehautsound wurde zur Legende. Aus dieser Zeit datiert das Image ‚King of the Road‘ und dieses Gefühl fährt heute noch mit. Beim Motor hat Scania seine Spitzenposition immer behauptet und beim Komfort mächtig zugelegt.

Heute bieten die Fahrerhäuser eine überragende Ergonomie. Das gesamte Cockpit ist auf den Fahrer zugeschnitten. Er hat von seiner bequemen Sitzposition aus die Bedienelemente im Griff, hat eine sehr gute Übersicht und genießt auch beim Geräuschniveau Pkw-Komfort. Aber es stimmt schon: Ein Scania definiert sich stark über seinen Motor. Vor allem bei den Fahrern, die nie genug Power haben können. Und so sind auch die neuen Super Motoren wieder Extraklasse hinsichtlich Kraftausbeute, Effizienz und Zuverlässigkeit. Das freut dann den Fahrer und den Unternehmer zugleich.“

 

Sparen ohne Verzicht

Mehr Leistung bei weniger Verbrauch ist das Kunststück, das von jeder neuen Motorengeneration gefordert wird. Dazu hat Scania seinen 13-l-Motor komplett überarbeitet und ihn zusätzlich mit neuen Getrieben verbandelt, die mit einer optimierten Schaltstrategie arbeiten. Der sogenannte Super-Antriebsstrang wird zeitnah alle Kombinationen mit dem bisherigen 13-l-Motor komplett ersetzen. „Der Super-Motor ist grundlegend neu aufgebaut. Wir haben jetzt nur noch einen Zylinderkopf, keine einzelnen Zylinderköpfe mehr. Neu sind auch die zwei oben liegenden Nockenwellen, die unter anderem den Vorteil haben, nun auch eine Dekompressionsbremse (CRB) anbieten zu können, also eine deutlich verstärkte Motorbremse“, so Seckler. Im Pressefahrzeug ist zusätzlich ein Retarder verbaut, der mit 4.700 Nm der stärkste auf dem Markt ist, wie Seckler betont.

Nüchtern betrachtet sind 560 PS für einen 6×4-Kipper zu viel des Guten, stellen aber auch sicher, dass die Arbeit Spaß macht – selbst wenn der Super Schwerlast ziehen muss. Für bis zu 80 t Zug-Gesamtgewicht ist der 560 G zugelassen, die er auch bergauf souverän bewegt, wie Seckler berichtet und ergänzt: „Wer diese Höchstleistung nicht braucht, ist mit der 500-PS-Variante absolut top motorisiert, die auf der gleichen Plattform wie der 560er aufbaut.“

Neben dem neuen Zylinderkopf und einem geänderten Verdichtungsverhältnis hat der Super-Motor auch eine neue Einspritzgruppe, die von der ebenfalls neuen Fuel Optimization Unit mit Treibstoff versorgt wird. Das direkt an den Tank angeflanschte Bauteil steigert die Leistung und nutzt den Kraftstoff im Tank besser. Die ungenutzte Restmenge reduziert sich auf praktisch null und selbst mit fast leerem Tank ist in steilen Passagen die Treibstoffzufuhr gesichert. „Scanias sind bekanntermaßen sparsam. Mit vielen Verbesserungen im Detail konnte die Effizienz jedoch nochmals deutlich gesteigert werden. Die 8 % Kraftstoffersparnis, die wir kommunizieren, erfüllt der Super-Motor garantiert. In vielen Betriebszuständen liegt die Einsparung gegenüber dem älteren Motor noch höher.“

 

Die Übersetzung macht den Unterschied

Ebenfalls zur Effizienzsteigerung des Super-Antriebsstrangs tragen die neuen Opticruise Getriebe bei: das G25 CM, das bis zu 2.500 Nm managt, und das G33 CM, das die 2.800 Nm des Super 560 möglichst nutzbringend einsetzt. Die Getriebe arbeiten mit 14 Vorwärtsgängen. Es beginnt mit einem besonders feinfühligen und drehmomentstarken Crawler-Gang, dann folgen zwölf normale Fahrstufen und ein Overdrive-Gang, der automatisch eingelegt wird, wenn wenig Last anliegt. „Der Overdrive reduziert die Drehzahl nochmals um ca. 300 U/min. In der Praxis rollt das Fahrzeug dann mit nur 800 bis 900 U/min über die Landstraße und brummelt leise wie ein Schiffsdiesel – das spart Sprit satt“, sagt Seckler. Außerdem bietet Scania nun neun unterschiedliche Hinterachsübersetzungen an, was es erlaubt, den Antriebsstrang auf den Einsatzzweck maßzuschneidern.

Fortschritte auch beim Thema Rückwärtsfahren: Die neuen Getriebe können optional mit acht statt mit vier Rückwärtsgängen bestellt werden. Dann rennt der Scania Heck voraus bis zu 52 km/h schnell. „Das klingt im ersten Moment vielleicht nach einem netten Gag fürs Stammtischgespräch, macht aber absolut Sinn. Wenn z. B. beim Tunnelbau oder beim Beschicken von Fertigern kilometerlange Strecken rückwärts gefahren werden müssen, bedeutet es einen erheblichen Unterschied, ob der Lkw mit Vollgas 10 km/h schafft oder mit niedriger Drehzahl 25–30 km/h läuft“, so Seckler.

 

Elektrisch in die Zukunft

Alle Super-Motoren und auch der Scania-V8 sind für HVO-Kraftstoffe geeignet und ebenso zugelassen für Biodiesel und E-Fuels, was die CO2-Bilanz des Dieselmotors drastisch verbessert. Auch die Gasmotoren entwickelt Scania weiter und stellt dieses Jahr neue Varianten vor, die mit Biogas (CBG & LBG) betrieben werden können.

Neben der Weiterentwicklung der Verbrennungsmotoren legt Scania einen besonderen Fokus auf die Elektrifizierung. „Das Ziel ist eine ganzheitliche Lösung. Auf der einen Seite haben wir die sehr effizienten Super-Motoren, die mit 8 % weniger Verbrauch zur CO2-Reduktion beitragen, und auf der anderen Seite forcieren wir die Markteinführung von batterieelektrischen Fahrzeugen. Scania kann bereits heute auch im Baubereich so gut wie alle Anwendungen mit einem E-Antrieb abdecken. Auch vollhybride und plug-in-hybride Antriebslösungen sind bei Kunden erfolgreich im Einsatz“, so Seckler.

Die Strategie von Scania sieht vor, jedes Jahr ein weiteres Fahrzeug mit batterieelektrischem Antrieb auf den Markt zu bringen. Für Ende 2023 ist eine E-Sattelzugmaschine für den Fernverkehr geplant. Bereits im Kundeneinsatz erprobt sind beispielsweise batterieelektrische Absetzkipper, kommunale Dreiseitenkipper, Kranfahrzeuge und Müllfahrzeuge. „Scania operiert hier auf Augenhöhe mit dem Wettbewerb und bietet dem Kunden auch Unterstützung bei der Planung seiner Lade-infrastruktur für die E-Fahrzeuge“, sagt Seckler.

 

Ein XT darf auch mal anecken

Das Pressefahrzeug ist ein XT, also ausgestattet mit Scanias kerniger Offroad-Optik und konstruktiven Merkmalen, die den Lkw im Baustellenalltag robuster und praktischer machen. Dazu zählt die vorgezogene Stahlstoßstange, die Rempler beim Rangieren meist unbeschadet übersteht und nicht gleich splittert wie herkömmliche Kunststoff-Verkleidungen. Gitter schützen die Scheinwerfer, ein Unterfahrschutz an der Front die sensible Technik und die Spiegelgehäuse sind mit schlagzähem Laminat verstärkt. Praktisch ist die problemlos zugängliche vordere Abschleppvorrichtung, die auf 40 t Anhängelast ausgelegt ist. „Auch ein 6×4 fährt sich mal fest – dann klappe ich beim XT einfach das Nummernschild hoch und kann mich rausziehen lassen, während man bei anderen Fahrerhäusern erst den Abschlepphaken suchen und einschrauben muss“, berichtet Seckler aus Erfahrung.

 

Rundum ready ab Werk

Aufwand reduzieren und den Alltag vereinfachen – darauf zielt auch Scanias Ready Built-Konzept ab. Kunden können Scania-Kipper ab Werk mit Meiller-, Schmitz- oder – neu – mit Palfinger-Aufbauten bestellen. „Der große Vorteil des Einrechnungsgeschäfts liegt für die Kunden darin, nur einen Ansprechpartner zu haben beim Kauf und auch bei Servicearbeiten am Fahrzeug“, so Seckler. Beim Reizthema Lieferfristen kann der Press Test Officer Entwarnung geben: „2022 war sehr herausfordernd für Scania, auch wenn wir mit dem Ergebnis zufrieden sind. Schwierig waren zum Beispiel die langen Lieferzeiten für unsere Fahrzeuge. Aber da sind wir auf gutem Weg und streben für dieses Jahr wieder normale Lieferfristen an. Wir blicken optimistisch in die Zukunft. Vor allem der Bereich batterieelektrische Antriebe eröffnet Scania ein weites Feld für Innovation und Wachstum.“

 

Text- und Bildmaterial: David Kern und Peter Hebbeker

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