Westtech // Moderne Produktion und neue Produkte: Westtech wächst
Werner Steininger gründete sein Unternehmen 2005 auf dem eigenhändigen Entwurf eines Produkts, das genau den Marktnerv traf. Die Woodcracker Holzspaltzange entwickelte sich zum Spross einer weit verzweigten Produktfamilie, die über Kontinente hinweg Wurzeln schlägt. Mit dem Erfolg und den Stückzahlen steigen auch die Ansprüche an die Fertigung und Logistik. Eine neu gebaute Montagehalle soll das Wachstum weiter beschleunigen. Über seine Pläne sprachen wir mit dem Westtech-Geschäftsführer.
Neubau klingt nach Wachstum. Wie entwickelt sich Westtech?
Werner Steininger: Derzeit hat Westtech sechs Produktgruppen im Angebot und 45 Serienprodukte. Die jetzigen Produkte werden laufend verbessert und der Preis-Nutzen optimiert. Auch das Sortiment wird immer mehr erweitert und ausgebaut. Wie man anhand des neuen Woodcracker C650 sieht, wird es immer wieder Schritte nach oben geben mit neuen Maschinen.
Der Anteil an Eigenfertigung ist schon immer sehr hoch bei Westtech. Um dies weiter zu garantieren, ist Wachstum stetig nötig und auch wichtig. Es werden auch zukünftig viele neue Produkte auf den Markt kommen, diese wollen entwickelt und gebaut werden. Die neue Montagehalle hat 3.700 m² und ist seit 2022 in Betrieb. Dort werden an 16 modernen Montageplätzen die Maschinen genau nach Plan aus den Einzelkomponenten zusammengebaut. Die Arbeitsplätze sind so ergonomisch wie möglich gestaltet. Alle Hubtische sind höhenverstellbar und die Arbeitsplätze sind mit einem Kran ausgestattet, um schweres Heben zu vermeiden. Auf dem Dach der neuen Montagehalle wurde eine Photovoltaikanlage installiert mit 250 kWp. Ebenfalls 2022 haben wir ein Biomasseheizwerk mit Mikrofernwärmenetz gebaut, um die gesamte Firma mit Wärme aus Hackschnitzeln zu versorgen und so Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu garantieren.
In der neuen Halle steht auch ein Hochregallager für Zukaufsteile mit ca. 1.200 Stellplätzen. Mit diesem ‚Speicherplatz‘ wirken wir möglichen Lieferengpässen so gut es geht entgegen. Nicht selbst in der Hand haben wir das hohe Zinsniveau, das gegenwärtig die Kunden verunsichert. Das ‚hitzige Kaufen‘, wie wir es beispielsweise 2020 kennengelernt haben, findet nicht mehr statt. Wir sind daher zurück auf dem Stand normaler Umsatzverhältnisse wie 2019. Mit der Normalisierung des Zinsniveaus wird jedoch auch das Kaufverhalten wieder normal werden.
Die hohen Kosten belasten die Unternehmen. Aus Ihrer Sicht lohnt es sich gerade jetzt, in einen Woodcracker zu investieren – warum?
Werner Steininger: Die manuellen Baumfällungen werden immer schwieriger durch sehr hohe Kosten, sehr hohes Sicherheitsrisiko für die Mitarbeiter und durch viele kranke Bäume. Um genau dem entgegenzuwirken, bietet Westtech verschiedene Produkte in den unterschiedlichen Segmenten an, um die Effizienz zu steigern und die Sicherheit bei der Arbeit zu erhöhen. Mit einem Fällgreifer, dem Woodcracker C, können Bäume geerntet werden und zwar bis zu einem Durchmesser von 70 cm. Angebaut an einem Bagger, braucht man nun statt mehrerer Mitarbeiter nur einen Baggerfahrer, der in Windeseile Bäume erntet. Mit dem optionalen Sammler geht das im schwachen Material sogar noch schneller, da nun strauchiges Material in einem Arbeitsgang zusammengefasst wird.
Die Greifersäge Woodcracker CS750 smart wurde eigens für Sicherheitsbaumfällungen entwickelt. Sie wird dort eingesetzt, wo die Sicherheit der Mitarbeiter und der Umgebung an oberster Stelle stehen. Angebaut an einem Roto-Telelader wird nur sehr wenig Platz benötigt für die Abstützung, daher kann in engstem Raum gearbeitet werden. Durch den starken Greifer der Greifersäge wird das Schnittgut sicher im Griff gehalten während der Arbeit. Auch mit dieser Maschine wird Arbeitskraft gespart, da es weniger Mitarbeiter vor Ort benötigt für die Arbeit. Generell gilt: In einen Woodcracker zu investieren lohnt sich immer. Die steigende Effizienz, die erhöhte Sicherheit und noch vieles mehr sprechen dafür.
Eingangs haben Sie den Woodcracker C650 erwähnt, den bis dato größten Fällgreifer von Westtech. Was kann der Neue?
Werner Steininger: Der Woodcracker C650 präsentiert sich mit noch nie dagewesenen Dimensionen, wie dem sehr hohen Schneiddurchmesser von 70 cm und 3 t Eigengewicht. Schon damit sticht diese Maschine aus der Masse heraus. Schiere Größe ist bei diesem Maschinenmetier aber nicht allein entscheidend. Diese Art von Fällgreifern ist z. B. für Verkehrssicherungen konstruiert, daher spielt auch der Greifer eine wichtige Rolle. Dementsprechend wurde dieser ebenfalls weiterentwickelt und die Greiferkraft deutlich erhöht. Das Schnittgut kann während des Schnittvorganges sicher im Griff behalten werden, was auch die Sicherheit für die Arbeiter erhöht.
Neben der Leistung genießt die Robustheit der Maschinen bei Westtech immer eine der höchsten Prioritäten in der Entwicklung. Aufgrund der Möglichkeit, Bäume mit einem Durchmesser bis zu 70 cm zu schneiden, muss auch der Rest der Maschine auf das Gewicht des Schnittgutes ausgelegt sein. Der Woodcracker C650 wird wie alle unsere Fällgreifer aus robustem und verschleißfestem Hardox-Stahl gefertigt. Sehr hochwertige und starke Bolzenlagerungen wurden verbaut, um die Robustheit noch weiter zu erhöhen. Der Körper wird KTL-grundiert, was einen guten Korrosionsschutz gewährleistet bis in alle Hohlräume. Auf diese Grundierung wird eine Pulverdeckbeschichtung eingebrannt, die optimal für den Außeneinsatz geeignet ist.
Wie geht es weiter mit Westtech?
Werner Steininger: Wir arbeiten gerade intensiv daran, den Markt in den USA weiter auszubauen und dort mehr Umsatz zu machen. In den USA stehen die Baumfäller vor denselben Herausforderungen wie in der EU. Daher wollen wir dort verstärkt Fuß fassen und auch unsere innovativen Maschinen anbieten. Und selbstverständlich werden wir weiterhin das Beste für unsere Kunden geben und hochwertige Qualität bauen.
Text: Dieter Arl und Peter Hebbeker
Bildmaterial: Westtech
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