Coreum // BAM 2024: Innovation trifft Nachhaltigkeit im Bauwesen

Ende Februar fand die dritte Auflage der Bits and Machines (BAM) in Stockstadt am Rhein statt. Auch dieses Mal diente die Konferenz, initiiert von der Coreum GmbH, als Treffpunkt für zukunftsorientierte Fachleute aus der Bau-, Baumaschinen- und Recyclingbranche. Mit den Kernthemen Vernetzung, Mensch und Nachhaltigkeit bot die BAM 2024 fundierte Einblicke in aktuelle und zukünftige Herausforderungen dieser Sektoren.

In einer Atmosphäre, die zum Austausch und zur Vernetzung einlud, versammelten sich mehr als 200 Teilnehmende, um sich über fortschrittliche Lösungsansätze und innovative Technologien auszutauschen.
 

Arbeitswelten und Diversität im Wandel

Die Bits and Machines 2024 stellte unter anderem das Thema Mensch in den Fokus, wobei eine Reihe von Vorträgen die Gestaltung zukunftsfähiger Arbeitswelten, innovative Führungsstile und die Bedeutung der Diversität in technischen Berufen beleuchteten. Raphael Gielgen von Vitra leitete den ersten Veranstaltungstag mit seiner visionären Sicht auf ein neues Zeitalter ein, das gängige Vorstellungen unserer Arbeitslandschaft herausfordert und somit die Diskussion über adaptive Arbeitsplatzgestaltungen anregte. Barbara Hagedorn thematisierte die Diversität in der Baubranche mit der Vorstellung der „Frau am Bau“-Initiative ihrer Unternehmensgruppe. Ihr Engagement für den Abbau von Geschlechterstereotypen und die Förderung von Frauen in technischen Berufen war nicht nur motivierend, sondern forderte auch dazu auf, den Fachkräftemangel aktiv anzugehen. Matthias Herzberg von Best Patterns teilte Einsichten zu den häufigsten Führungsfehlern und deren Vermeidung. Seine Ausführungen zu einer bewussten Führungskultur, die psychologische Sicherheit und ein positives Arbeitsklima schafft, boten den Teilnehmern wertvolle Anregungen.
Daniel Zäck von der Debeka-Versicherungsgruppe führte die Diskussion mit seiner Präsentation zur „Talentreise“ weiter, in der er innovative Konzepte zur Identifizierung, Entwicklung und Bindung von Top-Talenten in Unternehmen vorstellte. Seine Ansätze zur Begegnung des Fachkräftemangels und zur Förderung interner Talente reflektierten die Bedeutung der menschlichen Ressource in einer sich wandelnden Arbeitswelt. Den thematischen Bogen zum Thema Mensch schloss der Zukunftsforscher, Speaker und Geschäftsführer von 2b AHEAD Sven Gabor Janszky. Er erörterte, wie Digitalisierung und Automatisierung unser Leben verbessern können, vorausgesetzt, wir adaptieren die neuen Technologien in einer Weise, die den Menschen in den Mittelpunkt stellt.
 

Nachhaltige Lösungen in Bau und Recycling

Die Konferenz beleuchtete als zweites Schwerpunktthema nachhaltige Ansätze und Lösungen, die zeigen, wie die Bau- und Recyclingbranche auf die drängenden Herausforderungen des Klimawandels und der Ressourcenknappheit reagieren kann. In diesem Kontext präsentierte Rebecca Gohlke das Schwammstadt-Prinzip. Es dient als innovative Methode, urbane Räume resilienter gegenüber dem Klimawandel zu gestalten, indem natürliche Wasserkreisläufe reaktiviert werden. Bernhard von Ehren betonte die Bedeutung urbaner Begrünung und die Rolle von Klimabäumen, welche sowohl ästhetische als auch funktionale Aspekte in die Stadtgestaltung einbringen, um die Lebensqualität in Städten zu erhöhen. Innovative Materialforschung wurde durch Frank Albrecht von B2Square repräsentiert, der ein umweltfreundliches Bitumen vorstellte, welches ihm zufolge die CO2-Emissionen in der Baustoffproduktion reduzieren kann. Und Luis Schaub rundete den Nachhaltigkeitsbereich ab, indem er Beton als potenziellen CO2-Speicher präsentierte und somit einen Einblick in die Möglichkeiten der Treibhausgasreduktion in der Baubranche gab.
 

Vernetzung als Zukunftstreiber

Auch das Thema Vernetzung erhielt besondere Aufmerksamkeit mit einem Fokus auf die Bedeutung digitaler Innovationen für die Bau- und Recyclingbranche. Christoph Bertsch zeigte auf, wie Camm Solutions durch innovative Materialkreisläufe nicht nur Ressourcen schont, sondern auch neue Geschäftsmodelle ermöglicht. Camm Solutions (by Bertsch Industries) ist eine Greentech-Plattform, die die vollständig nachhaltige und kommerziell nutzbare Materiallösung „camm“ entwickelt, um die globale (Mikro-) Plastikverschmutzung zu bekämpfen.
Dominik Steuer vom KIT Karlsruhe erläuterte die Rolle der KI als Baumeister der Zukunft. Seine Ausführungen zu den Einsatzmöglichkeiten von KI in der Mustererkennung, Visualisierung und Kundenkommunikation zeigten das Potenzial dieser Technologien, die Branche grundlegend zu verändern. Dr. Martin Nicklis stellte die Ergebnisse einer PwC-Studie vor, welche die Auswirkungen aktueller  Ereignisse auf die Stimmung in der Bauindustrie untersucht und ihren Fortschritt bei den zentralen Zukunftsthemen Nachhaltigkeit und Digitalisierung misst. Die Studie zeigt, dass die Bauindustrie vor einem komplexen Geflecht aus Herausforderungen steht. Um diese erfolgreich zu bewältigen, spielen die Aspekte Digitalisierung und Nachhaltigkeit eine zentrale Rolle. Harald Saeger und Thorsten Klaus von Navvis demonstrierten live, wie einfach Anwender mithilfe ihrer schultergestützten Vermessung 3D-Daten und hochauflösende Panoramabilder erzeugen können. Digitale Zwillinge und präzise Vermessungen können die Effizienz von Planungs- und Bauprozessen ihrer Ansicht nach erheblich steigern. Michael Zschiesche rundete das Thema Vernetzung ab, indem er die Potenziale von KI für den Mittelstand beleuchtete. Seine Darstellung praktischer Anwendungsfälle verdeutlichte, wie KI-Technologien Unternehmen jeder Größe unterstützen können, effizienter zu arbeiten und neue Wertschöpfungsmöglichkeiten zu erschließen.
 

VDBUM-Förderpreis

Zum krönenden Abschluss der BAM stellten die Gewinner des VDBUM-Förderpreises 2024 ihre Lösungen vor. Darunter Putzmeister, PST Spezialtiefbau Süd und die Excav UG/Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Der Branchenverband VDBUM vergab den renommierten Preis am 31. Januar im Rahmen seines 52. Großseminars zum elften Mal. Wir berichteten darüber in der März-Ausgabe des Treffpunkt.Bau.
 

Die Zukunft entsteht heute

Die BAM 2024 führte den Teilnehmerinnen und Teilnehmern an zwei Veranstaltungstagen also vor Augen, wie die Verknüpfung von technologischer Innovation, Nachhaltigkeit und menschzentrierten Ansätzen die Entwicklung in der Bau-, Baumaschinen- und Recyclingbranche jetzt schon vorantreibt und zukünftig weiter vorantreiben wird. Die Beiträge der Speakerinnen und Speaker boten darüber hinaus tiefe Einblicke in potenzielle Herausforderungen und eröffneten gleichzeitig Perspektiven für zukünftige Handlungsmöglichkeiten. Wer nun auf den Geschmack gekommen ist, kann nächstes Jahr ebenfalls teilnehmen: die nächste Bits and Machines findet vom 12. bis zum 13. März 2025 im Coreum statt.

 

 

Text: Gloria Schaffarczyk
Bildmaterial: Treffpunkt.Bau; Coreum GmbH
 

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