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Fachtagung Abbruch – Überaus gelungenes Jubiläum
Berlin. Eröffnet wurde die 25. Fachtagung Abbruch Mitte Februar von Andreas Pocha, Geschäftsführer des Deutschen Abbruchverbands. Mit mehr als 1.000 Teilnehmern, 116 Ausstellern und einer Erweiterung der Netto-Ausstellungsfläche um 30 % hat Deutschlands wichtigstes Abbruch-Event sich erneut vergrößert. Erstmalig fanden Fachtagung und Dialogabend am selben Ort statt und die Fachausstellung blieb bis zum Ende der Veranstaltung geöffnet. Als Redner und Gäste begrüßte Pocha unter anderem den CDU-Politiker und früheren Bundestagsabgeordneten Wolfgang Bosbach, den Präsidenten des Europäischen Abbruchverbands (EDA) Francisco Cobo, den Geschäftsführer des Europäischen Abbruchverbands Jose Blanco sowie den Geschäftsführer des Amerikanischen Abbruchverbands (NDA) Jeff Lambert.
„In den 25 Auflagen der Fachtagung Abbruch hat es rund 12.300 Teilnehmer, 1.370 Aussteller und 478 Vorträge gegeben“, so Pocha. „Wären in diesen 25 Jahren jedes Jahr andere Teilnehmer gekommen, so hätte man behaupten können, die gesamte Abbruchbranche einmal hier gehabt zu haben – so ist es aber nicht. Die Fachtagung Tagung zeichnet sich besonders durch eine hohe Zahl von langjährig treuen Stammgästen aus.“
Die Anfänge der Fachtagung Abbruch
Ein Grund dafür könnte im persönlichen Engagement des ehemaligen Gründers und bis zur 16. Ausgabe auch Veranstalters der Fachtagung Abbruch liegen: Dr. Dietrich Korth stellte Anfang der 1990er Jahre fest, dass nach der politischen Wende insbesondere die ostdeutschen Abbruchfirmen etwas Unterstützung bei den nun geltenden Spiel- und Marktregeln sowie den überwiegend technischen Normen des Westens gebrauchen könnten. Dieses ursprüngliche Ziel der Tagung wurde bereits nach zwei Jahren erreicht. Durch die hohe Qualität der Vorträge und die Vielzahl der dort gebotenen Informationen sprach sich die Tagung auch schnell im Westen herum und erhielt mit den Jahren immer mehr Zulauf aus den alten Bundesländern. Schone lange spielen bei dieser Tagung die früheren Unterschiede West-Ost keine Rolle mehr. Die von Jahr zu Jahr wachsende Teilnehmerzahl (mittlerweile auch aus dem Ausland) lockte immer mehr Aussteller nach Berlin und diese trieb wiederum die Zahl der Tagungsteilnehmer nach oben. 2011 übernahm der DA die Tagung schließlich von Dr. Korth und baute sie zur heutigen Größe und Machart aus. „Ohne die Vorarbeit von Herrn Dr. Korth in den ersten sechzehn Ausgaben der Fachtagung wäre uns das heute Erreichte so aber nicht möglich gewesen“, so Pocha.
DA-Innovationspreis
Nach der erfolgreichen Premiere im letzten Jahr hat der Deutsche Abbruchverband auch in diesem Jahr seinen DA-Innovationspreis ausgelobt. Daran beteiligen konnten sich Studenten mit ihren Bachelor- oder Masterarbeiten die sich mit den Bereichen Abbruch, Baustoffrecycling und Schadstoffsanierung beschäftigen. Prämiert wurden diejenigen Arbeiten, die Praktikern innovative und branchenrelevante Kenntnisse verschaffen. Eine Expertenjury aus Kreisen des DA hat die Arbeiten bewertet und die ersten drei Plätze prämiert. Den dritten Preis hat Steffen Zimmermann gewonnen mit seiner Masterarbeit im Studiengang Bauingenieurwesen an der Hochschule Biberach an der Riß mit dem Titel „Rückbau einer 52 m hohen und kontaminierten Speicheranlage innerhalb eines Chemiebetriebs“. Der zweite Preis ging an Julian Schmidt mit seiner Masterarbeit im Studiengang Bauingenieurwesen an der TU München mit dem Titel „Recycling- und Verwendungskonzept für mineralische Restmassen auf dem Gelände der ehemaligen Bayernkaserne“. Der erste Preis ging schließlich an Niklas Bernhart mit seiner Masterarbeit im Studiengang Bauingenieurwesen am Karlsruher Institut für Technologie mit dem Titel „Versuchsplanung, -durchführung und -auswertung zum Abtrag von Dämmstoffen mittels spanender Bürste“.
Worauf es jetzt ankommt
„Fällt es uns auf, wenn wir etwas Besonderes erleben?“Mit dieser zentralen Frage eröffnete Wolfgang Bosbach seine Keynote, die unter dem Titel „Worauf es jetzt ankommt“ stand. Damit spielte er auf die gute wirtschaftliche Situation in Deutschland an. Würde man Bilanz ziehen, fiele einem auf, dass Deutschland in den letzten 69 Jahren 63 Jahre lang Konjunktur hatte und nur sechs Jahre Rezession. Es sei nicht selbstverständlich, dass man im Herzen Europas ein so hohes Maß politischer und gesellschaftlicher Stabilität hat. Bosbach zufolge befinde die Menschheit sich derzeit aber in einem Übergang von der Industrie- zur Wissensgesellschaft. Das zeige allein der Wert der fünf teuersten Unternehmen der Welt, von denen vier nichts mehr produzieren. „Wir sind kein Niedriglohnland, wir können auch nie ein Niedriglohnland werden. Aber wenn wir teurer sind als andere, müssen wir besser und schneller sein als andere. Und in einer globalisierten Welt trägt nicht der Große den Kleinen, sondern der Schnelle schlägt den Langsamen. Das ist die Herausforderung, vor der wir stehen“, so Bosbach. Mit diesen Worten läutete er die Fachvorträge ein.
Text und Bilder: Franz Nieberle & Gloria Schaffarczyk
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