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Morbark auf Demotour
Holzabfälle in Windeseile in wertvollen Rohstoff wandeln lautet die Mission des Morbark 3400XT, der uns mit der unbändigen Kraft von 760 Pferdestärken seine Leistung demonstrierte. Beschickt von einem 20-t-Umschlagbagger fraß sich der 33-t-Koloss in minutenschnelle durch Holzberge, die zuvor einen Dachstuhl, eine Scheune oder eine Baumgruppe samt Wurzelstöcken darstellten. Die Präsentation in der letzten Juniwoche war Teil einer großangelegten Demotour durch Deutschland, die in der Ausstellung der Morbark-Maschinen auf der Recycling Aktiv vom 5. – 7. September 2019 in Karlsruhe gipfelt.
Generalimporteur der nordamerikanischen Morbark-Maschinen für Zentraleuropa ist Stoevelaar Recycling BV aus den Niederlanden. Morbark ist eine führende US-Marke im Bereich Holzrecycling und fertigt eine breite Palette an Schreddern, Hackern, Mulchern und Anbaugeräten wie beispielsweise Wurzelstockfräsen. Das Angebot reicht vom leichten, per Pkw zu ziehenden 1-t-Häcksler für Galabauer bis hin zum 50-t-Super-Schredder, kettenmobil und mit 1.200 PS Caterpillar-Motor so stark wie ein Panzer. Auch der in Aktion vorgestellte Morbark 3400 entwickelt eine ehrfurchtgebietende Leistung, bleibt aber mit einem Gesamtgewicht von maximal 33 t straßentauglich, je nach Version entweder auf dem Tieflader, auf eigener Achse oder mittels eines 3-Achs-Dollys.
Dreimal 3400
Morbark 3400X, 3400XT (Tracks) und 3400E heißen die drei verschiedenen Ausstattungsstufen. Die Unterschiede konzentrieren sich auf das Fahrwerk. Der X rollt hochmobil auf seinen eigenen 2 Achsen und wird vom Lkw einfach als Auflieger gezogen. Der XT (das Vorführmodell) kommt auf dem Tieflader zu seinem Einsatzort, wo er sich aus eigener Kraft per Kettenantrieb fortbewegt. Am universellsten ist der XT-Dolly, der flink auf der Straße unterwegs ist und unwegsames Gelände mit seinem Kettenfahrwerk meistert.
Masse und Klasse
Der Morbark 3400 ist ein Horizontal-Schnellläufer mit feststehenden Werkzeugen. Verschiedene Messerarten qualifizieren ihn für unterschiedliche Einsätze in den Bereichen Altholz, Grünschnitt und Biomasse. Er verfügt über einen 150 cm breiten Rotor mit ca. 90 cm Durchmesser an den Werkzeugspitzen. Bei einer Arbeitsdrehzahl von 900 U/min erreicht die Umfangsgeschwindigkeit des Rotors 80 m/s. Die Durchsatzleistung im Altholz beträgt bis zu 120 t/h, bei Grünabfall verarbeitet der Morbark 3400 bis zu 250 m³/h und stellt sich damit laut Hersteller hinsichtlich der Durchsatzmenge an die Spitze seiner Klasse. Voraussetzung für diese hohe Leistung und die zugleich herausragende Qualität des Endkorns ist ein Siebsegment mit großem Umschlingungswinkel des Rotors von über 180°. Die drei Siebsegmente bestimmen die Endkorngröße. Im Altholz ermöglicht der Morbark 3400 den Einsatz eines engen Siebes, um mit einem Durchgang sofort ein sauberes, verwertbares Endprodukt mit 80 bis 100 mm Spanlänge zu erhalten. Auch Mischholz mit Eisenanteilen stellt kein Problem dar. Der von unten nach oben drehende Rotor holt das Material an die obere Schlagleiste. Sollte ein massiveres Eisenteil enthalten sein, melden feine Vibrationssensoren den Störstoff. Zusätzliche Sicherheit gewährt eine spezielle Kupplung, die als Torquelimiter fungiert und den Kraftschluss bei extremen Störstoffen öffnet. Der Kraftschluss kann anschließend einfach und schnell wiederhergestellt werden. Diese Sicherheitseinrichtung verhindert zuverlässig kostspielige Schäden an der Maschine. Eine weitere Besonderheit der Morbark-Maschinen ist, dass sandhaltiges Material – noch bevor es in den Rotor gelangt – ausgeschleust werden kann. Die Abwurfhöhe des Austragsbands beträgt ca. 4,8 m. Am Ende ist eine Magnetkopfrolle verbaut, die die freigelegten Metall-anteile absondert.
Der äußerst robuste Morbark 3400 mit dem Extraplus an Leistung ist ausgelegt für Unternehmen mit hoher Durchsatzleistung von 50.000 t und mehr pro Jahr. Für kleinere Mengen ab 20.000 t/Jahr konzipiert ist der neue Morbark 3000, den der Hersteller für den Herbst 2019 ankündigt. Die Maschine baut auf einem praktischen 3-Achs-Fahrgestell auf, wiegt ca. 23 t und wird von einem 520 PS starken Motor angetrieben.
Text: Franz Nieberle & Peter Hebbeker
Bilder: Treffpunkt.Bau
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