Stihl – Akkugeräte werden immer beliebter

Waiblingen. Einen Umsatz von 2,8 Milliarden Euro erwirtschaftete die Stihl-Gruppe von Januar bis August 2019. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entspricht das einem Wachstum von 6,1 Prozent. Dieses Ergebnis teilte kürzlich Stihl-Vorstandsvorsitzender Dr. Bertram Kandziora auf der traditionellen Herbstpressekonferenz am Stammsitz des Unternehmens in Waiblingen mit.

„Das Plus ist vor allem zurückzuführen auf eine stärkere Nachfrage nach höherpreisigen Produkten. Der Gesamtabsatz hat sich weniger dynamisch entwickelt“, sagte Kandziora. Er verwies darauf, dass der Absatz von Akku-Geräten in dem Berichtszeitraum zweistellig gesteigert werden konnte. Dagegen sei der Absatz von Benzinprodukten leicht zurückgegangen. Bei Stihl haben inzwischen schon etwa 15 Prozent aller verkauften Geräte einen Akku. Dennoch wird es auch in Zukunft Geräte mit Benzinantrieb geben, wenn eine hohe Leistung benötigt wird, machte Kandziora klar: „Wir lassen bei der Entwicklung von Benzin-Geräten keinen Millimeter nach und geben gleichzeitig Gas bei Akku-Produkten.“ So haben im vergangenen Jahr ungünstige Witterungsbedingungen in einigen Schlüsselregionen mit starker Hitze und wenig Regen sowie die schwierigen weltwirtschaftlichen Rahmenbedingungen und Handelshemmnisse das Geschäft gebremst. Deshalb seien die Lager vieler Fachhändler aus dem Vorjahr noch gut gefüllt gewesen. „Entsprechend fielen die Bestellungen in diesem Jahr eher verhalten aus“, so der Vorstandsvorsitzende.

 

Weltweiter Absatz leicht im Plus

Ein leichtes Plus in der ersten Hälfte des Jahres erzielte Stihl beim weltweiten Absatz. Kandziora: „Die schwächelnde Weltkonjunktur, zunehmende Handelsschranken und nach wie vor unklare Brexit-Regelungen sind nicht gerade förderlich für unser Geschäft. Es gibt jedoch Unterschiede in den einzelnen Märkten.“ West- und Osteuropa mit Ausnahme Russlands hätten sich positiv entwickelt. Insbesondere der Absatz der Akku-Produkte, aber auch die Benzin-Geräte seien dafür verantwortlich. Der nordamerikanische Markt liege beim Absatz leicht über Vorjahresniveau. Ein Wachstumsmarkt mit langfristiger Perspektive sei Afrika – allerdings derzeit noch auf sehr niedrigem Niveau. In Lateinamerika werde das Unternehmen die Vertriebsaktivitäten weiter verstärken. 2020 plane Stihl eine eigene Vertriebsgesellschaft in Peru zu eröffnen.

 

Deutscher Markt blieb stabil

Trotz Auswirkungen der Trockenheit habe Stihl in den ersten acht Monaten dieses Jahres auf dem deutschen Markt einen Umsatz über Vorjahresniveau erzielt. „Erfreulich ist das Absatzwachstum bei Akku-Geräten und Benzin-Motorsägen. Auch bei den Stihl iMOW Mährobotern und den Hochdruckreinigern konnte der Absatz gesteigert werden. Wir sind für den Herbst zuversichtlich, bei günstiger Witterung und mit attraktiven Kampagnen weiter zu wachsen“, erklärte Kandziora. Der deutsche Markt werde von der Stihl-Vertriebsgesellschaft im hessischen Dieburg beliefert, die im August ihr 50-jähriges Bestehen feierte. Das Unternehmen, so der Vorstandsvorsitzende, ist in den vergangenen Jahren stark gewachsen. So sei der Umsatz von Stihl-Dieburg seit der letzten Erweiterung der Logistik im Jahr 2009 um 60 Prozent gestiegen. Aufgrund des kontinuierlichen Wachstums und der steigenden Anforderungen des deutschen Marktes investiert STIHL nach eigenen Angaben mehr als 25 Millionen Euro in den Ausbau des Standortes und errichtet ein neues Logistikgebäude, das Ende 2020 in Betrieb genommen werden soll. Der Umsatz des deutschen Stammhauses, der Andreas Stihl AG & Co. KG, ist um zwei Prozent gestiegen auf 816 Millionen Euro, informierte der Vorstandsvorsitzende. Im Hinblick auf geschäftliche Perspektiven resümierte Dr. Kandziora: „In unserer strategischen Planung gehen wir langfristig von weiterem Wachstum aus. Aufgrund zunehmenden Wettbewerbs, schwächelnder Weltkonjunktur und weltweiter Handelskonflikte sind wir insbesondere kurzfristig nur verhalten optimistisch.“

 

Onlinegeschäft wird ausgebaut

Digitale Transformation, zunehmende Bedeutung von Akku-Produkten und neue Kundenanforderungen beim Onlinehandel seien aktuell für viele Unternehmen relevant. Auch die Branche motorbetriebener Garten- und Forstgeräte befinde sich derzeit im Umbruch. Kandziora: „Wir haben uns auf die Transformation mit hohen Investitionen in die Aus- und Weiterbildung unserer Mitarbeiter sowie in Akku-Technologie, Elektronik und Robotik vorbereitet. Diese Strategie werden wir weiter vorantreiben und optimieren.“ Außerdem habe Stihl verschiedene Maßnahmen in der Vertriebs- und Produktpolitik geplant. Beispielsweise werde das Unternehmen seinen Kunden im Frühjahr nächsten Jahres auf der Website www.stihl.de einen komfortablen Onlineshop zur Bestellung von Produkten im deutschen Markt anbieten. Der Fachhandel bleibe persönlicher Ansprechpartner des Kunden und biete auch weiterhin Beratung, Einweisung und Service. „Darüber hinaus werden wir unsere Produkte, Prozesse und Service weiter optimieren, um uns für die Herausforderungen durch veränderte Rahmenbedingungen zu wappnen“, kündigte der Vorstandsvorsitzende an.

 

Produktneuheiten vorgestellt

Anlässlich der internationalen Pressekonferenz wurden zahlreiche Produktneuheiten im Einsatz vorgestellt. Dazu gehörten die MSA 220 C-B, die leistungsstärkste Motorsäge im Akku- Sortiment, laut Hersteller ab sofort lieferbar. Sie sorgt mit ihrer hohen Kettengeschwindigkeit für rasche Arbeitsfortschritte und ist besonders geeignet für die Gehölzpflege, das Bauen mit Holz sowie das Fällen und Aufarbeiten von Schwachholz, hieß es bei der Vorstellung. Vorgestellt wurde außerdem die dritte Generation der MSA 261 C-M. Sie biete laut Stihl 20 Prozent mehr Schnittleistung bei reduziertem Gewicht. Anfang des kommenden Jahres soll sie auf den Markt kommen. Weiterhin wurde eine Reihe von Geräten speziell für den Garten und Landschaftsbereich präsentiert. Dazu zählen Stihl-Produkte wie der Profi-Rasenmäher RM 765 V, der Stihl Unkrautentferner RG, der Mähroboter iMOW oder der Gehölzschneider GTA 26.

 

 

Text: Rainer Oschütz

Bilder: Rainer Oschütz, Stihl

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