Iveco – Taff, taffer, T-WAY

Der eine ist extrem robust, der andere unglaublich vielseitig: Gemeint sind damit der Ende April 2021 gelaunchte Iveco T-WAY sowie der seit 2017 erhältliche Iveco X-WAY. Beide Fahrzeuge durfte Manfred Zwick, Geschäftsführer MZ Mediaverlag, auf unterschiedlichsten Pisten und in verschiedenen Konfigurationen Probe fahren: auf der Iveco Teststrecke, auf dem Gelände eines Steinbruchs, auf dem Areal eines Kies- und Splittwerks sowie auf Autobahn und Landstraßen.

Das 1975 in Turin gegründete Unternehmen Iveco entwirft, produziert und vermarktet leichte, mittelschwere und schwere Nutz-, Bau- und Sonderfahrzeuge. Das Produktprogramm besteht im Wesentlichen aus dem Kleintransporter Iveco Daily (3,5 bis 7 t), dem Eurocargo, einem Lkw im leichten bis mittleren Segment (7,5 bis 18 t), sowie der Iveco WAY-Reihe (16 t bis 44 t). Diese setzt sich aus dem Onroad-Modell Iveco S-WAY, dem Offroad-Modell Iveco T-WAY sowie dem Iveco X-WAY, einem Fahrzeug, das die Lücke zwischen On- und Offroad schließt, zusammen. Darüber hinaus zählen Produkte der Marke Iveco Astra, einem Schwerfahrzeugspezialisten für Sonderfahrzeuge, Muldenkipper und Dumper, zum Produktportfolio.

 

Präsentation vor eindrucksvoller Kulisse

Nachdem der internationale Presse-Launch des T-WAY im April 2021 Corona-bedingt noch digital stattfinden musste, lud Iveco Ende Juni dann zur Präsenzveranstaltung ein. Dort bot sich der Fachpresse die Gelegenheit, einen X-WAY sowie zwei T-WAY-Fahrzeuge selbst zu fahren. Zunächst auf dem firmeneigenen Testparcours, dann im Steinbruch. „Die Pisten waren perfekt geeignet, um Komfort, Fahrgefühl, Leistung, Vielseitigkeit und Sicherheit genau unter die Lupe zu nehmen“, so Manfred Zwick. Mitte Juli erhielt die Treffpunkt.Bau-Redaktion dann Besuch von Franz Eis, Demo Driver der Iveco Magirus AG. Im Gepäck hatte er eine X-WAY Sattelzugmaschine vom Typ AS480X48T/P ON+ mit Kögel Muldenkipper. Dadurch konnten wir das leichte Offroad-Fahrzeug im leeren sowie im beladenen Zustand testen. Mit 14 t Kies des Bauunternehmens Brutscher Kies- und Splittwerk Hafenthal im Gepäck erkundeten Franz Eis und Manfred Zwick zunächst das Allgäuer Voralpenland, bevor die Härteprobe auf dem Gelände des Kies- und Splittwerks folgte. „Der X-WAY bietet dem Fahrer in dieser Ausstattung sehr viel Komfort. Die Steuerung läuft intuitiv, die Bedienelemente sind selbsterklärend angeordnet und das Multimediapaket lässt kaum Wünsche offen. Besonders beeindruckt hat uns der zuschaltbare HI-TRACTION-Antrieb. Das hydrostatische Traktionssystem spendet den Vorderrädern bei Bedarf zusätzliche Zugkraft, was sich speziell im voll beladenen Zustand auf losem Untergrund bemerkbar macht“, so Zwick.

 

Das Multitalent

Mit dem X-WAY bietet Iveco eine Nutzfahrzeugreihe speziell für Aufgaben in der Baulogistik sowie im urbanen Einsatz. Er wurde mit Fokus auf höchstmögliche Nutzlast entwickelt, um Anwender in der Stadt und auf der Baustelle so effizient wie möglich zu unterstützen. So wiegt die Super Loader-Version des Betonmischers mit 8 × 4-Fahrgestell weniger als 8.845 kg und bietet damit dem Hersteller zufolge die höchste Nutzlast in diesem Segment. Für dieses beeindruckende Leergewicht sorgen zahlreiche intelligente Details: neu gestaltete mechanische Hinterradaufhängungen, eine neue Fahrwerkarchitektur, optimierte Querträger, der Iveco Cursor 11-Motor mit 353 kW (480 PS), die Vorderradaufhängungen mit wahlweise 1- oder 2-Blatt-Parabelfedern, die kupplungslose 800-Nm-Zapfwelle – und Optionen wie leichte Aluminiumfelgen und -Lufttanks. In Summe ergeben diese Merkmale ein robustes und extrem zuverlässiges Fahrzeug, das in der Stadt und auf der Baustelle höchste Nutzlasten bietet und gleichzeitig mit Bestwerten bei Kraftstoffeffizienz, Sicherheit und Komfort punktet. Da sich die Anforderungen an Nutzfahrzeuge gerade im Baubereich von Land zu Land und von Unternehmen zu Unternehmen stark unterscheiden, setzt der X-WAY mit seinem modularen Konzept außerdem konsequent auf Flexibilität und Individualisierbarkeit. So lässt sich jedes Fahrzeug aus der Iveco Modellpalette mit einem breiten Angebot an Funktionen, Komponenten und Spezifikationen exakt an das jeweilige Aufgabengebiet anpassen. Diese extreme Flexibilität zahlt sich aus: Vom leichten Kipper-Aufbau bis zum Betonmischer bietet der X-WAY für die unterschiedlichsten Aufgaben immer die passende Lösung.

 

Das T steht für Taff

„Durch die Einführung des T-WAY schenkt Iveco einer ruhmreichen Geschichte von Offroad-Fahrzeugen Kontinuität“, mit diesen Worten präsentierte Luca Sra, Chief Operating Officer Iveco Truck Business Unit, den neuen T-WAY. Der Öffentlichkeit vorgestellt wurde das Fahrzeug erstmals am 28. April 2021 im Rahmen einer digitalen Pressekonferenz. „Mit der Einführung des neuen T-WAY ist das [Iveco] Modellangebot komplett und ist nun eines des besten, umfassendsten und innovativsten auf dem Markt. Er ist der Thronerbe des TRAKKER, der Stärkste der Schwersten“, so Sra. Der um bis zu 325 kg leichtere Nachfolger des Iveco TRAKKER punktet durch zahlreiche Neuheiten im und am Fahrerhaus sowie am Fahrgestell. Darüber hinaus bietet er eine hohe Leistungsfähigkeit und Wirtschaftlichkeit. Zu den neuen Features zählen unter anderem ein neues automatisiertes „HI-TRONIX“-Getriebe mit speziell für die Offroad-Mobilität entwickelten Funktionen, Scheibenbremsen an der Hinterachse sowie eine hochbelastbare Hinterradaufhängung für Tandemachsen.

 

Robust wie ein Biest

Der Iveco T-WAY übernimmt von seinen Vorgängern die Robustheit des hochfesten und 10 mm starken Leiterrahmens, der mit einer Verwindungssteifigkeit von 177 kNm Maßstäbe setzt. Für eine hohe Belastbarkeit und Leistungsfähigkeit hat die Vorderachse eine maximale Achslast von bis zu 9 t. Der Radaußenantrieb in Form eines Planetengetriebes an der Hinterachse ist Standard. Die neue Heavy-Duty-Hinterachsaufhängung für Tandemachsen besteht aus einem zentralen Gussteil mit integriertem Querträger. Ein V-Längslenker und ein wartungsfreies zentrales Gummi-Metall-Lager verbessern zudem die Achsführung. Im Vergleich zum Hinterachstandem des TRAKKER kommt im neuen System ein synthetisches Öl zum Einsatz, durch das sich das Wartungsintervall deutlich auf 400.000 km beziehungsweise auf fünf Jahre erhöht. Für eine verbesserte Geländegängigkeit mit einer größeren Bodenfreiheit, einem besseren Böschungswinkel und einem kurzen Rahmenüberhang sorgt eine neue Luftfederung. Diese hat Stahlkolben, eine stärkere Federaufhängung, ein gewichtsoptimiertes Guss-Lenkerschwert und neue Befestigungen sowie eine überarbeitete Achsstabilisator-Anordnung.

 

Offroad-Profi mit zusätzlicher Power

Der T-WAY liefert die für Traktion und Nebenabtrieb (PTO) erforderliche Leistung durch einen zuverlässigen und effizienten Iveco Cursor 13-Motor (13 Liter Hubraum), der bis zu 510 PS entwickelt und damit die Leistung des TRAKKER um 10 PS übertrifft. Für leichtere Konfigurationen ist er auch mit einem Cursor 9-Motor erhältlich. Die neue Motorenbaureihe erfüllt die Abgasnorm Euro VI/E und ist typgeprüft für 100 % Biodiesel der zweiten Generation. Die Motoren sind mit dem bewährten automatisierten 12- und 16-Gang-HI-TRONIX-Getriebe verfügbar, das jetzt auch über neue Funktionen speziell für die Offroad-Mobilität verfügt. Dazu gehören eine Hill-Holder-Funktion, die das Anfahren an Steigungen erleichtert, ein Rocking-Mode zur Wiederherstellung der Traktion bei rutschigen Bedingungen und ein Creep-Mode für extrem niedrige Geschwindigkeiten im Standgas. Für die Onroad-Abschnitte im Einsatz steigert das Iveco HI-CRUISE-System die Effizienz des Getriebes weiter. Es umfasst vorausschauende Schaltvorgänge, einen vorausschauenden Tempomat und eine Eco-Roll-Funktion, die die Trägheit des Fahrzeugs bei Bergabfahrten nutzt. Mit diesen neuen Algorithmen liefert das HI-TRONIX für jede Anwendung die perfekte Schaltstrategie.

 

Mehr Traktion im Bedarfsfall

Der Iveco T-WAY ist mit seinem geringeren Leergewicht, neuen Telematikfunktionen sowie digitalen Services auf Effizienz und Leistungsfähigkeit ausgelegt. Er bietet eine neue kraftstoffsparende Lösung für Einsätze, die einen gelegentlichen Allradantrieb (AWD) erfordern: den hydrostatischen Antrieb HI-TRACTION für 6 × 4-Fahrgestelle und -Sattelzugmaschinen. Er arbeitet bei Geschwindigkeiten bis 25 km/h und wird automatisch aktiviert, um bei Bedarf eine zusätzliche hydraulische Vorderradtraktion bereitzustellen. Der Antrieb bietet deutliche Vorteile in Bezug auf Kraftstoffverbrauch und Nutzlast im Vergleich zu einer permanenten AWD-Lösung.

 

Konnektivität erleichtert den Arbeitsalltag

Dank der serienmäßigen Connectivity Box verfügt der T-WAY dem Hersteller zufolge über die klassenbeste Konnektivität, die das Markenzeichen der WAY-Baureihe ist. Das Konnektivitätssystem bietet unter anderem die Ferndiagnose, eine vorausschauende Wartung und ermöglicht es Flottenmanagern, die Leistung jedes Fahrzeugs online zu überprüfen. Das ständig wachsende Iveco ON Portfolio mit vernetzten digitalen Services ist darauf ausgerichtet, die Produktivität der Kunden und die Lebensdauer der Fahrzeuge zu maximieren sowie ungeplante Ausfallzeiten zu minimieren. Im Iveco T-WAY verändert sich zudem die Art, wie der Fahrer mit seinem Fahrzeug interagiert. Der neue Sprachassistent Iveco Driver Pal, der nun in allen WAY-Modellen sowie dem Iveco Daily erhältlich ist, macht den Arbeitstag im Fahrzeug einfacher und produktiver. Er ermöglicht dem Fahrer die Interaktion mit dem Fahrzeug, seinen Steuersystemen, dem Iveco Control Room und allen Flottenmanagementfunktionen per Sprachbefehl über Amazon-Alexa. Mit dem einzigartigen MYIVECO-Skill kann er nicht nur die Bedienelemente im Fahrerhaus aktivieren und das Infotainment nutzen, sondern auch das Navigationssystem zur Routenplanung verwenden und den Zustand des Fahrzeugs sowie seine Fahrstilbewertung überprüfen. Der Driver Pal bringt die Fahrer über den MYCOMMUNITY-Skill auch in Kontakt mit der Fahrer-Community und ermöglicht den Austausch von Nachrichten mit anderen Fahrern auf ihrer Route oder in der Nähe ihres Ziels.

 

Umbaufreundlichster Offroad-Lkw

Der Iveco T-WAY ist aufgrund seiner außergewöhnlichen Flexibilität einer der Favoriten der Aufbauhersteller. Mit seinen Fahrgestell- und Sattelzug-Varianten verfügt er laut Hersteller über das breiteste Angebot an Antriebsoptionen auf dem Markt: Hinterradantrieb bei den 6 × 4- und 8 × 4-Fahrgestellen und 6 × 4 Sattelzugmaschinen sowie Allradantrieb bei den 4 × 4- und 6 × 6-Fahrgestellen und Sattelzugmaschinen sowie bei den 8 × 8-Fahrgestellen. Die Allradpalette wurde um neue Modelle mit 4, 4,2 und 4,5 m Radstand erweitert. Die neue elektrische und elektronische HIMUX-Architektur ist voll kompatibel mit den Steuerungssystemen der neuesten Generation. Das neue PTO-Portfolio umfasst unter anderem auch ein neues Hochleistungs-Sandwich-PTO, das ein Drehmoment von bis zu 2.450 Nm liefert. Diese enorme Vielseitigkeit, die Sortimentsbreite und -tiefe und die große Auswahl an Varianten machen den T-WAY zum perfekten Lkw für nahezu alle Einsatzgebiete.

 

Fokus auf Fahrerkomfort und –sicherheit

Thomas Hilse, Iveco Markenchef: „Wir haben den T-WAY mit dem Ziel entwickelt, neue Maßstäbe in Bezug auf Robustheit, Zuverlässigkeit, Effizienz, Handling, Aufbau, Montage, Flexibilität und Vernetzung digitaler Dienste zu setzen. Natürlich auch in Sachen Komfort und Design – ein Muss für eine italienische Marke.“ Aus diesem Grund teilt das Fahrerhaus des neuen T-WAY das fahrerfreundliche Design der Iveco WAY-Reihe. Erhältlich in zwei Versionen – als kleines AD (Active Day)-Normalfahrerhaus und als großes AT (Active Time)-Fernfahrerhaus mit Standard- oder Hochdach – ist es besonders auf Funktionalität ausgerichtet. Der gesamte Fahrerbereich ist so gestaltet, dass er ein praktisches Arbeitsumfeld bietet. Der bequeme und ergonomische Fahrersitz sorgt zusammen mit dem neu konzipierten Multifunktionslenkrad für einen hervorragenden Fahrerkomfort. Von außen begeistert der T-WAY mit einigen bereits von der WAY-Baureihe bekannten Elementen wie der Frontklappe, den Seitenspiegeln und den vollintegrierten Scheinwerfern. Neu sind zudem Komponenten wie die Stahlstoßstange, durchgehende Seitenscheiben in den Türen und ein verbesserter Einstieg. Die Sicherheit des Fahrers steht bei den rauen Bedingungen, denen Offroad-Fahrzeuge typischerweise ausgesetzt sind, an erster Stelle. Mit Sicherheitsmerkmalen, die weit über die Anforderungen der Typgenehmigung hinausgehen, ist der T-WAY so konzipiert, dass er maximalen Schutz bietet. Ein Elektronisches Bremssystem (EBS) ist serienmäßig. Für die PWD-Modelle sind Scheibenbremsen an der Vorderachse mit 30 KNm Bremsmoment und an der Hinterachse mit 25 kNm Bremsmoment erhältlich, die den Bremsweg entsprechend reduzieren. Zudem sind neue Fahrerassistenzsysteme für die komplette Baureihe verfügbar.

 

Text: Manfred Zwick & Gloria Schaffarczyk

Bilder: Iveco; Treffpunkt.Bau (Zwick/Schaffarczyk)

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