Digando – Von null zur Nummer 1: Digitale Baumaschinenvermietung

Seit August 2019 ist die Mietplattform online, nur zwei Jahre später überrascht das Start-up mit Sitz im österreichischen Dornbirn mit der Meldung, dass es in seiner Heimat der Anbieter mit den meisten Partnerstationen sei. Nach dem Blitzstart an die Spitze des lokalen Mietmarkts folgt der grenzüberschreitende Schritt nach Deutschland. Wir sprechen mit Geschäftsführer Alexander Höss über das Digando-Konzept und fragen den Unternehmer, wie er sein Erfolgsrezept auch den Interessenten hierzulande schmackhaft machen will.

 

Baumaschinen online mieten ist nichts Neues. Was ist das Besondere am Digando-Konzept?

Alexander Höss: Im Vergleich zu anderen Anbietern ist einerseits das Geschäftsmodell der Partnerschaft neu, andererseits die technische Umsetzung. Andere Anbieter treten als Vermieter auf, die zwar Anfragen der Mieter beantworten, aber damit auch die bestehenden Kundenbeziehungen beeinflussen. Bei Digando ist der Vermieter zu jeder Zeit ersichtlich und die Kundenbeziehung zum Mieter besteht weiterhin – nur per digitalem Vertriebskanal. Auch ist das Angebot auf Digando immer aktuell dank intelligenter Schnittstellen zu den Vermietern. Hierdurch kann die Miete online direkt verbindlich durchgeführt werden. Eine umständliche Mail-Anfrage per Klick auf den Button „Jetzt anfragen“ ist nicht erforderlich. Das gilt natürlich auch für Buchungsanpassungen wie Mietzeiträume ändern (kürzen, verlängern) oder Stornierungen durchführen.

 

Digando ist erst seit 2019 am Markt und heute bereits der Anbieter mit den meisten Partnerstationen in Österreich. Was ist der Treibstoff für diesen „Raketenstart“?

Alexander Höss: Die Digitalisierung in der Baubranche rückt immer mehr in den Fokus – wenn auch schleppender als in anderen Branchen. Das Interesse am Markt wächst. Die Marktteilnehmer suchen nach einfachen und praxistauglichen Lösungen. Mit dem Fokus auf partnerschaftliche Zusammenarbeit bietet Digando ein bisher einzigartiges Geschäftsmodell. Wir möchten den Weg mit der Baubranche gemeinsam gehen und nicht nur einen externen Service bieten. Das überzeugt Vermieter sowie Mieter.

 

Das Digando-Konzept setzt auf partnerschaftliche Zusammenarbeit. Was sind die Vorteile für die Mieter und Vermieter gegenüber dem herkömmlichen Mietkonzept?

Alexander Höss: Das traditionelle Mietkonzept funktioniert in der Praxis meist so, dass der Mieter den Telefonhörer in die Hand nimmt und versucht, noch irgendwo eine Maschine zu ergattern. Mithilfe eines digitalen Marktplatzes wie Digando ist es möglich, den gesamten Mietprozess digital abzubilden und auch online durchzuführen. Mit nur vier Klicks kann die Maschine bei Digando 24/7 gebucht werden. Das erleichtert die Disposition beim Mieter ungemein. Zeitintensive Telefon- oder Mail-Anfragen sind obsolet. Durch die Partnerschaft mit verschiedenen Vermietern bietet Digando ein Gesamtsortiment, das ein einzelner Vermieter so nicht bieten kann. Innerhalb von nur einer Bestellung kann so bei verschiedenen Vermietern gebucht werden.

Auch die Vermieter profitieren vom Digando-Konzept. Ohne hohe Investitionskosten können neue Partner ihre Produkte innerhalb nur weniger Tage mit den Software-Lösungen von Digando online zur Miete anbieten. Den Kunden kann so ein digitaler Vertriebskanal angeboten werden. Für den Vermieter bedeutet das mehr Sichtbarkeit am Markt, eine verbesserte Auslastung und die Ansprache Tausender potenzieller Kunden. Die Mietkonditionen auf dem digitalen Marktplatz bestimmt der Vermieter selbst.

 

Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein, damit ein Vermieter seine Maschinen auf Digando anbieten kann?

Alexander Höss: Der digitale Marktplatz Digando beruht auf der Idee, dass die Marktteilnehmer ihren Kunden einen digitalen Vertriebskanal bieten. Es gibt daher weder eine Exklusivität noch eine Laufzeitbindung oder laufende Kosten für die Vermieter. Digando möchte den Vermietern digitale Mehrwerte bereitstellen, einen Knebelvertrag gibt es nicht. Das Team in Dornbirn kümmert sich dabei um die Recherche und Pflege der Daten und des Bildmaterials, sodass der Mietpark in nur wenigen Tagen online angeboten werden kann. Gemeinsame Marketing-Kampagnen erhöhen die Aufmerksamkeit. Die Zusammenarbeit erfolgt via ERP-Schnittstelle oder einer von Digando bereitgestellten Software. Hier unterstützt Digando auch bei der technischen Umsetzung. Auch Schulungen sind inbegriffen, falls dies vom Vermieter gewünscht wird. Bei den Partnern von Digando handelt es sich um namhafte Baumaschinenvermieter mit einem Standing am Markt, Qualitätsanspruch und hochwertigem, gewartetem Fuhrpark.

 

Welche Maschinenklassen sind auf Digando besonders stark vertreten?

Alexander Höss: Das Sortiment wird laufend ausgebaut und neue Kategorien werden ergänzt. Das Angebot in Österreich ist derzeit sehr stark im Bereich Erdbau und Arbeitsbühnen. Das Sortiment in Deutschland umfasst vor allem Erdbaumaschinen. Der Ausbau des Sortiments erfolgt in beiden Ländern in enger Abstimmung mit den Mietern, das heißt, neue Produkte auf dem digitalen Marktplatz sind auf die Bedarfe am Markt abgestimmt. Mittelfristig ist das Ziel von Digando aber, zum One-Stop-Shop für die Baustelle zu werden. Wir bieten einen reinen B2B-Service an. Aufgrund des aktuellen Angebots kommen unsere Mieter vor allem aus den Bereichen Tiefbau, Straßen- und GaLaBau. Auf dem österreichischen Markt ergänzt durch Handwerksbetriebe und Unternehmen aus dem Bereich Installationstechnik, da es hier bereits ein umfangreiches Angebot an verschiedensten Arbeitsbühnen gibt.

 

Kann über Digando auch der Bedarf von großen Projekten mit vielen unterschiedlichen Maschinen gedeckt werden?

Alexander Höss: Ja! Der Vorteil für Mieter besteht darin, dass dieser auf einem digitalen Marktplatz alle Angebote – und damit alle benötigten Baumaschinenarten – auf einen Blick sieht und innerhalb nur einer Bestellung buchen kann. Auch sind dem Unternehmensaccount die Konditionen hinterlegt, die der Mieter bei dem jeweiligen Vermieter bereits hat. Branchenüblich profitieren Vielmieter auch bei Mieten über Digando. Über den Unternehmensaccount sieht man die gemieteten Maschinen auf einen Blick und verliert auch bei großen Projekten nicht den Überblick.

 

Wie funktioniert der Mietprozess bei Digando?

Alexander Höss: Wir sind ein reines B2B-Business. Im ersten Schritt erfolgt daher ein gewöhnlicher Registrierungsvorgang mittels Mail-Adresse und der UID des Unternehmens – völlig kostenlos. Daran anschließend kann der Nutzer eine verfügbare Maschine auswählen, konfiguriert gegebenenfalls das Zubehör, fügt die Maschine dem Mietzettel (‚Warenkorb‘) hinzu und mietet mit dem vierten Klick verbindlich. Durch automatisierte Prozesse wird die Verfügbarkeit immer live geprüft, so kann der Mieter sicher sein, dass seine gewünschte Maschine auch wirklich zur Miete bereitsteht. Der Nutzer entscheidet, ob er eine Lieferung möchte oder die Maschine selbst bei der Mietstation abholt. Die Nettopreise und möglichen Transportkosten sind während des gesamten Mietprozesses ersichtlich. Nach der Online-Buchung können Anpassungen jederzeit online über den Unternehmensaccount vorgenommen werden.

 

Gibt es einen einheitlichen Qualitätsanspruch – bieten alle Digando-Partner die gleichen Leistungen, Services und Konditionen?

Alexander Höss: Grundsätzlich erhält ein Kunde, der über Digando mietet, die genau gleichen Leistungen, Services und Konditionen wie bei der telefonischen Anfrage bei dem jeweiligen Vermieter. Digando arbeitet daher nur mit namhaften Vermietern zusammen, um dem eigenen Qualitätsanspruch gerecht zu werden. Während des gesamten Mietprozesses fungiert Digando als Ansprechpartner bei Fragen. Der eigentliche Mietvertrag besteht aber weiterhin zwischen Vermieter und Mieter, das Team von Digando unterstützt aber beim Kundensupport.

 

Digando startete im November 2021 – zwei Jahre später als in Österreich – auch auf dem deutschen Markt. Warum nicht gleich?

Alexander Höss: Der digitale Marktplatz Digando öffnete im August 2019 mit einem Minimum Viable Product. Ziel war es, erste Erfahrungen bei der Online-Vermietung zu sammeln, um den Service praxisorientiert verbessern zu können. Der Relaunch im Juli 2021 stellte auch die Weichen für die Expansion: Erfahrungen wurden umgesetzt, neue Funktionen ergänzt und das Backend dahingehend vorbereitet, Partner in Deutschland aufzunehmen. Das Ziel ist es, einen einzigartigen digitalen Service am Markt zu bieten. Um also die Frage ‚Warum nicht gleich?‘ zu beantworten: Eine Expansion ist nur dann erfolgreich, wenn ein Produkt wirklich einen Mehrwert bietet und die Ansprüche des Marktes widerspiegelt. Ein MVP ist dafür nicht geeignet. Digando konnte in Deutschland bereits drei große Partner mit insgesamt 13 Mietstationen gewinnen: Kuhn Baumaschinen (Baden-Württemberg, Bayern), Anton Kreitz & W.H. Ostermann (Nordrhein-Westfalen) und Hans Warner (Nordrhein-Westfalen). Weitere folgen im ersten Quartal 2022. Der Markt in Deutschland ist circa zehnmal so groß wie in Österreich, aber die Hürden bei der Digitalisierung sind die gleichen. Die Vermieter stehen vor der Herausforderung, ihren Mietprozess digital abzubilden. Digando bietet ihnen die Chance, diesem Wandel gerecht zu werden.

 

Der Mietmarkt in Deutschland ist bereits stark besetzt – auch von einigen großen überregionalen Anbietern mit digitalen Plattformen. Was macht Digando anders?

Alexander Höss: Schlussendlich profitiert jeder Marktteilnehmer von der digitalen Vermietung und einem transparenten Mietprozess – vom regionalen/überregionalen Vermieter bis hin zum Baukonzern, dem KMU oder der Einzelunternehmung auf der Mieterseite. Digando hat und wird keinen eigenen Mietpark anbieten. Das Angebot beruht auf Partnerschaften mit Vermietern, die auf der Website den notwendigen Raum bekommen, um sich und ihre Produkte zu präsentieren. Das unterscheidet uns elementar von anderen Anbietern am Markt.

 

Welche Ziele haben Sie sich für 2022 gesteckt?

Alexander Höss: Mit weiteren Partnerschaften werden wir das Sortiment in Deutschland weiter ausbauen, um auch hier im Laufe des Jahres ein flächendeckendes Angebot in den verschiedensten Kategorien anzubieten. Weitere Vermieter folgen bereits im ersten Quartal. Die Nachfrage nach digitalen Prozessen bei der Baumaschinenvermietung ist groß.

 

Über Digando

Die Digando-Idee entstand 2018 gemeinsam mit einem großen, österreichweiten Vermieter. Im März 2019 fand die Unternehmensgründung statt, das Go-live des digitalen Marktplatzes folgte am 12. August 2019 mit einem Minimum Viable Product. Am 1. Juli 2021 startete dann der Relaunch der Plattform mit verbesserten Funktionen, dem Ausbau des Backend und einem komplett neuen Design. Das Ziel von Digando ist es, einen digitalen B2B-Marktplatz zu bieten, bei dem alle Marktteilnehmer als Partner teilnehmen können. Digando ist hierbei der Mittler zwischen Vermieter und Mieter. Digando bietet den Partnern die Infrastruktur für den digitalen Vertriebskanal. Der Service ist verfügbar für Mieter österreichweit mit derzeit 42 Mietstationen und in Deutschland mit aktuell 13 Mietstationen in Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg und Bayern. Der landesweite Ausbau erfolgt sukzessive. Gegenwärtig kooperiert Digando mit zehn Vermietpartnern in Österreich und drei Vermietpartnern in Deutschland. Insgesamt stehen über 10.000 Maschinentypen in Deutschland und Österreich bereit.

 

Text: Franz Nieberle und Peter Hebbeker

Bildmaterial: Digando

Anzeige

Rototilt Banner April 2024

Anzeige

Kurt König Banner März und April 2024 (ms)

Anzeige

Schwamborn Banner April bis Mitte Mai 2024

Anzeige

Igus Banner April-Mai 2024

Anzeige

Kubota Banner April 2024

Anzeige

Sensorlösungen für mobile Arbeitsmaschinen

Social Media

Aktuelle Ausgabe

Anzeige

VTS Verhoeven Banner April 2024

Anzeige

Steelwrist Banner März und April 2024 (bm)

Newsletter

Bleiben Sie stets auf dem Laufenden mit dem Treffpunkt.Bau-Newsletter.

Erfahren Sie brandaktuelle Meldungen aus erster Hand. Zudem erhalten Sie mit der Anmeldung zum Newsletter kostenfreien Zugang zu unserem E-Paper.