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In Hameln entsteht ein neuer Campus
(ro) – Hameln. Der Rattenfänger von Hameln gehört zu den wohl berühmtesten deutschen Sagenfiguren. Dass die Stadt am Rande des Weserberglandes auch Zentrum für die Fertigung von Straßenbaumaschinen von Volvo CE ist, das ist dagegen kein Märchen, sondern Tatsache. Davon überzeugten sich kürzlich Journalisten der internationalen Baufachpresse.
Ein Grund für die Einladung von Volvo CE war die Präsentation der neuesten Straßenfertiger P6820D ABG und P7820D ABG, die während des Rundganges durch die Fertigungsstätte vorgestellt wurden. Während der Pressekonferenz wies ABG-Geschäftsführer Dirk Heusing auf die weltweite Bedeutung des Hamelner Werkes als Hauptstandort für die Entwicklung und Produktion der Volvo-Fertiger hin. Christian Krauskopf, Geschäftsführer der Volvo CE Germany GmbH, betonte, dass das Unternehmen mit dem Pressetermin zeigen wolle, wie stark der Standort Hameln mit seinen rund 500 Mitarbeitern in der Volvo-Welt verankert sei.
Investitionen zahlen sich aus
Angefangen hat die Erfolgsgeschichte 1945 mit der Gründung der Allgemeinen Baumaschinen Gesellschaft mbH (ABG). Im Frühjahr 2007 hat Volvo CE den traditionsreichen Hersteller von Straßenbaumaschinen, die Firma ABG in Hameln, von Ingersoll Rand übernommen. Heusing verwies darauf, dass gerade in den Anfangsjahren die Integration nicht so einfach verlief. So seien Händler neu aufgebaut und in das Volvo CE Händlernetz integriert worden. Trotzdem habe sich auch während der Krise 2008 und 2009 der Standort Hameln stetig weiterentwickelt. Jedes Jahr sei in Anlagen und Gebäude investiert worden – insgesamt deutlich im siebenstelligen Bereich. Heute verfügt der Hersteller über eine Gesamtfläche von 120.000 Quadratmetern. Auf dem Gelände entstand eine neue Halle, in der seit Anfang 2015 unter modernsten Produktionsgesichtspunkten Erdbau- und Asphaltwalzen hergestellt werden. Eine neue Fertigungslinie garantiert, so Heusing, eine noch effektivere Produktion auf höchstem Qualitätsniveau. Die Produktionsabläufe wurden zusammen mit den Mitarbeitern entwickelt und optimiert. Der fünf Millionen teure Neubau für die Walzenfertigung ist laut Geschäftsführer ein erster Schritt zu einer „Fabrik der Zukunft“. Geplant ist weiterhin, dass die alten Büros auf dem Gelände der ehemaligen AEG-Zählerfabrik, auf 900 Quadratmetern ein neues zu Hause finden. Als ein langfristiges Ziel bezeichnete Heusing, die alten Liegenschaften in neue Räume zu überführen. Die Produktion werde dann auf einem zusammenhängenden „Campus“ erfolgen. Wann dieses Ziel erreicht werde, hänge auch von der Entwicklung der Märkte und damit von der Größe der Investitionsmittel ab, die Volvo CE bereitstellt. In Hameln werden gegenwärtig elf Ketten- und drei Radfertigermodelle sowie Asphaltwalzen (zwei Modelle) und Erdbauwalzen (sieben Modelle), darüber hinaus Bohlen und Sonderanfertigungen produziert. Fragen nach aktuellen Produktionsumfängen wollte der Geschäftsführer während der Pressekonferenz nicht beantworten. Doch verriet er, dass die „technische Kapazität“ bei etwa 900 Fertigern und etwa 1.500 Walzen pro Jahr liege. 80 Prozent bis 85 Prozent der gefertigten Maschinen würden exportiert. Die neuesten Straßenfertiger P6820D ABG und P7820D ABG standen im Mittelpunkt der Präsentation. Sie zeichnen sich durch Bedienerfreundlichkeit, Kraftstoffeffizienz, vielseitige Anwendungsmöglichkeiten der Bohlen und zahlreiche neue Features aus. Frank Dörrie, Global Product Manager für Straßenfertiger, unterstrich bei der Vorstellung die daraus resultierende zuverlässige und gleichbleibende Einbauleistung. Mit der aus über einem halben Jahrhundert gewonnenen Erfahrung bei der technischen Entwicklung sei es mit den beiden Modellen gelungen, die nächste Generation von Straßen-fertiger zu perfektionieren.
Neues Electronic Paver Management
Während der Präsentation der neuen Fertiger wurde auch das neue Electronic Paver Management (EPM 3) erklärt, das mit zu den revolutionärsten Teilen beim P6820D ABG und beim P7820D ABG gehört. Das System verfügt über im Layout in der Vogelperspektive angeordnete Bedientasten, die den Bediener intuitiv durch individuelle Arbeitsfunktionen führen. Mit dem ergonomisch positionierten Jog- Wheel lassen sich notwendige Einstellungen schnell auswählen und vornehmen. Die kompakte Bauweise bietet dem Bediener eine gute Sicht zur Fertigerfront und gewährt ein hohes Maß an Beinfreiheit. Die bewährte Einstellbarkeit des Teleskoparms für die Hauptbedienkonsole auf der Bedienerplattform wurde zudem ergonomisch verfeinert.
Gleichbleibend hohe Qualität garantiert
Für einzelne Projekte speichert der Settings-Manager kundenspezifische Einstellungen innerhalb des EPM 3, sodass der Bediener die gespeicherten Parameter bei ähnlichen Einsätzen jederzeit wieder abrufen kann. Diese Funktion vereinfacht die Vorbereitungen für die nächste Baustelle, bei der bereits vorhandene Voreinstellungen auf Knopfdruck aufgerufen werden können. Eine Feinabstimmung kann der Bediener bei Bedarf vornehmen, sobald er nach Einbaubeginn feststellt, dass weitere Optimierungen in dieser Situation sinnvoll sind. Grundsätzlich sorgt der Settings-Manager dafür, eine gleichbleibend hohe Produktivität sowie Qualität mit jedem Einbaustart gewährleisten zu können. EPM 3 informiert den Bediener über den Einbauprozess, zeigt auf dem Display an, wenn die Bohlenbediener die Förder- oder Schneckenfunktionen übersteuern und meldet beispielsweise anstehende Wartungen. Darüber hinaus überwacht das System neben dem Einbauprozess auch diverse Funktionen im Hintergrund wie etwa Bohlentemperatur und Motorparameter sowie baustellenbezogene Projektdaten. EPM 3 gibt einen Überblick über die Einbaustrecke, den Kraftstoffverbrauch und andere Daten, bezogen auf einzelne Projekte oder auf Tagesbasis.
Völlig neues Design der Bohlenkonsolen
Die neuen Bohlenkonsolen weisen ein völlig neues Design auf. Auf dem großen Farbdisplay lassen sich die Informationen einfach ablesen und Einstellungen einfach vornehmen. Die Anordnung der Bedientasten wurde optimiert und der Funktionsumfang erweitert. Der Bohlenbediener hat zum Beispiel die Möglichkeit, die gegenüberliegende Bohlenseite bei Bedarf zu steuern. Durch eine zusätzliche Drehbarkeit des Halters lässt sich die Bohlenkonsole immer auf die bestmögliche ergonomische Position einstellen.
Der Volvo-Motor sorgt für hohe Produktivität
Neben der modernen Maschinensteuerung und dem hohen Fahrerkomfort ist der ebenso effiziente wie leistungsstarke Volvo-Motor eine zentrale Komponente der Volvo-Fertiger P6820D ABG und P7820D ABG. Er ist speziell auf das Hydrauliksystem abgestimmt und sorgt durch die Kombination aus hohem Drehmoment im niedrigen Drehzahlbereich für eine hohe Produktivität bei geringem Kraftstoffverbrauch. Das System verfügt über einen adaptiven ECO-Modus, der die benötigte Motorleistung stets an die jeweiligen Baustellenanforderungen anpasst und damit eine branchenführende Performance bietet. Kunden, so der Produktmanager, bestätigen häufig, dass die Maschinen die leisesten der gesamten Branche sind. Davon profitiert nicht nur das Einbauteam, sondern auch die gesamte Baustellenumgebung, in der die Maschine arbeitet. Mit dem neuen ECO-Modus lassen sich Geräusche und der Kraftstoffverbrauch um bis zu 30 Prozent reduzieren. Das wirkt sich günstig auf die Gesamtbetriebskosten aus und kommt zudem der Umwelt zugute, denn ein wichtiger Aspekt bei der Entwicklung der Fertiger der D-Serie ist der außergewöhnlich gute CO2-Fußabdruck, hob Volvo hervor.
Optimierte Leistungsverteilung
Um einen hohen Wirkungsgrad zu erzielen, haben die Volvo-Ingenieure eine optimierte Leistungsverteilung zwischen Motor und Hydraulik umgesetzt. Es wird immer genauso viel Kraft bereitgestellt, wie gerade benötigt wird, und bei Bedarf kann auch jederzeit die maximale Leistung angefordert werden. Auch bei hohen Umgebungstemperaturen gewährleistet eine durchdacht gestaltete Geometrie des Motorraums und der Motorhaube ausreichend Platz für eine kontinuierliche Luftzirkulation, sodass Motor und Hydraulik effektiv gekühlt werden. Volvo-Fertiger mit Volvo-Motoren aus einer Hand bieten eine einzigartige Kombination aus höchster Effizienz und den Vorteilen eines One-Stop-Volvo-Service, hieß es. Dadurch muss beispielsweise die Wartung des Motors nicht durch einen Dritt-anbieter veranlasst werden. Bei der Konstruktion der Volvo-Bohlen ist besonderes Augenmerk darauf gelegt worden, eine hochwertige Fahrbahnqualität mit gleichmäßigem Oberflächenbild und Ebenheit zu erzielen. Die Volvo-Fertiger P6820D ABG und P7820D ABG sind vielseitig und effizient in Einbaubreiten bis zu elf Metern einsetzbar. Volvo verfügt über branchenführende Bohlen, die in der Lage sind, unterschiedlichstes Einbaumaterial zu verarbeiten. Eine große Auswahl an Vario-Bohlen und manuellen Bohlen bietet den Kunden stets die passende Lösung für jede Anwendung. Mit dem Fertiger-Portfolio von Volvo sind Einbaubreiten von 1,5 bis 16 Meter realisierbar. Die speziell entwickelten Stampferleisten von Volvo erreichen eine gleichmäßig hohe Materialverdichtung über die gesamte Arbeitsbreite und sind für eine lange Haltbarkeit ausgelegt, hieß es bei Volvo.
Bedienkomfort wird erhöht
Darüber hinaus kann die Fertiger-Mannschaft verschiedene Baustellenanforderungen durch einfaches Hinzufügen oder Entfernen von zusätzlichen Bohlenanbauteilen erfüllen. Das geschieht in wenigen Minuten ohne spezielle Werkzeuge, dank des Schnellkupplungssystems von Volvo. Die Sicherheit und der Bedienkomfort werden durch die neuen hydraulisch gesteuerten Seitenbegrenzungen weiter erhöht. Die Handhabung durch den Bohlenbediener erfolgt schneller und einfacher, und es lässt sich problemlos ein sauberer seitlicher Abschluss insbesondere in beengten Einbausituationen realisieren. Der Bediener kann entscheiden, ob er entweder den Schwimm-Modus (Float Hold) nutzt oder die neue Druck-Funktion (Power Float) aktiviert, die es ermöglicht, dem Untergrund mit einem bestimmten Druck zu folgen.
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